Waren: 24 Bäume mussten für neues Wohngebiet weichen

26. April 2017

Während die Müritzer über die gefällten Bäume auf dem Grundstück „Müritzpalais“ und „Maremüritz“ diskutiert haben, sind auf einem anderen Areal in Waren fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ebenfalls etliche und vor allem auch große Bäume verschwunden. Aber eben nur fast unbemerkt, denn inzwischen haben sich einige WsM-Leser gemeldet und nachgefragt, warum und wem sie im Weg waren.
Gefällt wurden im Bereich der Innenstadt zwischen dem Ärztehaus am Kietz und dem unbefestigten Festplatz nach Auskunft der Stadtverwaltung 24 Bäume – für einen neue Wohnanlage der Warener Wohnungsgenossenschaft (WWG).

Das Unternehmen plant auf dem Areal hinter dem Parkplatz auf der etwa 10 000 Quadratmeter großen Fläche vier moderne Wohnhäuser gehobenen Standards, sozusagen als Fortsetzung zum „Rosengarten“ (WsM berichtete).

Der Bau soll in diesem Jahr beginnen und so fällte eine einheimische Firma laut Stadt im Februar 11 Birken, 7 Weiden, 1 Kastanie, 1 Eiche, 1 Robinie sowie 3 Pappeln. Nach Fertigstellung der Wohnanlage muss die WWG nach Aussage von Stadtsprecherin Steffi Schabbel im Zuge der Grünflächengestaltung mindestens so viele Bäume pflanzen wie sie fällen lassen hat.

In zwei der neuen Häuser sind laut PlanTiefgaragen vorgesehen und zum Parkplatz Müritzeum zudem Carports, die gleichzeitig als Lärmschutz dienen sollen. Gedacht sind diese Wohnungen sowohl für jüngere als auch für ältere Mieter.

„Warum kann man bei so einer großen Anzahl Bäumen, die gefällt werden, nicht vordem die Bürger informieren? Wenn das alles immer so klammheimlich passiert, hat das gleich den Anschein, als wenn irgendwas nicht stimmt“, so ein WsM-Leser, der bei einem Wochenendspaziergang im wahrsten Sinne des Wortes über die vielen Baustümpfe „gestolpert“ ist.


9 Antworten zu “Waren: 24 Bäume mussten für neues Wohngebiet weichen”

  1. HaPe sagt:

    Mal wieder – und immer wieder. Waren ist längst zur „Stadt des lustigen Bäumefällens“ avanciert und dafür inzwischen weit über die Region hinaus bekannt. Wo selbst in Großstädten, in denen Bauland rar ist, Bäume längst nicht mehr gefällt werden dürfen, leistet sich unser Kleinstädtchen einen Kahlschlag ohnegleichen …… welch ein Frevel! Das Nachpflanzen von Jungbäumchen, kann den entstandenen Kahlschlag verständlicherweise in keiner Weise ausgleichen. Politik und Komerz leisten sich in eitler Einigkeit immer wieder „fröhlich-einig Urständ“ … welch eine Schande! Und das gegen die leider „schweigende Bevölkerung“ … welch ein Jammer. Bei alledem und den schändlichen Bausünden (z.B. Hafenkollos) der jüngeren Vergangenheit, hat Waren Charakter, Gesicht und Image in erheblichem Ausmaße eingebüßt.

  2. Peter Sohr sagt:

    Wieso sollen jetzt plötzlich 4 Wohnhäuser gehobenen Standarts errichtet werden wo es am 8.August 2013 hieß, es werden „nur“ 3 Wohnhäuser gebaut?

    Siehe: https://www.wir-sind-mueritzer.de/allgemein/modern-wohnen-am-rande-der-altstadt/

    Darin hießes :“„Die drei Häuser fügen sich in ihrer Art unauffällig in die vorhandene Bebauung von Goethe- und Kietzstraße ein und fallen nur auf, weil sie anders, viel moderner, luftiger sind“, erkläre Planer André Melzer das Konzept.
    Ob die Wohnungsgenossenschaft ihr Projekt umsetzen darf, entscheiden letztendlich die Stadtvertreter. Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses jedenfalls zeigten sich aber schon mal beeindruckt.

    Warum werden immer wieder die Bürger an der Nase herumgeführt? Erst wird deren Zustimmung abgerungen in denen man einen minimalistischen Plan vorlegt. Dann werden die ursprünglich Pläne zu Gunsten der Besitzer über den Haufen geworfen. Es vergeht Zeit und der Bürger wird das ursprüngliche Geplante wohl hoffentlich vergessen. Liegt dann eine Baugenehmigung vor die unter unöffentlichen Umständen nach oben hin aufgeweicht und erweitert wurden, wird das Volk mit einer umstrittenen Abholzung vor fast vollendeten Tatsachen gestellt. Das Erstaunen ist dann groß wenn plötzlich der Bürger aufbegehrt und sich fragt, wer solch einen Plan genehmigt hat. Ein Blick in die Pläne verrät, mal wieder ist die IGN das Planungsbüro. Mal wieder fallen Bäume die nicht einmal an selber Stelle in entsprechender Zahl ersetzt werden sollen. Mal wieder wird die Anzahl der Wohneinheiten drastisch erweitert. Mal wieder wird das alles durch die Stadtvertreter und den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses durchgewunken. Mal wieder ist zu Gunsten des kapitals die Natur die Leittragende. Mal wieder kam das letztliche Ja vom angeblich grünem Bauamtsleiter. Auch verstehe ich die Warener Wohnungsgenossenschaft nicht. Auf der einen Seite beteuert sie sich von alten Beständen wie die Gebäude der Joh. Seb. Bachstr. trennen zu müssen und übergibt die Verwaltung an die Wogewa da sie der Verwaltung, der Betreuung und Bewirtschaftung überdrüssig ist wohl weil diese Häuser „zu alt“ seien. Auf der anderen Seite werden gehobene Wohnhäuser geplant, errichtet und wohl auch bewirtschaftet, die es auf dem Platz nach alten Plänen so nicht hätte geben dürfen. Da frage ich mich, wird überhaupt noch gemäß einer Genossenschaft gehandelt? Vergleicht man den Gegenstand der Genossenschaft im Wortlaut mit der ursprünglichen Fassung zum Gründungszeitraum in den 1950er Jahren mit der jetzigen Fassung, kommen da schon so einige Bedenken auf. Den Zweck der Genossenschaft sollte laut deren Satzung vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der Mitglieder der Genossenschaft sein. Ist sie denn auch nachhaltig und umweltverträglich?

  3. Ich sagt:

    Meine Frage ist: soll waren bald aussehen wie ein Großstadt? Häuser Häuser und kein grün mehr? Schade. Der Hafen sieht schon so kalt und grau aus. Nun geht es mit der Innenstadt weiter. Schade bald ist nichts mehr von dem Spruch : „baden wandern wasser fahren, Nirgends schöner als in waren“ übrig. Traurig.

    • Simo sagt:

      Hallo Ich, bald wird es heißen: Es WAR – baden, wandern , wasserfahren – nirgends schöner als in Waren! Ehrlich gesagt, es ist jetzt schon so!!! In den Stadtbezirken von Berlin wird um jeden einzelnen Baum gekämpft (Erhalt steigert Lebensqualität und den Wohnwert der Immobilien.) Wer DAS hier in Waren zulässt, der/die ist hochgradig inkompetent! Allerdings wird sich erst etwas ändern wenn wir alle dagegen aufstehen. Ja, Waren wird immer gewöhnlicher.

  4. Peter sagt:

    Hallo „Ich“, die Großstätte bemühen sich -im Gegensatz zu Waren- kraftvoll um den Erhalt eines jeden Baumes und haben dazu strenge „Baumsatzungen“ erlassen. Ansonsten stimme ich dem Beitrag zu.

  5. Mario sagt:

    Nur mal am Rande: in den Plänen von 2013 war bereits zu sehen, dass es eine andere Bepflanzung geben wird bzw. geplant ist. Zum damaligen Zeitpunkt hat es hier nur positive Rückmeldungen gegeben.
    Im heutigen Artikel des NK ist auch weiterhin die Rede von drei Gebäuden.
    Zum anderen sind die Bäume bereits vor einiger Zeit gefällt worden und nicht erst gestern.

    • Die Planungen sind mehrfach geändert worden, erst drei, dann vier, dann wieder drei Häuser. Und selbst Stadtvertreter, die sich inzwischen gemeldet haben, wussten nicht, dass 24 Bäume fallen müssen.

  6. P. Sohr sagt:

    Im Moment fühle ich mich komplett desinformiert. Grund dafür sind unterschiedliche Angaben zu den tatsächlichen Umfang der Baumaßnahmen an den Kietzterrassen. Erst hieß es es sollten 3 Gebäude auf 9.000 m² entstehen und der Verkehrsgarten an der selben Stelle verbleiben.

    Dann wurde bekannt gegeben, es würden 4 Häuser auf 10.000 m² mit 80 Wohneinheiten entstehen.

    Laut Plan der online bei der Stadt einsehbar ist sollen 3 Häuser (1 x 3 Geschosse, 1 x 4 Geschosse, 1 x 5 Geschosse) entstehen, der Verkehrsgarten aber an anderer Stelle umgesiedelt werden zu dem extra die bisherige Grünfläche benutzt werden soll.

    Jetzt heißt es mit einem mal das aus den zwischenzeitlich geplanten vier Gebäuden nur wieder drei wurden. Allerdings würden jetzt 53 statt 57 weniger Wohnungen als vorher geplant, obwohl es zwischenzeitlich 80 WE´s waren. Jetzt werden von Herrn Albrecht angegeben, es seien plötzlich 7400 Quadratmetern die er von der Stadt gekauft hätte.

    Jetzt bin ich mit diesen Aussagen überfordert. Was soll ich nun glauben? Wieviel Wohneinheiten entstehen denn nun? Wieviel Geschosse werden nun diese einzelnen Häuser haben? Wo bleibt der Verkehrsgarten? Um wieviel m² Bauland geht es denn nun tatsächlich? Warum hat Herr Albrecht die Brachfläche gekauft und nicht die WWG? Ist letztlich Herr Albrecht die WWG oder gehört sie ihm? Warum halten sich sowohl die Stadt, der WWG als auch die IGN so bedeckt? Kann man denn dazu keine Planungsunterlagen herausgeben woraus man das eindeutig erkennen kann?

    Das ist für mich keine Arbeit mit den Bürgern und auch keine dem Bürger loyale Informationspolitik seitens der Verantwortlichen Auftraggeber und Planer. Auch als Stadt sollte ich höchstes interresse haben meine Bürger allumfassend auf dem Laufenden zu halten, gerade wenn es um ein 11-Millionen-Euro-Wohnprojekt geht. Man muss sich nicht wundern, wenn der Frust der überfahrenden Bürger immer größer wird und Vorurteile die Runde machen.

    Über eine richtige und umfassende Information mit klarer Darstellung wäre nicht nur ich sehr dankbar.

    • Maik Waren sagt:

      Peter, geht mir genauso. Ist wohl Taktik. Die stiften Verwirrung, lachen sich tot über die Kritiker und freuen sich über die Rendite. Die WWG ist ja bekannt dafür, nur was für die gut Betuchten zu machen. Alle anderen lassen sie fallen. Aber wenn du als Mieter und Mitglied ne neue Tür brauchst, bettelst Du ein halbes Jahr. Die sind dann nämlich gerade alle im Urlaub.