Dickdarm-Erkrankungen nehmen auch an der Müritz zu

28. Februar 2017

In unserer Reihe „Gesundheit!“, die wir gemeinsam mit dem MediClin Müritz-Klinikum ins Leben gerufen haben, berichtet Dr. med. Methodi Jantschulev, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, heute über Krankheiten des Dickdarms und die chirurgische Behandlung:

Der Dickdarm des Menschen hat besondere Aufgaben bei der Nahrungsverwertung und bei dem Stuhltransport. Einzelne Substanzen und Stoffe werden aufgenommen.

Die Formung der Konsistenz und die Weiterleitung des Stuhls erfolgen im Dickdarm. Es ist  bekannt, dass eine Reihe von Erkrankungen des Dickdarmes vorliegen kann. Viele davon sind gutartig: Wir finden manchmal Ausbuchtungen der Dickdarmwand, einzelne Polypen oder allgemeine und spezielle Entzündungsreaktionen. Zugleich stellen wir fest, dass eine Zunahme in der Häufigkeit des Auftretens von Dickdarmkrebs bei der Bevölkerung festzustellen ist.

Für Gastroenterologen und Chirurgen ist das eine besondere Herausforderung. Wir wissen, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen als Dickdarmspiegelungen die Gefahr einer fortgeschrittenen Krebserkrankung deutlich reduzieren.

Jedem Bundesbürger über 50/55 Jahre wird heute geraten, regelmäßige Darmspiegelungen durchzuführen. Diese werden von den Krankenkassen übernommen. Bei einer wissenschaftlichen Veranstaltung informierten die Ärzte aus Waren im vorigen Jahr über die Vorsorgeuntersuchungen zum Darmkrebs.

Sollten operationspflichtige Befunde am Dickdarm zu finden sein, so übernimmt der Chirurg die weitere Behandlung. Eine  Reihe von modernen Verfahren ist in den letzten 20 Jahren entwickelt worden. Darunter auch die laparoskopische Chirurgie.
Dabei wird in der Schlüssellochtechnik der erkrankte Anteil des Darmes mit besonderen benachbarten Strukturen sehr schonend entfernt. Aber auch in der herkömmlichen offenen Chirurgie sind große Fortschritte erzielt worden.

Patient zu jeder Zeit gut informiert

Die Operation erfolgt heutzutage mit speziellen Geräten. Am MediClin Müritz-Klinikum in Waren arbeiten wir mit einem Ultraschallskalpell. Die winzigen Branchen des Gerätes vibrieren mit einer Frequenz von 55 000 Hz und ermöglichen äußerst präzise Gewebedurchtrennungen unter perfekter Blutstillung.
Spezielle Klammernahtgeräte der neuesten Generation ermöglichen dreireihige Darmnähte auf kleinstem Raum. Für die Sicherheit des Patienten sind die neuen Entwicklungen von großer Bedeutung. Sie erlauben eine raschere Besserung nach der Operation häufig ohne Bluttransfusionen,  sicherere Darmverbindungen und einen schnelleren Kostaufbau.

In der letzten Zeit hat sich am Müritz-Klinikum in Waren ein Ärzteboard etabliert. Dabei wird jeder Patient mit einer Darmerkrankung ausführlich besprochen. Die vorhandenen Befunde und Ergebnisse aus den im Hause durchgeführten Computertomografien (CT) und Magnetresonanztomografien (MRT) werden ausgewertet. Die notwendigen chirurgischen Schritte werden besprochen und eine Medikamenten- oder Strahlentherapie festgelegt. Zu jedem Zeitpunkt ist der Patient gut informiert.

Die Behandlung von Dickdarmerkrankungen ist ein interdisziplinäres Anliegen. Die großen Fortschritte der letzten Zeit ermöglichen auch bessere Ergebnisse bei der Behandlung unserer Patienten.

 

 

 

 


2 Antworten zu “Dickdarm-Erkrankungen nehmen auch an der Müritz zu”

  1. Mario sagt:

    Buchempfehlung Hiromi Shinya: lang leben ohne Krankheit. Es ist einfach gesagt der Enzymfaktor in uns, der aufgebraucht wird durch mangelhafte und falsche Ernährung. Er hat verschiedene Ernährungstypen unzersucht. Weltweit. Der Darm bei 90% pflanzlicher Ernährung sieht gesünder aus als bei den meist tierischen Ernährungstypen. Die Pharmalobby braucht aber leider genau das mangelnde Bewusstsein und billige Nahrung.

  2. w sagt:

    Mrio,

    das musst Du uns genauer erklären: Wie sieht ein gesünderer Darm aus? Wozu braucht die Pharmalobby billige Ernährung? Sind pflanzliche Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Brot, Gemüse und normales Obst wirklich teurer, als die mit ebendiesen verlustreich erzeugten tierischen Produkte? Ich meine, mal abgesehen vom marketinggetriebenen Luxus, wie veggie-Wurst und -käse?