Seit 40 Jahren die „Tante Christine“ vom Tiefwarensee

1. September 2017

Man kennt sie in Waren, doch nur wenige sprechen Christine Lebzien mit „Frau Lebzien an“. Sie ist einfach „Tante Christine“. Kein Wunder, denn die Warenerin arbeitet nun schon seit 40 Jahren als Erzieherin und hat in all den Jahren unzählige Knirpse betreut. Und zwar immer in der Kita am Tiefwarensee. Heute vor genau 40 Jahren startete die 59-Jährige in diesem Beruf durch und hat ihre Wahl nie bereut. Dabei war Krippenerzieherin zunächst nicht unbedingt ihre erste Wahl.

„Eigentlich wollte ich in den medizinischen Bereich. Röntgenassistentin fand ich gut“, erzählt Christine Lebzien, die sich noch genau an den ersten Tag als Praktikantin in der damaligen Krippe am Tiefwarensee erinnern kann. Seinerzeit wurden in der Einrichtung vorrangig Kinder von Mitarbeitern des benachbarten Krankenhauses betreut. Und zwar die ganz kleinen.

„Als ich damals in das noch ziemlich beengte Haus kam, erblickte ich zuerst etwa 15 Säuglingsbetten. Da war es um mich geschehen. Da wusste ich, das ist der richtige Job für mich“, erzählt die sympathische Erzieherin.

Während ihrer Ausbildung war „Tante Christine“ in fast allen Krippen-Einrichtungen in Waren beschäftigt, doch sie kam zurück an den Tiefwarensee und ging nicht wieder weg.

„Ich fühle mich in dieser Einrichtung sehr wohl, sie liegt toll in der Natur und ist von der Größe her sehr überschaubar“, sagt die zweifache Mutter, die inzwischen auch Oma von zwei süßen Mädchen ist und die Kita seit fast 20 Jahren leitet.

Einfach war es allerdings trotz der idealen Lage der Kita nicht immer. Vor allem nach der politischen Wende schwebte das Damoklesschwert mehrfach über der beliebten Einrichtung. Erst, als es hieß, dass eine der beiden Kitas in Waren Nord schließen muss – entweder die am Tiefwarensee oder die auf dem Mühlenberg. Später gab es immer mal wieder den Gedanken bei verantwortlichen Politikern, das kleine Haus zu schließen, statt zu sanieren.

Doch sowohl Eltern, als auch Mitarbeiter und Politiker verschiedener Parteien haben sich immer wieder für die Kita am Tiefwarensee stark gemacht, manchmal waren dabei auch Politiker, die früher selbst in der Einrichtung betreut wurden. Denn inzwischen kümmert sich Christine Lebzien schon um die Kinder von Kindern, die ihr vor vielen, vielen Jahren einmal anvertraut wurden.

Es ist alles gut gegangen, das Jugend- und Sozialwerk, das 2004 mehrere städtische Kindertagesstätten übernommen hat, investierte in den dringend notwendigen Um- und vor allem auch Anbau. Denn die Kita platzte da längst aus allen Nähten, das Grundstück war für die tobenden Knirpse viel zu klein.

Auch heute noch zählt die Einrichtung mit ihren 42 Plätzen zu den beliebtesten in Waren und Umgebung, für die Plätze gibt es lange Wartelisten. Das freut die Chefin auf der einen Seite, auf der anderen tut es ihr aber auch immer leid, wenn sie Eltern enttäuschen muss.

Woran sich die gebürtige Warenerin in all den Jahren nicht gewöhnt hat: Der Abschied, wenn Kinder nach fünf, sechs Jahren Tschüss sagen und in die Schule gehen. „Das fällt immer wieder schwer“, gibt „Tante Christine“ zu und wünscht ihren ABC-Schützen, die morgen eingeschult werden, natürlich alles, alles Gute.

Und wir wünschen der heutigen Jubilarin weiterhin viel Spaß in ihrem Job und noch viele liebe Kinder, die ihre „Christine“ vergöttern.

Auch allen anderen Erzieherinnen, die heute ihr 40-jähriges Berufsjubiläum feiern – ja es gibt noch mehr – senden wir herzliche Glückwünsche.

In unserer Bildergalerie gibt es Erinnerungen an längst vergangene Zeiten und sogar noch den Original-Ausbildungsvertrag von Christine Lebzien. Bitte anklicken:

 

 


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