Abriss gut, alles gut: Die erste Petersdorfer Brücke wird jetzt zu 1600 Tonnen Schrott zerlegt

12. Januar 2017

peter4Die gute Nachricht zur Petersdorfer Autobahnbrücke gleich zu Beginn: „Die Kosten sind noch immer im Rahmen – trotz der Fundamentgründungs-Probleme“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel (SPD), als er bei heftigem Schneefall gestern wieder die Baustelle besuchte. Anlass war der sichtbare Beginn des Abrisses. So soll die gesamte Anschlussstelle Waren etwa 43 Millionen Euro kosten, davon entfallen 75 Prozent auf die beiden Teilbrücken der A 19 Berlin-Rostock, die zu dem Baulos gehören.

Als erstes muss nun die Brücke weichen, die 1978 nach fast neun Baujahren in Betrieb ging und wegen Setzungsproblemen der flacheren Fundamente schon länger als „problembehaftet“ galt.
„Ich weiß noch, wie damals im Hotel in Klink die Inbetriebnahme gefeiert wurde und der damalige ZK-Sekretär für Wirtschaftsfragen Günter Mittag (1926-1994) uns die Hand schüttelte“, sagte ein ehemaliger Bauleiter von damals, der sich auch den Abriss anschaute.

Unter den Augen von Minister und der bundeseigenen Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft DEGES arbeiteten Männer an der Stahlbrücke, die am Dienstag bei der Autobahnsperrung erst in der Mitte aufgetrennt worden war (WsM berichtete).

peter3Mit ihren Scheidbrennern, die ganze Funkenregen auf das Eis des Petersdorfer Sees fallen ließen, wurden mehrere Teile herausgetrennt. Diese werden streng nach Vorschrift von einem Mobilkran per Seil gesichert und dann auf dem jeweiligen Brückenteil weggefahren. Dabei ist der Kran auch selbst mit Haken gesichert, damit er nicht in den Petersdorfer See fällt, wenn sich ein Brückensegment wider Erwarten doch absenkt.

Pegel nannte die A 19 die „Hauptschlagader für den Verkehr“. Weil die alten Stahlbrücken nur etwa zehn Meter breit sind, kann die zweite Brücke derzeit nur zwei Spuren aufnehmen. Das wird auch bis Sommer 2018 so bleiben, was weiter Staus zur Folge haben kann und wohl auch wird.

peter2Bis dahin soll die westliche Brücke, die gerade abgerissen wird, als Stahl-Verbund-Bauwerk mit Beton im oberen Teil neu entstehen. Die neue Brücke soll dann so breit sein, dass es je zwei Fahrspuren in beiden Richtungen geben kann. „Auch dort wird es wegen des Baus der anderen Brücke aber noch Geschwindigkeitsbeschränkungen geben, aber es rollt dann schon besser“, kündigte Pegel schon an.

Die zweite Brücke, die in der DDR 1982 in Betrieb ging, wird dann ab 2018 erneuert. Dafür sind aber auch die komplizierten und bis zu 50 Meter tiefen Seebohrungen für die Fundamente nötig. Deshalb will noch niemand genau sagen, wann die zweite Brücke fertig sein wird.

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