AfD des Landes will Untersuchung zu Machenschaften bei der AWO

12. Januar 2017

Der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns wird sich wohl bald sehr intensiv mit der AWO Müritz beschäftigen: Die AfD-Fraktion hat gestern die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu den Machenschaften mehrerer Regionalverbände der Arbeiterwohlfahrt (AWO) beantragt.

„Seit Monaten kommen immer weitere Verfehlungen der AWO in Mecklenburg-Vorpommern ans Tageslicht. Die Palette der Vorwürfe reicht von persönlicher Bereicherung von Vorstandsmitgliedern über Steuergeldverschwendung bis hin zu Machtmissbrauch“, sagte AfD-Fraktionschef Leif-Eric Holm. „Mit diesem Untersuchungsausschuss wollen wir Licht ins Dunkel der dubiosen AWO-Schattenwelt bringen“, kündigte er an.

holm„Grundproblem ist allerdings die völlige Intransparenz der in der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossenen Sozialverbände“, betonte Holm und verwies auf die Dauerkritik des Landesrechnungshofes an dieser Praxis. „Derzeit vergibt die Landesregierung jährlich mehr als eine Million Euro an die LIGA, ohne zu wissen, was mit dem Geld eigentlich passiert.“ Dies allerdings sei nur die Spitze des Eisbergs“, monierte Holm. „Hinzu kommen nämlich noch weitere Finanztöpfe, aus denen die Wohlfahrtsverbände gefördert werden.“

Der Fraktionschef wies daraufhin, „dass durch das Liga-Kartell mit exklusivem Zugang zur Landesregierung praktisch kein Wettbewerb bei der Vergabe der Mittel an die kompetentesten Träger der Wohlfahrt stattfindet“. Dies sei nicht im Sinne der Bürger. „Kleine, aber sehr engagierte Vereine kommen dabei unter die Räder“, kritisierte Holm.

Der AfD-Abgeordnete Thomas de Jesus Fernandes, der Beauftragte des Arbeitskreises Soziales für den Untersuchungsausschuss, ergänzt: „Tagtäglich sind tausende fleißige, aufrechte und engagierte Frauen und Männer unterwegs, um den Schwächsten unserer Gesellschaft zu helfen. Das Verhalten einiger Funktionäre erinnert allerdings eher an einen finsteren Mafiaclan mit den üblichen Auswüchsen von Korruption und Selbstbedienung. Diese Zustände müssen beendet werden – das sind wir den Bürgern schuldig“, sagte Fernandes.

Foto: AfD


4 Antworten zu “AfD des Landes will Untersuchung zu Machenschaften bei der AWO”

  1. HaPe sagt:

    Ich bin wahrhaft kein! Anhänger der AfD. Das ihre Landtagsabgeordneten nun einen Untersuchungsausschuß zur Aufklärung der offensichtlichen Unregelmäßigkeiten bei der AWO-Leitung Waren einberufen, ist allerdings zu begrüßen. Die etablierten Parteien waren und sind dazu offensichtlich nicht willens und in der Lage, da so mancher ihrer exponierten Vertreter selbst in die nebulösen Machenschaften der AWO verstrickt ist. Wie in der Politik so üblich, wird der Aufklärungsversuch der AfD-Abgeordneten allerdings ohne Konsequenzen bleiben und im nebulösen Nirwana verschwinden. Gleichwohl kann die AfD- Initiative dazu beitragen, daß die ungeheuerlichen Vorgänge um die Warener AWO-Leitung nicht völlig in Vergessenheit geraten.
    Ehe die Justiz reagiert, sind die unsäglichen AWO-Vorgänge längst Schnee von gestern. Und so ist zu befürchten, daß es bei der AWO-Leitung so (un)lustig weitergeht wie bisher. … Steuergeldver(sch)wendung hin oder her.

  2. A.M. sagt:

    Dem Kommentar kann ich mich nur anschließen. Eindeutig sind die 600 Mitarbeiter allen wichtigen Leuten in den Ämtern völlig egal. Wenn meine Quelle richtig ist dann ist keine Leitung mehr vorhanden.

  3. AA sagt:

    Super!
    Hoffe es kommt auch was dabei raus! Oder letztendlich doch zu peinlich im Politkreis!

  4. w sagt:

    Na, AA, dann bleiben Sie mal dran. Ich hatte mich mal mit einer anderen Angelegenheit an alle größeren Parteien gewandt und geguckt, welche was antwortet. An die selbsternannte Alternative (ich meine: für ein egoistischeres) Deutschland nach etwas Zögern auch. Sie reagierte erwartungsgemäß perfekt alternativ: nämlich gar nicht.

    Ob die einfach strukturierte Truppe mit einer Radio-Quasselstrippe an der Spitze doch was schafft? Viel Spaß bei der Beobachtung zermürbender politischer Alltagsarbeit.