Arzt fällt auf „Zaubermaschine“ herein und verliert viel Geld

3. Dezember 2016

Die Geschichte klingt eigentlich unglaublich, und dennoch gelingt es organisierten Betrügern immer wieder, mit ihren Versprechungen einer wundersamen Geldvermehrung in einer „Zaubermaschine“ viele Menschen um ihr Geld zu bringen.
Die Methode nennt sich „Wash Wash“, und damit ist nach Recherchen von „Wir sind Müritzer“ vor einigen Wochen ein Arzt aus der Müritz-Region um sage und schreibe 120 000 Euro erleichtert worden.

washBeim so genannten „Wash-Wash-Trick“ suchen die Betrüger – sie stammen zumeist aus Kamerun und treten sehr gepflegt auf – Kontakt zu Menschen, von denen sie meinen, dass bei ihnen „etwas zu holen“ ist. Die Männer gaukeln ihren Opfern zumeist vor, dass sie eingefärbte Geldscheine wieder „reinigen“ können. Das Geld komme es anderen Ländern und sei zum Schutz eingefärbt worden. In einer sehr aufwendigen Prozedur könne das Geld mit Hilfe von Chemikalien in einer Maschine wieder entfärbt werden. Als Katalysator seien dafür aber echte, ungefärbte Scheine nötig. Die Beträge, um die es gehe, seinen sehr hoch.

Natürlich demonstrieren die Schurken den Vorgang mit einem echten Schein. So soll es auch bei dem Arzt aus der Müritz-Region gelaufen sein. Aus seinen 200 Euro wurden in der „Zaubermaschine“ auf diese Art und Weise 600 Euro. Das schaffte Vertrauen. So viel, dass er den Tätern später rund 120 000 Euro anvertraute. Die erklärten ihm dann, für diese große Reinigung, die auch sehr lange dauere, noch einmal nach Berlin zu müssen. Und weg waren sie – mit dem vielen Geld des Arztes.

wash3polnordhessenAuf diese Art und Weise haben in den vergangenen Jahren etliche Menschen in Deutschland ihre gesamten Ersparnisse verloren. Bekannt ist der Fall eines Rentners, der seine Lebensversicherung auflöste und 425 000 Euro verlor. Ein Restaurantbesitzer aus Offenbach wollte mit seiner Familie mehrere 100 000 Euro „vermehren“ lassen. Auch die waren natürlich weg.

Bei den Menschen, die auf diese Trickbetrüger herein fallen, handelt es sich aber keineswegs um leichtgläubige, ungebildete Menschen. Opfer werden Frauen und Männer aus allen Bevölkerungsschichten. Ein Kriminalpsychologe hat dafür eine einfache Erklärung: „Das ist einfach die Gier. Wenn Menschen das Gefühl haben, ein Schnäppchen machen zu können, werden häufig alle Vorsichtsmaßnahmen außer acht gelassen.“

Ob der Arzt aus der Müritz-Region sein Geld je wiedersehen wird, ist mehr als fraglich. In den vergangenen Jahren sind zwar immer mal wieder Betrüger festgenommen worden, von dem erbeuteten Geld fehlte aber immer jede Spur.

Fotos: Polizei

 


10 Antworten zu “Arzt fällt auf „Zaubermaschine“ herein und verliert viel Geld”

  1. N.T. sagt:

    Es gibt ja immer wieder Vorschläge auch bei uns in Deutschland in der Politik Volksbefragungen durchzuführen um Gottes willen bei so viel Dummheit,dann könnten ja gleich die alten Zauberlehrlinge von der alten SED regieren obwohl sich noch genug Altkader in Parteien und Staatsapparat rein gezaubert haben.

    • M.G. sagt:

      Deshalb wäre eine Volksbefragung oft der richtige Weg!!! Denn, wenn schon ein Arzt auf solche Betrügereien reinfällt, wie soll es denn erst werden wenn Politiker, die ja teilweise ihre Titel gekauft oder auf andere Art und Weise erschlichen haben, solchen Ganoven begegnen.

  2. Andreas kann. sagt:

    Duemmer geht immer

  3. k.frind sagt:

    Finanziell ist der Artzt jetzt ärmer,dafür aber an Erfahrung reicher.Ist doch auch etwas. Wie man sieht,ist kein Tag umsonst,man lernt immer noch etwas dazu.

  4. Peter sagt:

    Das „geliebte“ Geld ist verschwunden. Geldgier ist offensichtlich eine Eigenschaft, die den gesunden Menschenverstand außer Kraft setzt …. und Leiden schafft! Man faßt sich an den Kopf und nimmt staunend zur Kenntnis, daß Menschen aus allen Gesellschaftsschichten immer wieder auf die primitivsten Tricks der Betrüger hereinfallen. Davor schützt auch akademische Bildung offensichtlich nicht. Da sind Verstand und Gefühl verloren gegangen, vom Kopf in die Hose gerutscht und haben der Habgier Platz gemacht. Mitgefühl kann man mit diesen von Geldgier getriebenen wahrlich nicht haben. Das ist auch eine Art von Primitivität und kann nur mitleidiges Kopfschütteln hervorrufen. Und die Moral von der Geschicht: „Geld allein macht glücklich nicht!“

  5. jens 66 sagt:

    Wenn reiche Menschen, vor lauter Geldgier, den Hals nicht voll genug bekommen können und dann auf solche Betrüger hereinfallen…. Ganz ehrlich …. da hält sich mein Bedauern in Grenzen.
    Mit dem Geld hätte man, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit, ein Leuchten in viele, viele Kinderaugen zaubern und manche Not lindern können.
    Eigentlich müßten die „Betrogenen“ nochmal die gleiche Summe als Strafe zahlen, da sie ihr Geld illegal vermehren wollten.

  6. Christin sagt:

    „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!!“ Ich verstehe immer nicht,wie Menschen von Mitgefühl sprechen, dieses aber eingrenzen. „…dafür nicht…“ …entweder man besitzt Mitgefühl oder eben nicht. Also ich finde diese ganze Sache sehr traurig. Den Dieben gönne ich das viele Geld jedenfalls nicht :-(

  7. Jürgen sagt:

    Selten so gelacht,wer das Geld hat und dazu noch sehr gebildet ist und dann noch auf solche Idioten reinfällt,selbst Schuld.Ich habe noch eine WM 66 Waschmaschine aus DDR Zeiten zu stehen die würde ich nehmen und in Kamerun unweit der Röbeler Choussee aufstellen.Also am Sonnabend den 10.12. 2016 von 10-12Uhr vorbeikommen dann wasche ich ihr Geld,natürlich mit Spee Waschmittel da kann den Geldscheinen nichts passieren,denn das ist noch eine ehrliche Waschmaschine überwacht von der Stasi.Na dann frohe Weinachten.????????????????☃

  8. k.frind sagt:

    Vielleicht war die ,,Zaubermaschiene“ auch einfach nur kaputt.Statt das Geld sich vermehrt hat,ist es nun verdunstet.

  9. onos sagt:

    Es gibt doch immer wieder in der Vorweihnachtszeit Meldungen, die uns den Kopf
    schütteln lassen. Hat der betreffende Arzt sein Geld zu leicht verdient, oder siegte
    die Habgier nach noch mehr Geld?
    Meine Familie und ich persönlich, müssen sehr lange für diese Summe arbeiten.
    Ich bin bestimmt nicht schadenfroh!
    Aber wir sollten nachdenken, wem man sein Geld anvertraut.
    Allen eine schöne vorweihnachtliche Zeit.
    Wir nehmen unsere Ersparnisse, um Weihnachtsgeschenke für die lieben Verwandten
    zu besorgen. Da gibt es bestimmt ein paar strahlende Gesichter.