AWO: Auch keine Einigung mit Chefin Ehlert vor Gericht

12. September 2017

Heute musste sich ein weiteres Gericht mit der AWO Müritz beschäftigen. Dieses Mal ging es um die einstige Geschäftsführerin Simone Ehlert, die Ende Juni dieses Jahres nach Hause geschickt wurde und bis zum Ausscheiden des langjährigen Geschäftsführers Peter Olijnyk seine rechte Hand war (WsM berichtete). Auch sie will Geld.

In der Güteverhandlung verlangte die beurlaubte Chefin das Geschäftsführergehalt bis zum Ende dieses Jahres, bis Ende März des kommenden Jahres ihr Gehalt als Angestellte sowie 55 000 Euro Abfindung für 22 Jahre bei der AWO.

Eine Einigung gab es heute allerdings nicht. Nächster Termin: 7. November.

Simone Ehlert hatte dem neuen AWO-Vorstand Ende Juni plötzlich vorgeworfen, die AWO-Affäre vertuschen zu wollen. Ehlert war jahrelang die rechte Hand des entlassenen AWO-Chefs Peter Olijnyk, gab sich später jedoch ahnungslos, was die Vorwürfe gegen ihren Ex-Chef Oljinyk sowie den einstigen Vorstandsvorsitzenden Peter Lohmann angeht.

Der neue Vorstand wiederum erklärte: „Wir haben ein vertrauensvolles Miteinander angestrebt. Wir haben durchaus Verständnis, für das schwierige Erbe, dass sie als Geschäftsführerin der AWO Müritz übernommen hat. Wir hätten uns eine offenere Zusammenarbeit gewünscht“

Allerdings müsse auch das aktuelle Geschäft laufen, und bei Besuchen in verschiedenen Einrichtungen sei beim Vorstand der Eindruck entstanden, dass sie eben nicht so laufen wie sie laufen sollen.

Probleme habe man erst aus den Medien erfahren. „Immer wieder hat der Vorstand um konkrete und nachvollziehbare Informationen und Zahlen gebeten, die Aussagen zur finanziellen Lage zulassen. Selten gab es konkrete Beschlussvorlagen. Wir konnten nicht entscheiden. Die eingesetzten Beraterinnen, für deren Einsatz wir sehr dankbar sind, konnten feststellen, wo dringend Unterstützung gebraucht wird“, erklärte der Vorstand.

Eine reguläre Buchführung finde seit einiger Zeit quasi gar nicht statt, dringend nötige Entscheidungen seien nicht getroffen worden, ein Geschäftsbericht 2016 liege nicht vor. „Jetzt den Vorstand dafür verantwortlich zu machen, schlägt dem Fass den Boden aus.“

Nach inzwischen fast einem Jahr sei der Vertrauensvorschuss aufgebraucht. Die in eine gemeinsame Arbeit gesetzten Hoffnungen hätten sich nicht erfüllt.

Inzwischen führt ein Unternehmensberater die Geschäfte, ein neuer „Kopf“ soll in Kürze eingestellt werden.


2 Antworten zu “AWO: Auch keine Einigung mit Chefin Ehlert vor Gericht”

  1. East West sagt:

    Die haben beschissen wo Sie nur konnten und wollen dafür noch ne Abfindung, frecher gehts kaum. Man sollte dieses ganze Korrupte Pack,aus der Stadt jagen.

  2. Mario sagt:

    Hat jemand wirklich geglaubt, dass die Entlassung von Frau Ehlert geräuschlos abläuft? Dieser Prozess stellt außerdem den normalen Ablauf dar – wie man sieht geht es um richtig viel Geld. Darauf verzichtet keiner freiwillig. Das Gericht muss nun eben feststellen, ob die Kündigungsgründe ausreichend waren. Die Öffentlichkeit kennt nur die Statements, die in der Presse publiziert wurden. Da kann sich jeder seine eigene Meinung bilden – wenn denn die vorhandenen Infos dafür ausreichend sind.