AWO-Vorstand bestätigt 700 000 Euro an Lohmann

29. Juli 2016

LohmJa, die AWO Müritz ist wirklich wohltätig. Zumindest einem gegenüber: Wie der Vorstand in einem offenem Brief an die Mitarbeiter jetzt bestätigte (der Brief liegt WsM vor) , hat der Vorstandsvorsitzende Götz-Peter Lohmann in knapp neun Jahren von der AWO-Service GmbH rund 700 000 Euro kassiert. Ohne, dass er dafür große „abrechenbare“ Gegenleistungen erbracht habe. Die Service GmbH hat es möglich gemacht, dass Lohmann trotz seines Vorstandsposten angestellt werden konnte, als sein Bundestagsmandat flöten ging.

Der Rest des Vorstandes wäscht in dem Brief seine Hände aber in Unschuld. Den Anstellungsvertrag mit Lohmann, der als Warener Bürgermeister wegen Stasi-Vorwürfen gehen musste und schnell als SPD-Bundestagsabgeordneter unter kam, habe der inzwischen geschasste Geschäftsführer Dr. Peter Olijnyk selbst ausgehandelt und unterzeichnet. Das entspreche zwar nicht der Satzung, sei aber passiert.

AwoLogoDie Vorstandsmitglieder entschuldigen sich in dem offenen Brief, dass auch sie den Inhalt des Anstellungsvertrages nicht kannten. Damit geben sie also zu, dass sie über viele Jahre ihrer vorgeschriebenen Kontrollfunktion– für die sie übrigens auch Geld bekommen – nicht gerecht geworden sind, was sie laut Gesetz auch haftbar macht.

Der Vorstand bedauert und möchte die AWO vor Schaden bewahren. Ob ihm das mit der jetzigen Informationspolitik gelingt, ist eher fraglich. Zwar wurden nun zumindest schon mal die Mitarbeiter informiert, Öffentlichkeit möchte man aber weiter nicht. Denn, und auch das ist unter den Mitarbeitern ein offenes Geheimnis, auch andere Vorstandsmitglieder sollen geschäftliche Beziehungen zur AWO gehabt haben und damit nicht unabhängig gewesen sein.

Unterdessen dauern die Ermittlungen der Neubrandenburger Staatsanwaltschaft gegen Dr. Peter Olijnyk wegen Untreue weiter an.

AWO-Mitarbeitern äußerten sich gegenüber WsM schockiert. Denn sie wissen, dass sie mit ihren Löhnen trotz sehr harter Abend am untersten Ende der Tabelle stehen.


11 Antworten zu “AWO-Vorstand bestätigt 700 000 Euro an Lohmann”

  1. Rainer sagt:

    AWO – Wohlfahrt ? Das scheinen ja einige sich auf die Fahnen geschrieben zu haben ? Aber nur eine Wohlfahrt ins eigene Geldsäckchen !
    Mögen hier erst einmal die Richtigen Bestraft werden, und nicht wieder nach dem Motto keine Vorstrafen gleich ein Milderung der Strafe.
    Gleichzeitig sollten Lohmann & Olijnyk unberechtigte Gelder an die Wohlfahrt zurück geben um erst einmal zu verstehen was AWO heißt.

  2. Maik Waren sagt:

    So ein elender korrupter Haufen! Olijnyk, Lohmann, Borchert. Und alle leben mit dicken Renten einen schönen Tag und lachen über das alles hier.
    Olijnyk fährt wahrscheinlich schön Bötchen oder golft in der Welt umher, Lohmann freut sich über sein gerade neu gebautes Haus und Borchert macht freudestrahlend Wahlkampf für Frau Julitz und kann sich ab sofort mit dicken Bezügen zur Ruhe setzen. Wirklich schön zu sehen, daß es ihnen alles so gut geht. Ich kenne aber auch ehemalige AWO-Mitarbeiter denen es Dank dieser Herren richtig dreckig geht, deren leben von diesen Herren versaut wurde.

  3. Tanni sagt:

    Es ist, auf deutsch gesagt, zum kotzen!
    Es sollten noch mehr Institutionen beleuchtet werden, da kämen sicher noch ähnliche Schweinereien ans Tageslicht!

  4. Sandiiee sagt:

    Hauptsache Herr Borchert kann für seine SPD immer schön Wahlwerbung machen in den Einrichtungen der AWO.
    Da werden die Senioren gehätschelt und getätschelt was das Zeug hält. Die sind soooo schön gutgläubig und froh über jeden Besuch. Und er ist ja auch vertrauensvoll.
    Und dann klopft doch mal den Rest des Vorstandes ab, Bauingenieure, die jahrelang für die AWO arbeiten, Arzneimittellieferanten, die seit Jahren die Einrichtungen beliefern und mit dem Geschäftsführer in Urlaub fahren ….

    ….. Alles nicht so schlimm. Haben alle nichts gewusst. Niemand tritt zurück ….

  5. Brigitte sagt:

    In diesem Zusammenhang waere es vielleicht auch interessant, wenn die Vergabe der Foerdermittel für den Bau des Krippenhauses in Malchow noch einmal untersucht wird. Es wurden damals 500000 euro. .von der Landesregierung bereit gestellt. ..die ausschließlich an die AWO gegangen sind, obwohl alle Tagesmuetter in Malchow auch Anträge eingereicht hatten.Wir haetten uns ueber einen Betrag von tausend Euro riesig gefreut. …vielleicht kann WsM da einmal nach haken und es gibt zumindest eine späte moralische Gerechtigkeit. Interessant vielleicht auch, wer die Bauausfuehrung dann gemacht hat.

  6. H sagt:

    Alles Lügen ! Armer AWO Vorstand, Völlig überrumpelt von Lohmann und Olijnyk. Aber trotzdem nichts gewusst.

    Hier nochmal Zitat Rudolf Borchert – AWO Landesvorstand – vom 04.07.2016 Qelle: Nordkurier
    Gerüchte, wonach dem Abschied Olijnyks ein intensiver Streit zwischen Geschäftsführung und ehrenamtlichem Vorstand voraus gegangen sei, dementierte Borchert energisch. „Nein, der Wechsel war langfristig geplant und langfristig abgesprochen.“ Olijnyk sei in einem Alter, in dem man sich durchaus zurückziehen könne, sagte Borchert.

    Hat der soziale Demokrat R. Borchert am 04.07.2016 die Öffentlichkeit angelogen ?

    Jeder kleine Arbeiter, jeder kleine Handwerker, die Kassiererin die aufpassen muss, dass Ihr der Pfandbon nicht unter den Ladentisch fällt, sie allen reiben sich die Augen bei diesen Summen.

    Wenn bei der nächsten Landtagswahl die AFD 20% einfährt wird Herr Borchert sich wundern und kann das alles nicht verstehen. Denn er ist doch sozial und demokratisch.

    Staatsanwalt übernehmen Sie. (und bitte die private Haftung dieser Herren im Auge behalten)

  7. Fritz sagt:

    Ein vom Vorstand angestellter Geschäftsführer mit Vergangenheit, der seinerseits wiederum seinen ( ihm eigentlich vorggesetzten! ) Vorstandsvorsitzenden, mit ebenfalls höchst erstaunlicher politischer Vita, in der AWO Service GmbH gegen ein beachtliches Entgeld für’s fast Nichtstun beschäftigt und zu allem Überfluß, ein ahnungsloser? Vorstand von Dilletanten, der von nichts was weiß, daß ist ein unglaubliches, mindestens! dreistes und kaum noch überbietbares Stück aus dem hoheitlichen Tollhaus vergangener Zeiten mit Selbstbedienungsmentalität….. und das alles bei der gemeinnützigen AWO (Arbeiterwohlfahrt), deren Hauptzweck es ist, dem Allgemeinwohl zu dienen.
    Das ist nicht nur ein schier unglaubliches Stück aus dem Tollhaus, nein, das ist moralisch wie juristisch mehr als nur höchst zweifelhaft. Unabhängig vom bereits anhängigen Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft ist es alternativlos, daß der gesamte ahnungslose? Vorstand ohne Verzug zurücktritt.
    All das kann und darf nicht ohne Folgen für die Tatverstrickten bleiben. Sonst dürfte und müßte man am System des modernen Rechtsstaates zweifeln.

  8. Anja sagt:

    Lug, Betrug und Manipulation gehör’n von altersher – zum guten Ton.
    Für wie dumm wohl müssen Manche Manche halten? Es gab und gibt immer Betrüger und Betrogene und immer wieder dreiste Zeitgenossen, die die vermeintliche Dummheit so vieler gutgläubiger Menschen zum eigenen Vorteil in betrügerischer Weise ausnutzen. Die Geschehnisse bei der AWO tragen maffiöse Züge. Man darf gespannt sein, was das staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsführer und den gesamten! Vorstand zu Tage fördert und welche strafrechtlichen Konsequenzen daraus gezogen werden.

  9. Peter sagt:

    Die wachsende Zahl der Leserbriefe zu den Betrügereien, Manipulationen, den zweifelhaften Geschäften und ahnungslosen Vorständen kann auch ich voll und ganz unterschreiben. Mindestens genauso niederträchtig sind allerdings auch die katastrophalen zwischenmenschlichen Verhaltensweisen des Geschäftsführers ( und des Vorstandes?) gegenüber „seinen“ verängstigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Da wird noch so manches aufzuarbeiten sein. Ein weiteres und wirklich verwerfliches Trauerspiel ist auch die völlig überteuerte und asoziale Preisgestaltung z.B. für Leistungen im Bereich der Kita’s. Hat sich da etwa jemand persönlich bereichert? Gerade gemeinnützige !! Einrichtungen wie die AWO, die zudem auch noch auf die Spendenbereitschaft gutwilliger- und die tätige Mithilfe sozial eingestellter Menschen angewiesen ist, steht in einer besonderen Sozial- und Treueverpflichtung. Ein Verstoß dagegen muß unter besonderen und strengen Straf- und Haftungsbedingungen stehen und hart verfolgt werden.

  10. Sonja sagt:

    Der Vorstand wusste sehr viel ,denn es wurden nur Leute zur Wahl gestellt die von Hr.O.ausgesucht wurden. Er brauchte nur vertraute da er vom Vorstand für viele Dinge den Segen haben musste.

  11. w sagt:

    Jeder, der bei der Gründung der AWO Müritz gGmbH und AWO Service GmbH nicht mit Blindheit geschlagen war, sah, wozu diese „schlagkräftige“ Struktur gut ist.
    http://www.awo-mueritz.de/index.php/impressum-329.html
    Solche Strukturen ermöglichen, die Gemeinnützigkeit des Vereins abzusichern und trotzdem Privatgeschäfte ohne Wettbewerb, lästige Formalien und Nachweise zu tätigen.
    Ob dies ein Einzelfall ist oder haben andere e.V. auch so tolle Wurmfortsätze mit den Endungen gGmbH und da dran dann eine GmbH? Falls jemand fündig wird: mal gucken, ob der Vorstandschef des e.V. gleichzeitig der Geschäftsführer der gGmbH ist der Geschäftsführer der GmbH der Vorstandschef der gGmbH und so weiter und (!) wie hoch das gegenseitig zugestandene Salär ausfällt.