Bäume sind Luxus-Wohnungen im Weg: Bei „MareMüritz“ sollen die Kettensägen schon wieder kreischen

7. September 2017

Ups, wer hätte das gedacht: Auf dem Grundstück des Projektes „MareMüritz“ am Seeufer in Waren müssen noch mehr Bäume fallen. Nicht einer, nicht, zwei, auch nicht vier oder fünf – elf sollen es dieses Mal sein.
Erst im März sorgte der Luxus-Bau in Waren für mächtig Ärger, als in einer Nacht- und Nebelaktion vom beauftragten Bauunternehmer mit einem Bagger mehrere Bäume herausgerissen wurden und dafür später ein paar tausend Euro Strafe gezahlt werden mussten (WsM berichtete). Doch – ein Gutachten hat es nun an Tageslicht gebracht – mindestens elf weitere Bäume sollen fallen. Einen entsprechenden Antrag haben die Bauherren beim Landkreis bereits gestellt.

Wie war das noch in der Ankündigung des Projektes: „Eingebettet in alten Baumbestand“, so wurden die Käufer gelockt. Zitat Homepage: „Besonderer Wert wurde bei der Gesamtkonzeption der Anlage auf die Schonung des alten Baumbestandes im Park gelegt, der den Häusern von Anfang an eine Atmosphäre der Geborgenheit verleiht.“

Schonung? Mehr als fraglich. Gebettet? Vielleicht, aber nicht in alten Baumbestand, denn der dürfte bis zur Eröffnung im kommenden Jahr komplett verschwunden sein.

Zu den jetzt wiederum elf Bäumen, die gefällt werden sollen und schon beim Landkreis beantragt wurden, gibt es nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ heute eine Zusammenkunft zwischen dem Landkreis und der Stadt. Erst danach soll eine Entscheidung fallen. Doch viele Stadtvertreter, die den Sachverhalt bereits kennen, gehen davon aus: Es fallen nicht nur Entscheidungen, sondern wieder Bäume.

Insgesamt plant der Investor, die 12.18. Investment, den Bau von 184 Ferienwohnungen, einer Hafenanlage mit 150 Liegeplätzen, eigener Hafengastronomie und einer Wellness-Oase.

Und: Der Investor hat nach der letzten Baumfällaktion, nach Einbruch der Dunkelheit, die für viel Unmut gesorgt hat,  künftig mehr Offenheit versprochen. Das betrifft aber wohl nur die Dinge, die man gerne verkündet.


7 Antworten zu “Bäume sind Luxus-Wohnungen im Weg: Bei „MareMüritz“ sollen die Kettensägen schon wieder kreischen”

  1. Peter Sohr sagt:

    Fallen Bäume, fallen Köpfe.

  2. Peggy Wendt sagt:

    Die Verantwortlichen sollten gleich mit abgesägt werden!!

  3. Harald sagt:

    Mal wieder typisch. Und Salamitaktik.
    Wenn der Bauherr bei der ersten Präsentation seines Projekts gleich ehrlich gewesen wäre was die Parkplätze und Bäume angeht, dann hätte die Stadt dieses Bauvorhaben nie genehmigt.

    Aber liebe 12.18 Gesellschaft, warum eigentlich beantragen?
    Einfach fällen und kleinschneiden. Macht doch nur 11 mal 1000 Euro – ein Klacks für Sie.

  4. oscar sagt:

    Das sind die Herren Investoren 12.18..Warum ein ehrliches Projekt von Beginn an einreichen, welches Probleme wegen des Naturschutzes macht, wenn es auch anders geht, weil man die Herren Entscheider in den Ämtern so gut wie in der Hand hat.
    Das nächste Grünkohlessen für die Herren Landrat und Bürgermeister kommt bestimmt !
    Langsam werden die Verstosse gegen den Naturschutz bei diesem Projekt unerträglich. Jeder andere Bauherr aus unserer Region hätten schon längst einen Baustopp und Auflagen der Behörden ohne Ende.

  5. w sagt:

    waren das nicht zuerst 100 und dann 120 Liegeplätze oder hatte ich Quark in den Ohren?
    Ich wette, es werden am Ende mindestens 250 weiße Plastikboote dort dümplen, in der prallen Sonne, weil keine grünen Bäume mehr dort stehen. Die Bucht ist ja groß genug. Da geht noch was. An der Reek kann man sehen, wie auf diese Weise ein ganzer See verschwindet. Die Wasserfläche kostet die 12-18 nichts. So sind die Einnahmen daraus gut kalkulierbar. Wer fände so ein Geschäft nicht gut? Das sollte der 12-18 je eine Schüssel Grünkohl mit Pinkel pro Politgröße (was man hier dafür hält), standesgemäß serviert durch einen Fernsehkoch, allemal wert sein, denn:
    diese Rechnung muss ja aufgehen.

  6. HaPe sagt:

    Als Warener bin ich nicht nur empört über den Frevel an der Natur, nein, ich schäme mich für diese Stadt …., die immer weniger „meine“ ist. Da wird die Natur nicht nur dem schnöden Privit, sondern auch dem guten Geschmack geopfert. Und wer spricht da noch von Naturschutz….., das ist doch eine reine Farce. Es wird allerhöchste Zeit, den sogenannten Kommunalpolitikern bei der jetzt anstehenden Wahl einen saftigen Denkzettel zu verpassen ( auch wenn es sich um eine Bundestagswahl handelt). Waren verliert nicht nur Charakter und Gesicht, sonder auch Charme und Atraktivität als Wohn-und Urlaubsort…… Eine Schande, die von der Warener Bevölkerung merkwürdigerweise klaglos, ja anteilslos hingenommen und damit akzeptiert wird.

  7. w sagt:

    Bundestagswahlen sind zu wichtig, um als Denkzettel für verfehlte Kommunalpolitik herzuhalten. wer hier soll daraus was lernen? Genau wie an den zwielichtigen Investoren wird die Polittruppe stur an bisherigen Verfahren festhalten, solange das noch geht. Nicht umsonst haben wir hier ein ganz bestimmtes Wappentier.
    Ich halte für besser, bei den nächsten Kommunalwahlen selbst zu kandidieren. Ok., nicht jeder hat die Zeit dafür. Aber das ist besser, als den zu Recht bisher randständigen Kräften Auftrieb zu verschaffen, die mit Negativismus, Spalten zwischen mehr oder weniger richtig Deutsch, ähnlichem oder entgegengesetzten Irrsinn dem Land nur schaden können.

    https://mueritzwaran.jimdo.com/