Bedenkliche Schützenhilfe des Bürgermeisters

8. Juli 2015

Meinung

Es ist ja nicht so, dass wir den Organisatoren der Unterschriften-Sammlung für eine Schwimmhalle in Waren diesen Erfolg nicht gönnen, aber es mutet schon paradox an, dass sie jetzt ausgerechnet von Warens Bürgermeister unterstützt werden. Denn bekanntlich hält die Behörde so gar nichts von einem Schwimmhallenbau in Waren und argumentiert mit den Bau- und Betreiberkosten, die nicht zu stemmen seien.

Geschwister im SchwimmbadDas wollten die Akteure um Toralf Schnur und Norbert Bluhm so nicht hinnehmen und haben eine groß angelegte Unterschriftenaktion gestartet. Rund 2000 Warener, darunter auch zahlreiche Unternehmer, so die aktuelle Information, haben ihren Namen schon in die Listen geschrieben.

Und dann das: Plötzlich erfährt der FDP-Stadtvertreter, der bekanntlich ganz genau hinguckt, was die Verwaltung tagtäglich so anstellt, unerwartete Schützenhilfe: Im Bürgerbüro der Stadtverwaltung liegen die Unterschriftenlisten ab sofort aus.
Aber nicht etwa, weil Schnur das so wollte und gefordert hat. Nein, wie der Liberale auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ erklärte, hat eine Verwaltungsmitarbeiterin IHN angerufen und gebeten, die Listen im Bürgerbüro auslegen zu dürfen, weil es dort so viele Nachfragen gebe. 

Jetzt sammelt also die Warener Stadtverwaltung Unterschriften für ein Projekt, das sie selbst gar nicht will. Und nicht nur das. Sie öffnet auch anderen Tür und Tor, was der FDP-Mann nach eigenen Angaben auch zu Bedenken gegeben hat. Denn mit welcher Begründung bitte schön, will Norbert Möller beispielsweise das Auslegen von Unterschriftenlisten ablehnen, wenn beispielsweise die aktiven Befürworter der Ortsumgehung an ihn herantreten. Oder noch schlimmer, die NPD-Leute mit ihrem schmierigen Aktionismus?

Die Organisatoren der Schwimmhallen-Aktion hätten ihre nötigen Unterschriften auch ohne den – mit Verlaub gesagt – erneuten Fauxpas des Warener Bürgermeisters zusammenbekommen.


9 Antworten zu “Bedenkliche Schützenhilfe des Bürgermeisters”

  1. Müritzer Musketier sagt:

    Dieser Bürgermeister ist wirklich nur noch eine Lachnummer.Unser Familie gibt es zu – wir haben ihn gewählt. Aber wir haben es auch schon drei Monate später fürchterlich bereut. Viele Freunde und Bekannte auch.
    Ein Weichei, ein Ja-Sager, aber niemand der eine Stadt nach vorne bringen kann. Man hat ja regelrecht Angst davor was als Nächstes kommt. Wenn man mit Mitarbeitern seiner Verwaltung spricht sieht man nur mitleidiges Lächeln. Oder Zufriedenheit, denn die wissen, dass sie machen könne was sie wollen. Jetzt kuscht der Bürgermeister auch schon zum wiederholten Mal vor diesem Selbstdarsteller Schnur. Soll er ihm doch gleich die Verwaltung übergeben. Wahrscheinlich wäre das sogar besser für die Stadt. Erbärmlich!

  2. Willi sagt:

    Hier hat jemand ganz deutlich den Charakter von Schnur erkannt. Das sich Schnur so ins Zeug legt, hat doch damit nichts zu tun das er eine Schwimmhalle will, nein der Hintergrund ist, nächstes Jahr sind Landtagswahlen und da muss man schon jetzt anfangen Wählerstimmen zu sammeln.

  3. Mecklenburger sagt:

    Der Bürgermeister ist wie eine Fahne: Er flattert mit dem Wind und bei Schlechtwetter und Regen hängt er schlaff herunter. Kein willensstarker Macher sondern ein Opportunist lächerlichster Sorte.

  4. Norbert Bluhm sagt:

    Die Pro-/Kontra-Abwägung der Chefredakteurin Antje Rußbüldt-Gest finde ich sehr treffend. „Da könnte ja jeder kommen.“

    Andererseits: Man kann die neue/sperrige Ordnungsamtsbezeichnung „Amt für Bürgerdienste“ in concreto positiv besetzen. Das Amt leistet Dienst für Bürger. Für die Bürger, durch die die Verwaltung bezahlt wird.

    Selbstredend habe ich schallend gelacht, als ich von dieser besonderen Hilfsbereitschaft seitens der Stadtverwaltung erfuhr. – Dennoch: Viel lieber sind mir/uns die Unterschriften, die an unseren Aktionsständen geleistet werden (der nächste steht am 11.07. zum Müritzfest), da dort die Fehlerquote am Geringsten ist (NichtwarenerInnen; weggelassene Angaben).
    Ganz hervorragend ist die Unterstützung durch die vielen freiwilligen Aktiven, die Listen in ihren Geschäften auslegen oder in der Familie/Wohngegend, bei Freunden, Bekannten, Kollegen oder im Verein sammeln. (Zwei 11-Jährige Mädchen haben am 28.06. allein 125 Unterschriften gesammelt!) Allerdings ist das Weglassen von Angaben gleichbedeutend mit dem Verlust der Gültigkeit – bis zu 80%!

    Last but not least: Ich habe kein absolutes Grundvertrauen, das wir Organisatoren der BI „Pro Sportschwimmbad Waren-Müritz“ (FB-Seite) von der Verwaltung die im Bürgerbüro ausgelegten Listen 1:1bekommen.

    Schade, dass die Bildungseinrichtungen (Schulen/Kitas) so mit Erlassen und Verordnungen seitens des Landes zugeschüttet werden, dass sie Unterschriftensammlungen dieser Art wahrscheinlich nicht zulassen dürfen. Wir haben jedenfalls keinerlei Feedback von unseren Bildungseinrichtungen erhalten.

  5. k.frind sagt:

    Das ist ja super, dass 2000 Leute für eine Schwimmhalle unterschrieben haben. Wenn die Schwimmhalle dann gebaut werden sollte,sind die 2000 Leute, die unterschrieben haben, auch bereit dann wöchentlich oder wenigstens monatlich Eintritt zu zahlen, um diese Schwimmhalle zu nutzen? Nur durch Unterschriften sammeln wird sich so eine Halle nicht finanzieren können. Meist ist es doch so, dass alle immer etwas haben wollen und danach geht keiner hin. Gut wäre ja schon, wenn alle die unterschrieben haben, die Halle monatlich mit ihren Eintrittsgeldern unterstützen würden.

    • Norbert Bluhm sagt:

      Die UnterschreiberInnen sind natürlich für eine Sportschwimmhalle.
      Konkret geht es aber darum, dass ein Bürgerbegehren initiiert wird, ob die WarenerInnen eine Schwimmhalle haben wollen oder nicht. Das kann also so oder anders ausgehen.
      Hintergrund: Die Schwimmsportabteilung des MSC hatte schon mehr als 2000 Unterschriften für eine Schwimmhalle (als Bürgerantrag) abgegeben – ignoriert vom Bürgermeister & der Stadtvertretung; dto. die Ergebnisse einer ähnlichen Onlinepetition.
      T. Schur stellte in der Stadtvertretung den Antrag auf einen entsprechenden Bürgerentscheid – abgelehnt.
      Nun sammeln wir eben auf der Straße die Unterschriften für einen Bürgerentscheid.

  6. Wolle sagt:

    Der BM Möller ist nur noch peinlich für die Stadt Waren Müritz. Wird Zeit, dass der seinen Stuhl frei macht, denn nichts bekommt er auf die Reihe. Nur eine Blamage für die Stadt!!!

  7. Monika Vibrans sagt:

    Ist es nicht einfach DEMOKRATIE, wenn unser Bürgermeister Unterschriftensammellisten z.B. für eine Schwimmhalle in einem öffentlichen Bürgerbüro auslegen lässt??? Außerdem weiß doch fast jeder in unserer Stadt, dass wir einen sportbegeisterten Bürgermeister haben, der persönlich ganz gewiss nichts gegen eine Schwimmhalle oder andere Sporteinrichtungen hat.
    Nun ist zur Zeit aber so, dass andere Städte in unserem Land nicht nur Schwimmhallen (weil besonders kostenintensiv in der Betreibung), sondern außerdem Bibliotheken, Museen und Tierparks schließen müssen, weil die Kosten dafür nicht mehr aufgebracht werden können. Und das ist sicher auch nicht die Schuld der Bürgermeister…Der Bund gibt gesetzliche Pflichtaus(f)gaben vor.
    Deswegen: Augen auf und vorher nachgefragt bei der nächsten Bundestagswahl!

  8. Micha sagt:

    Die Unterschriften , sind dass eine….. Gut es ist einen Versuch wert von Herrn ( Schnur ) ist ja einem Thema wo man von sich reden machen kann …..;-) Und mit dem erreichen , der gewünschten Unterschriften muss unser BM sich kurz oder lang damit befassen …. Das ist ja zum Teil , auch Sinn und Zweck der Geschichte und es wäre ja sehr vage, wenn der BM sagen würde ,ist nicht gibt es nicht ….Es wäre schon ein Wunder , wenn es ein positives Ergebnis geben würde in dieser Angelegenheit . Unser BM ,weiß doch mit sicherheit dass es keine geben wird bei den ganzen Baustellen im Dorf . Also spielen wir erstmal mit und geben der Angelegenheit etwas Luft zum atmen . Und dann Koffer …Hoffer ….Politik ist doch so verlogen…. und Bürgerfremd ….