Beliebter Kochstar stiehlt Grünkohl-König die Show

3. März 2017

Zwei Landesminister, die Landtagspräsidentin, der Landrat und einige Bürgermeister im Saal – doch der Star beim heutigen Grünkohlessen im Schloss Fleesensee war ein anderer: Spitzenkoch Johann Lafer. Der arbeitet bekanntlich seit diesem Jahr mit den neuen Eigentümern des Ferienresorts zusammen und gab heute eine kleine Kostprobe seines Können.
Ausgerechnet beim Grünkohl, denn der ist, so verriet er im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“, normalerweise gar nicht sein Ding. „Ist zwar gesund, sieht aber aus, wie schon einmal gegessen“, meinte er ehrlich, zauberte dennoch Kreationen auf den Tisch, die anders waren, als das, was die Gäste des traditionellen Grünkohlessens bislang gewohnt waren.

So servierte das Team um Lafer zunächst Tatar vom Mecklenburger Rind mit konfiertem Ei und als Hauptgericht gab’s Grünkohl und Heiderot, Duroc Schwein, Pinkel & Schweinshaxe mal anders.

Gegenwärtig, so verriet Johann Lafer, bereitet er gemeinsam mit den Mitarbeitern Schlosses Fleesensee ein Konzept vor, das spätestens im Mai fertig sein soll. Und er legt Wert auf die Feststellung, dass er für das Restaurant am Fleesensee nicht nur seinen Namen gibt, sondern sich auch intensiv mit einbringt.

„Zwar kann ich nicht permanent hier sein, aber ich werde hier sein. Und zwar nicht nur einmal im Jahr“, so Johann Lafer, der mit seiner charmanten Art auch beim heutigem Grünkohlessen von Anfang an punkten konnte. Auch ohne persönliche Vorliebe für Grünkohl.

Aber er brachte eine besondere Wurst mit: Pinkelwurst aus Oldenburg. Für diese Wurst stand der Kochstar sogar am Grill. Hat ihm aber Spaß gemacht. Denn: „Ich wollte schon immer einen Würstchenstand aufmachen.“

Aufgewachsen auf einem Bauernhof freue er sich, am Fleesensee Dinge aus Zutaten kochen zu dürfen, die hier auch angebaut wurden. Denn bekanntlich setzen die neuen Eigentümer auf Produkte, die gleich nebenan wachsen, haben große Gewächshäuser bauen lassen, züchten Rinder, haben Obstbäume gepflanzt und züchten besondere Hühner.
„Es gibt doch nichts schönes, als zu wissen, was ich esse und woher es kommt“, sagte Johann Lafer und traf damit genau den Nerv der Gäste.

Auch den von Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Der ist nämlich neuer Grünkohlkönig und verkündete auch gleich mal eine Weisheit: „Grünkohl macht Frauen schön und Männer stark.“

In diesem Sinne: Ran an das junge, nein, grüne Gemüse!


7 Antworten zu “Beliebter Kochstar stiehlt Grünkohl-König die Show”

  1. Ralf Huth sagt:

    Mich interessiert, ob die Herren aus der Politik für das Grünkohlessen etwas aus ihrer eigenen Tasche bezahlen müssen oder ob das von den Sponsoren übernommen wird.

  2. oscar sagt:

    Es ist doch eigenartig, wie die Herren 12. und 18. um die Gunst der Politiker buhlen.
    Noch eigenartiger ist, dass Herr Bürgermeister Möller auch zur Stelle ist, und sich kostenlos bewirten lässt,
    obwohl die Stadt mit den selben Herren als Investoren der Maremüritz große Probleme seit Monaten hat, bis zuletzt, wo in einer anrüchigen Nacht und Nebel Aktion ohne gültige Genehmigung Bäume gefällt wurden:
    Da sieht diese Grünkohlessen sehr nach einer Art der Bestechung oder ähnliches aus.
    Ich hätte erwartet, dass beim gegenwärtigen Stand der Dinge bei diesem Projekt der Bürgermeister diese Einladung bis zur Klärung der Angelegenheit auf „Eis legt“.
    Es wäre auch interessant zu wissen, was die Kommunalaufsicht dazu sagt?
    Und die Andeutung im NK, Herr Möller würde zur Baumfällaktion beim Grünkohlessen mit den Herren sprechen ist wohl das Falsche, am falschen Ort! Offzielle Amtshandlungen sollten in den Diesträumen statt finden.

  3. Elimar sagt:

    Ins Schloss Eingeladene haben, wer soll es ihnen verdenken, ihre Bäuche entsprechend Ihrer hohen Würde befüllt. Wir, die nicht Anwesenden, löffeln indes zumeist nach dem Preis Gekauftes und selbst Gekochtes. Wir niederes Volk, so mein Kalkül, möge bei der enormen Strahlkraft dieses herrschaftlichen Lebensstils und der perfekten Umweltfreundlichkeit im Schloss vor Erfurcht einen tiefen Diener machen, so wir nicht zuvor erstarrten. Vielleicht verkennen sie aber die Realität. Bei der großen Mehrheit, glaube ich eher, schwillt nur die Wut.
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    Weiter so, immer feste!

  4. Elimar sagt:

    Kommunikationsproblem: Sender und der Empfänger sprechen nicht dieselbe Sprache.

  5. Simo sagt:

    Also wir verstehen das sehr gut und danken Elimar für diesen Kommentar!!