Drei Röbeler Schmuckstücke ausgezeichnet

25. Januar 2016

Beim Neujahrsempfang der Stadt Röbel haben Bürgermeister Heiner Müller und Stadtpräsident Hans-Dieter Richter drei Bauherren geehrt, die mit der Sanierung und dem Neubau ihrer Häuser mit dazu beigetragen haben, Röbel noch schmucker zu machen. Und hier sind die Ausgezeichneten:

Preisträger „Schönstes Haus 2015“ für die „gelungene Gestaltung“: Marktplatz 9
Bauherren: Frau Binh Hguen Thi und Herr Vinh Do Duy

R4Das originale, relativ kleine Gebäude am Marktplatz stand viele Jahre leer. Alle Interessenten stellten sich entsprechend dem Standort eine gemischte Nutzung von Gewerbe und Wohnen vor. Sie sprangen jedoch immer wieder ab, da das Haus im Zuschnitt und der Aufteilung zu ungünstig und der Umbau zu aufwändig war. So blieben leider letztlich nur der Abriss und ein Ersatzneubau.

Der Neubau erhielt entsprechend seiner für den Marktplatz geringen Größe eine sehr zurückhaltende Fassade. Die klare Gliederung steht dem zierlichen Haus gut. Die ruhige Gestalt und Anlehnung an die Nachbarhäuser bei den Fenstern und den neuen Türen verleiht ihm eine gewisse Würde. Die Gestaltungsfreude der Bauherren zeigt sich in den Faschen um die Fenster, den Fensterprofilen, der aufwändigen Gestaltung der Haustür, der thematischen Aufnahme der ehemaligen Tordurchfahrt als breitere Eingangstür und der gut eingefügten Werbung.

R5Der Umzug von „Otto“, wie der Bauherr kurzerhand von seinen zufriedenen Röbeler Kunden „umgetauft“ wurde, vom Mietobjekt ins benachbarte Eigentum ist ein klares Bekenntnis zu „seiner Stadt“. Unverkennbar haben die Bauherren in Röbel dauerhafte Wurzeln geschlagen. Ganz der vietnamesischen Tradition entsprechend wird sich dieses kleine, gelungene Haus dann im Sommer wieder mit spektakulärer Blütenpracht schmücken.

Die Bauherren konnten den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Sie sind zur Hochzeit ihrer Tochter gereist.

Preisträger „Schönstes Haus 2015“ für die „gelungene Sanierung“, Fritz-Reuter-Straße 27
Bauherren Andrea Wesser und Christian Lehmann

R6Das denkmalgeschützte Gebäude Fritz-Reuter-Str. 27 ist ein stattliches Haus. Aufgrund der Größe und des Umfanges der notwendigen Sanierung erfolgten die Bauarbeiten in Abschnitten. Zuletzt erhielt das Haus ein gelungenes neues Dach. Die roten Tonziegel in Kronendeckung schmücken nun dieses Fachwerkgebäude. Die dem historischen Maß entsprechenden Fenster wurden passend ins Fachwerk eingefügt. Die originale Haustür ist liebevoll aufgearbeitet und behielt den antiken Türgriff. Auch das Tor wurde in der historischen Form erhalten.

R7Die Farbgestaltung unterstreicht die schöne Gliederung der Fassade. Die Fenster weisen eine dem klassizistischen Stil der Haustür entsprechende dezente Bekrönung auf. Durch die konsequente Achsigkeit der Fassadenöffnungen und die zurückhaltende Gestaltung entsteht ein klares und vornehmes Bild. Die schönen Details begeistern den genau Hinsehenden. Dieses Haus ist nun wahrlich eine „Schönheit vom Land“ und schmückt den ganzen Straßenzug. Mit den Variationen zu den Farben der Nachbarn fügt es sich trotz der dominanten Größe passend in die Häuserzeile ein.

Den Bauherren sei herzlich für die Wiedererweckung dieses prägenden Fachwerkgebäudes gedankt. Dies ist eine vorbildliche Sanierung. Dem Denkmal ist damit ein langes Leben gesichert.

Preisträger „Schönstes Haus 2015“ für die „beste Sanierung“, Bahnhofstraße 50
Bauherr: Jens Fiedler

R8Das Gebäude Bahnhofstraße 50 gehörte bis zur Wende zur zentralen Mühle im Landkreis Röbel. Nach der Einstellung des Mühlenbetriebes stand die ehemalige Gründerzeitvilla zusammen mit den Mühlengebäuden jahrelang leer. Sie war nun Teil einer Fabrikbrache, während die Villen in der Nachbarschaft Stück für Stück neu erstrahlten.

R9Das Denkmal weist unterschiedliche architektonische Stilrichtungen auf. Der Schmuck mit Scheinquadern und Fachwerk gehört zum Historismus und erinnert an englische Landhäuser, die zeitgleich im Pseudo-Tudorstil errichtet wurden. Die rechteckigen Fenster sind typisch für die deutsche Gründerzeit des 19. Jahrhunderts. Die abgerundeten Fenster zur Straßenseite sowie Haustür und Balkontür entstammen dem in Röbel sehr selten vertretenen Jugendstil.

Der Bauherr hat liebevoll die besondere Mischung der Stile wiederhergestellt und das Umfeld passend gestaltet. Der hohe Sanierungsaufwand und die Entscheidung zur Rettung des denkmalgeschützten Bauwerkes mit all seinen historischen Details verdient besondere Auszeichnung. Nun bildet das sanierte stattliche Landhaus mit seinen Nachbarn eine Reihe ansehnlicher Villen, die mit ihrem Sommerfrische-Charme den Besucher von Röbel attraktiv begrüßen.

Fotos: Karsten Thorun/Stadt Röbel

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