Ein etwas anderer Teenager wünscht sich einen treuen Freund

8. Oktober 2017

Auf den ersten Blick ist Kenneth ein ganz „normaler“ Teenager. Er ist groß, schlank, lächelt sein Gegenüber freundlich an und macht einen sportlichen Eindruck. Doch Kenneth, den alle nur Kenny rufen, ist anders – er ist Autist. Deshalb lernt der Warener in einer Neubrandenburger Förderschule, wünscht sich aber für seine Freizeitaktivitäten in seiner Heimatstadt einen treuen Begleiter, der wie ein Freund mit ihm all das macht, was Jungs in seinem Alter eben so machen. Seine Oma Katharina Muchin, bei der Kenny lebt, versucht zwar, ihm ganz viel zu ermöglichen, aber mit einem jüngeren Kumpel hätte er einfach mehr Möglichkeiten.

„Frühkindlicher Autismus“ lautete die Diagnose, die bei dem heute 14-Jährigen schon als Kleinkind gestellt wurde. „Autismus ist eine Wahrnehmungs-Verarbeitungsstörung. Kenny kann beispielsweise die Gefühle seiner Mitmenschen nur schwer  erkennen. Er muss unter anderem lernen, wie es aussieht, wenn jemand glücklich oder traurig ist. Er sieht die Welt eben etwas anders“, erzählt Oma Katharina, die sich für ihn aufopfert und möchte, dass ihr Enkel ein halbwegs normales Leben führen kann. Irgendwann auch einmal ein Leben ohne sie.

Und auch deshalb hofft sie, auf diesem Weg einen Begleiter für den Teenager zu finden. „Kenny braucht einen Freund, der beispielsweise mit ihm ins Schwimmbad fährt, ins Kino geht, vielleicht auch Ausflüge an die Ostsee oder Berlin mit ihm unternimmt oder einfach nur bei den Schulaufgaben hilft“, erzählt Katharina Muchin. Sie weiß, dass viele Menschen zunächst verunsichert sind, wenn sie Autisten begegnen, aber vor allem aus Unkenntnis.

„Viele denken, dass Autisten gar nicht mit anderen Menschen kommunizieren oder auch aggressiv sind. Das trifft auf Kenny absolut nicht zu“, so die Oma des Jungen, der sehr musikalisch ist und auch gerne redet. Anders redet, aber er redet. Und er fragt viel. Small Talks sind aber nicht so sein Ding, aber davon halten ja auch viele Nicht-Autisten gar nichts.

„Ideal wäre ein Freund zwischen 20 und 40 Jahre. Es ist für einen Teenager doch auch nicht toll, wenn er immer nur mit der Oma abhängen muss“, so Katharina Muchin.

Wer Kenny kennenlernen und seine Freizeit mit ihm verbringen möchte, kann sich unter der Rufnummer 017638129983 melden.


Eine Antwort zu “Ein etwas anderer Teenager wünscht sich einen treuen Freund”

  1. Dana Becker sagt:

    Hallo Frau Muchin, der Bericht über ihren Enkel hat mich sehr berührt. Ich habe selbst auch ein autistisches Kind….Er ist neun Jahre alt…Ihr Beschreibung von Kenny spiegelt genau mein Kind wieder.Ich finde es toll was sie für ihn tun, und wünsche Ihnen viel Erfolg….Ich hoffe Kenny findet einen guten Freund….
    LG und viel Erfolg….
    Dana Becker