Ein Restaurant-Abend in Waren

30. September 2014

Wir haben gestern, Montag am Vormittag eine Mail erhalten, deren Inhalt wir gar nicht glauben wollten und konnten. Wir haben uns deshalb mit dem Absender, der uns bekannt ist, in Verbindung gesetzt, und sehr lange gesprochen und wir sind uns sicher, dass diese Geschichte so passiert ist, wie er sie uns geschildert hat. Tim, so nennen wir ihn mal, und sein Mann Thomas wollten einen netten Abend in einer Warener Gaststätte verbringen. Doch…..

Die erste Frage der Kellnerin: „Eh, seid Ihr etwa schwul?“. Als das Paar keine Lust hatte, auf diese Frage zu antworten, verschlechterte sich die Laune der Bedienung umgehend. „Es war kein Tuscheln mit den Kollegen, sondern ein offener Gedankenaustausch, den wir sehr gut verstehen konnten. Dabei ging es darum, dass die gute Frau meinte, dass da ja wohl ein schwules Pärchen am Tisch sitze, dass umarmt in die Gaststätte gekommen sei und das so etwas ja wohl gar nicht ginge in der Öffentlichkeit“, berichtet Tim. Als die beiden Gäste ihre Bestellung aufgegeben hatten, kam dann die Bemerkung“ Darf es denn auch noch ein Liebenstrunk sein.“

Die abfälligen Bemerkungen zogen sich durch den gesamten Abend. Tim und Thomas versuchten, die Anspielungen so gut es ging, zu ignorieren. Bis die Kellnerin dann meinte: „Es wäre schön, wenn Sie sich ein wenig zusammen reißen würden, andere Gäste fühlen sich belästigt.“ Belästigt durch Händchen halten, denn mehr haben Tim und Thomas nicht gemacht. Ihnen reichte es an dieser Stelle. Sie ließe ihr Essen stehen, bezahlten und verließen das Restaurant. Ein Restaurant, wie sie meinen, in dem die Mitarbeiter ganz offensichtlich ein enormes Problem mit homosexuellen Menschen haben. Also im Prinzip ein Problem mit Menschen wie Du und ich.


15 Antworten zu “Ein Restaurant-Abend in Waren”

  1. Maria Musterfrau sagt:

    Und das war im Sept. 2014??? Vielleicht haben sich die beiden auch geirrt und waren in einem historischen Museum??
    Sowas läuft doch unter fremdschämen!!

    Komisch ist nur, dass mir beim lesen gleich eine kleine Gastronomie eingefallen ist. Hatte da auch meine Begegnung der merkwürdigen Art von Gastfreundlichkeit.
    Aber zum Glück besitzt Waren viele kleine andere super gemütliche und freundliche Restaurants. Ich hoffe, Tim und Thomas haben sich den Abend nicht verderben lassen.

  2. Tutnix Zursache sagt:

    Anmerkung | Die NORMALEN müssen heutzutage immer tolerant gegenüber ANDEREN sein, egal um was es geht. Die ANDEREN können und wollen aber meist nie tolerant gegenüber den NORMALEN sein, sonst fühlen sie sich diskriminiert oder schlimmeres und bauschen jede noch so kleine Kleinigkeit entsprechend auf. Wer dann nicht auf Ihrer Seite ist, wird diffamiert, beschimpft und im Idealfall auch noch als Rassist und eigentlich auch gleich als Nazi dargestellt. Das führt dann dazu, dass die NORMALEN in der Masse sich den ANDEREN der Wenigen beugen müssen, um das neue gesellschaftliche Leitbild zu erfüllen…
    In erster Linie sollte die Masse und dann die Wenigen toleriert werden, was allerdings nicht ausschliesst, das die Masse die Wenigen aussen vorlässt.

    • ch sagt:

      genau , das ist auch meine Meinung

    • Ulrike sagt:

      Wenn es erst soweit kommt , dass Händchenhalten eine Zurschaustellung der sexuellen Neigung bedeutet, na dann Prost Mahlzeit. Ich versteh nicht warum das hier im Thread von einer Leserin mit nazistischen Verhalten in einen Topf geworfen wurde. Die Unterscheidung in normal und “ die Anderen“ ist menschenunwürdig. Wenn ich mit meinem behinderten Vater im Rollstuhl in ein Restaurant gehe müssen wir uns auch abwertende Blicke gefallen lassen, weil da auch mal mal auf die Tischdecke kleckert oder ist es etwas vielleicht weil wir Händchen halten und man uns ggf. für ein Päarchen mit großen Altersunterschied hält ? Das soll ja auch nicht NORMAL sein. Soll ich ihn lieber einsperren, ihn am NORMALEN Leben nicht mehr teilhaben lassen weil die ANDEREN sich belästigt fühlen. Ich fühle mich von solchen Denkweisen belästigt und diskriminiert. Gratuliere Tim und Thomas , ich würde mit einem Beschwerdeschreiben eine Entschuldigung abverlangen.

    • tutdochwaszursache sagt:

      Ich verneige mich vor Tim und Thomas!!!

      und Typen mit deiner Ansicht sind leider nur in der Gruppe oder wie hier „unerkannt“ „stark“!!
      Aber eins steht fest, wenn hier irgendjemand, um es mal mit deinen Worten zu sagen, nicht(!) NORMAL ist, dann bist du es.
      Herzlich willkommen im 3. Jahrtausend.
      Toleranz hat was mit Achtung zu tun und nicht mit Verachtung.

  3. Tutnix Zursache sagt:

    bin mal gespannt, ob hier zensiert wird und die Anmerkung veröffentlicht wird – ein Toleranztest sozusagen

  4. Kerstin Wagner sagt:

    Diese Respektlosigkeit gegenüber Gästen verlangt mindestens nach einer Entschuldigung und einem internen Personalgespräch . Ich würde dieses Restaurant nicht mehr besuchen.

  5. Toni sagt:

    Allein die Umschreibung als die NORMALEN und die ANDEREN macht deutlich, dass du anscheinend auch noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen bist. Alle sind gleich, egal ob Homo, Hetero oder sonst wie sexuell. In meiner Erfahrung ist es noch nie vorgekommen, dass sich ein homosexuelles Pärchen jemanden als Rassist, Nazi oder sonst was bezeichnet hat, denn in meisten Fällen gilt wie immer der Klügere gibt nach. Wenn die Tatsachen wirklich so stimmen, dann kann ich die Entscheidung der zwei sehr gut nach vollziehen und bin beeindruckt, dass sie so ruhig geblieben sind, da mir als in deinen Worten NORMALER Gast wahrscheinlich eine kürzer Zündschnur gehabt hätte.

  6. Maria Musterfrau sagt:

    wer entscheidet, was NORMAL ist???

  7. Diana sagt:

    Ich sag nur….fassungslos…….!in diesem land schreit man so oft nach toleranz und gleichstellung…..!und trotzdem haben wir immer noch leute dabei die stehengeblieben sind und sich keine mühe geben das zu änderen…..muss ich mich für LIEBE rechtfertigen???….Jeder soll so leben und lieben wie er will…..!und in diese „Pommesbude“ würd ich das personal austauschen!!

  8. Marco sagt:

    Verstaubte Ansicht „tutnixzursache“! Klar, recht auf eigene Meinung aber dann doch auch dazu stehen

  9. W.P. sagt:

    @Tutnix.
    mal abgesehen davon, dass Schwule und Lesben NORMAL sind wie alle NORMALEN in dieser Stadt und auf dem Erdenkreis tut es mir leid, dir sagen zu müssen: Wenn du so tief in die Propaganda- und Vokabular-Kiste der NPD greifst, musst du dich nicht wundern…und ich mich auch nicht.

    Ich zitiere mal:
    „Sexualität ist Privatsache. In der Abgeschiedenheit ihrer vier Wände können auch schwule und Lesben tun und lassen was sie wollen, auch wenn es unappetitlich sein mag. In der Öffentlichkeit haben sie das Anstandsgefühl der übergroßen heterosexuellen Mehrheit der Bevölkerung zu akzeptieren und eine Zuschaustellung ihrer Sexualneigung zu unterlassen.“
    Jürgen Gansel, NPD. im sächsischen Landtag am 26.05.2011.
    quelle: Protokolle des Landtages, aber auch gerne Youtube zum ansehen.

    Klarer hätte ich Demagogie, Hetze und die Verletzung der Menschenrechte wie auch der Artikel eins bis drei des Grundgesetzes auch nicht ausdrücken können…

  10. HansHansen24 sagt:

    Hut ab das die Beiden so ruhig geblieben sind! Das macht Intelligenz aus! Wo die Liebe eben hinfällt oder?
    Ich würde dort halt nicht mehr essen gehen und dem Inhaber einen netten Brief schreiben.
    Aber mit solchen öffentlichen Diskussionen erreicht man aber mehr.
    Ich meine, ich bin zwar auch etwas altbacken was In diese Richtung geht, aber Diskriminieren geht einfach nicht.
    Ich kann dennoch nichts schlimmes an der Meinung von tutnixzursache finden. Ist doch ohne böse Worte formuliert.
    Es werden sicherlich noch einige Generationen dauern bis die Akzeptanz gewachsen ist. Ob nun gegen Behinderte, dicke/ dünne Menschen, Reiche/ Arme oder eben auch gleichgeschlechtliche Paare.
    Jeder muss eben so verbraucht werden wie er ist, oder?
    Peace

  11. Tutnix Zursache sagt:

    … da sieht man doch mal wieder wie untolerant die Toleranten sind!