Für Brücken wird der Petersdorfer See angebohrt

14. Januar 2016

 

PB3Die gute Nachricht zuerst: Wer aus der Müritz-Region auf die A 19 will, sollte sich gut überlegen, welche Auffahrt er benutzt. Nach Süden kann man weiter gut über die Bundesstraße 192 die Anschlussstelle Waren fahren. Die Ampel an der Behelfsbrücke ist weg, ein Schild regelt den Vorrangverkehr. Nach Norden sollte man weiter nördlich auf die A 19 fahren.
Und wer zu den Hauptreisezeiten aus Berlin kommt, sollte sicherheitshalber schon an der Abfahrt Röbel abfahren. Das wurde jetzt bei einem Besuch von in Landesverkehrsminister Christian Pegel (SPD) an der Baustelle der Petersdorfer Autobahnbrücke deutlich.

PB2„Im Schnitt fahren hier 16 000 Fahrzeuge pro Tag“, erklärte Mario Schönherr von der Deges-Fernstraßenplanungsgesellschaft (Foto links mit Minister Pegel). Nach seiner Einschätzung kann eine zweispurige Straße, wie die jetzige östliche Brücke, bis zu 25 000 Fahrzeuge täglich ohne Staus bewältigen. Das Problem, das schon zu Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten sowie im Sommer erwartet wird: Dann werden 38 000 Fahrzeuge am Tag auf der A19 gezählt. Wer die Staus umfahren will, soll schon weiträumig mit aktuellsten Informationen via Internet und für die Navigationsgeräte darauf hingewiesen werden.

Auch technisch sind die Brückenbauten eine große Herausforderung. Mehr als 32 000 Tonnen wird allein der Beton der neuen Brücke wiegen, weiß Schönherr. Dazu kommen 6000 Tonnen Stahl für die Bewehrung und das Metall der Brücke.

Auch auf der gesperrten Brücke sieht es spannend aus: Derzeit bohrt ein riesiger Bagger mit schwerem Bohrkopf bis zu 50 Meter tiefe Löcher in den Petersdorfer See. Schlamm liegt überall. Dann werden zweimal Metallhülsen abgelassen, um die 52 Meter tiefen Betonpfähle für die Fundamente gießen zu können. „Die neuen Brücken sind etwas länger, haben jeweils zwei Träger, die auf je zehn Bohrpfählen stehen.“

PB1Hauptproblem ist der Untergrund. Der See ist zwar nur zwei Meter tief, hat aber eine 20 Meter dicke schlammige Muddeschicht. „Wir gehen 52 Meter tief hinein, um wirklich festen Grund zu haben“», sagt Schönherr. Um nicht schwimmend auf dem See arbeiten zu müssen, hat die alte Brücke Löcher bekommen. Die bisherigen Brücken wurden 1978 gebaut und waren nur halb so tief gegründet. Deshalb gaben die Bauwerke Jahr für Jahr nach, hingen sogar schon etwas durch.

Wenn die Bohrpfähle fertig sind, wird die Brücke abgerissen und neu aufgebaut. Autofahrer müssen mindestens bis Mai 2017 mit Staus rechnen. Wenn die erste Brücke fertig ist, soll sie schon vier Spuren aufnehmen können.

PB4


Kommentare sind geschlossen.