Geständnis im Prozess um Drogenplantage mit 1000 Pflanzen: „Hatte keine Aufträge mehr“

22. August 2017

Der  46 Jahre alte Mann aus Stavenhagen, bei dem im Februar 2017 eine große Indoor-Hanfplantage gefunden wurde, hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Demnach will er – als ehemaliger Elektromonteur –  die Plantage ab Herbst 2016 in dem früheren Küchenstudio nur aufgebaut haben, weil sein eigentliches Geschäft nicht mehr lief. „Ich hatte als Selbstständiger, der mit Schaum Dämmungen realisiert, einfach keine Aufträge mehr,“, erklärte der Angeklagte gestern vor dem Landgericht in Neubrandenburg.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, einen größeren Drogenhandel aufgebaut zu haben. Der Mann selbst sagte dazu, er habe versucht, kleine Hanfpflanzen aus „Mutterpflanzen“ zu ziehen, und diese nach Holland zu verkaufen. Pro Stück könne man drei bis fünf Euro erlösen. Das habe aber nicht so funktioniert, wie gedacht.

Die Polizei war durch Streifenbeamte auf die Spur der Plantage gekommen. Zwei Polizisten hatten violettes Lampenlicht aus dem Ex-Küchenstudion scheinen sehen und das kam ihnen verdächtig vor. Schließlich konnte man mit Wärmebildkameras sehen, dass auch Wärme aus dem Haus austrat, bis es schließlich zur Durchsuchung kam. Man fand 1000 Pflanzen, davon etwa 800 kleine Stecklinge.

Der Angeklagte war schon im Sommer 2016 einmal wegen Drogenhandels in Nordrhein-Westfalen verurteilt worden. Diesmal hatte er auch den Strom für seine Plantage illegal bezogen. Jetzt droht ihm eine mehrjährige Freiheitsstrafe, ein Urteil soll am 31. August fallen.


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