Helferinnen mit Herzen – Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. näht für Patientinnen des Müritz-Klinikums

4. Februar 2018

Frauen, die an Krebs erkrankt sind, erhalten in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie in der onkologischen Ambulanz des MediClin Müritz-Klinikums schon seit langem genähte Kissen in Herzform zur Entlastung. Die Herzkissen werden von den Frauen des Vereins „Frauenselbsthilfe nach Krebs. e.V.“ in liebevoller Handarbeit hergestellt. Herzkissen können die Schmerzen nach der Operation zwar nicht nehmen, aber sie können sie lindern.
Genäht werden die Kissen mit längeren „Ohren“, um sie bequem unter den Arm zu klemmen. So können Schmerzen und Spannungen nach dem chirurgischen Eingriff abgebaut und Schwellungen vermindert werden.

In Vertretung für die Selbsthilfegruppe übergaben in dieser Woche Birgitt Plutan, Erika Ehrich und Gerda Runge wieder einen großen Beutel voller Herzkissen im Warener Klinikum. Neu mit dabei nun auch kleinere, genähte Stoffherzen und zwar für die Frauen, die keinen operativen Eingriff hatten, wohl aber eine Chemotherapie bekommen. „Wir dachten uns, dass wir auch diesen Frauen hier im Klinikum etwas Gutes tun möchten. Sie benötigen das Kissen nicht zur körperlichen Entlastung, aber zur seelischen Unterstützung“, sagt Birgitt Plutan, stellvertretende Vorsitzende des Vereins.

Gemeinsam mit Assistenzärztin Dr. Anja Marx und Schwester Manuela Tellinger nahm Dr. Toralf Bauer, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe/ Brustzentrum, die Herzkissen entgegen. Als Dankeschön überreichten sie den Stellvertreterinnen der Selbsthilfegruppe einen Wertgutschein für den Verein. Er soll zum Kauf neuer Stoffe und Nähmaterialien eingesetzt werden.

„Jeder kann, muss aber nicht.“

Die Gruppe Müritzkreis des Selbsthilfevereins „Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.“ gibt es nun inzwischen seit 20 Jahren, erst vor kurzem feierte sie ihr Jubiläum. Rund 40 Frauen sind in der Gruppe aktiv, 20 bis 25 davon sehr regelmäßig – sie erscheinen zu jedem Gruppennachmittag. Diese Gruppennachmittage, an denen genäht, gebastelt, gemütlich zusammengesessen und geklönt wird, finden einmal im Monat statt.

Zudem veranstalten die Damen einmal im Jahr – im Monat April – gemeinsam eine Gruppenreise. Auf diesen Ausflügen wird immer wieder viel gelacht und gesungen. Außerdem ist dann besonders viel Zeit für Gespräche, bei denen stets die oberste Devise ist: „Jeder kann, muss aber nicht“. Birgit Plutan betont: „Bei uns muss sich keine der Frauen über ihre Erkrankung sprechen. Das macht unsere Selbsthilfegruppe so besonders und nicht so ganz klassisch. Wir wissen alle, wie es den Frauen geht, es bedarf keiner Erklärung oder Rechtfertigung. Es soll eine ungezwungene Runde gleichgesinnter Frauen sein“.

Natürlich sind aber auch alle da, wenn doch jemand sein Herz ausschütten möchte. Dies kann in einem Telefonat sein oder auch im Rahmen eines persönlichen Gesprächs unter vier Augen.

Text und Fotos: Jenny Beckert, Marketing & PR MediClin Region Mecklenburg Vorpommern

Bild: Erika Ehrich, Manuela Tellinger, Birgitt Plutan, Gerda Runge, Dr. Toralf Bauer, Dr. Anja Marx


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