Hund erschossen: Jäger und Hundehalter einigen sich nach fast zwei Jahren Rechtsstreit

11. Mai 2017

Einigung in Sachen erschossener Hund nach fast zwei Jahren: Unter Vermittlung des Landgerichtes Neubrandenburg scheint der Rechtsstreit zwischen einem Jäger und einem Hundebesitzer aus Schloen nun beendet. Wie „Wir sind Müritzer“ aus Gerichtskreisen erfuhr, wurde das Verfahren – ein Jahr nach dem ersten Urteil – jetzt gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt. Das ist möglich, wenn sich alle Seiten einig sind, erläuterte ein Rechtsexperte.

Statt 1800 Euro (WsM berichtete) soll der Jäger nun nur noch 1500 Euro an einen Tierschutzverein zahlen. Im Gegenzug verzichtet Anwalt Markus Astfalck auf die Berufung. Er wollte ursprünglich einen Freispruch.

Der inzwischen 61 Jahre alte Waidmann hatte gestanden, im Juni 2015 bei seinem Ansitz in seinem Revier bei Alt Schloen den Bärenhund „Strudel“ erst beobachtet und dann gezielt erschossen zu haben. Der Hund soll mit einem weiteren Hund dort gewildert haben, angeblich auch schon vorher desöfteren.

„Die Jagd ist ein sehr gefährliches Hobby und deshalb müssen die Sorgfaltsanordnungen auch sehr hoch geschraubt werden“, hatte Richter Thiemontz sein Urteil wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz im April 2016 am Amtsgericht in Waren erläutert. Zudem sei der Hund ohne vernünftigen Grund getötet worden.

Der etwa 60 Kilogramm schwere Hund kam von einem etwa 500 Meter entfernten Urlauberhof.

Laut Landesjagdgesetz dürfen wildernde Tiere, die sich mehr als 200 Meter vom Hof entfernen, von Jägern geschossen werden, auch um andere Wildtiere zu schützen. Dazu müssten die Waidmänner aber die nötige Berechtigung haben. Dies war im Fall Alt Schloen erst strittig, inzwischen hatte sich diese Rechtsauffassung bei diesem Fall aber durchgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar eine Geldstrafe von 2400 Euro gefordert.

Der Fall kann aber erst endgültig zu den Akten gelegt werden, wenn die Geldauflage beglichen ist. Aber das dürfte nach der Einigung wohl nur eine Formsache sein.


Eine Antwort zu “Hund erschossen: Jäger und Hundehalter einigen sich nach fast zwei Jahren Rechtsstreit”

  1. Simo sagt:

    Wer den besten Freund des Menschen erschießt … . Gibt es eigentlich eine MPU für Jäger?