Im Wertstoffhof gehen trotz Beschluss zum Erhalt die Lichter aus

5. Januar 2016

Nanu, der Wertstoffhof in Waren-Ost ist zu. Dabei hatten die Stadtvertreter Mitte Dezember doch eigentlich beschlossen, dass er neben dem Wertstoffhof in Waren-West auch geöffnet bleiben soll. Dass dieser Beschluss nicht umgesetzt wurde, scheint ein zeitliches Problem zu sein. Und wohl auch eines der fehlenden Kommunikation, denn Stadt und Kreis schieben sich auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ den schwarzen Peter gegenseitig zu.

Der Kreistag hatte mit der neuen Abfallsatzung auch die Schließung eines Warener Wertstoffhofes abgesegnet. Um Kosten zu sparen und weil man der Ansicht ist, dass einer für eine Stadt wie Waren ausreicht.

Damit wollten sich einige Volksvertreter aber nicht abfinden. Zunächst muckte CDU-Mann Jürgen Seidel auf, doch als die Christdemokraten die Rechnung des Kreises bekamen, machten sie schnell einen Rückzieher. Denn demnach kommen auf die Stadt Waren Kosten in Höhe von rund 30 000 Euro im Jahr zu, wenn auch der zweite Wertstoffhof in Waren-Ost offen bleibt.

Recycling in DeutschlandUnd während die CDU-Leute kalte Füße bekamen, setzten sich insbesondere die Linke und die FDP mit ihren Anträgen trotz der zusätzlichen Kosten für den Erhalt ein. Mit Erfolg, die Mehrheit der Stadtvertreter beschloss, dass bei Wertstoffhöfe bleiben. Warum also ist es in Waren-Ost seit einigen Tagen zappenduster?

Zuversicht in den kreislichen Amtsstuben

„Wir hatten die Stadt mit unserer Berechnung, was es kostet, den zweiten Hof zu erhalten, schon vor vielen Wochen angeschrieben, aber nie eine Reaktion erhalten. Also mussten wir die Schließung, wie vom Kreistag abgesegnet, vorbereiten. Erst in den letzten Dezember-Tagen kam vom Bürgermeister ein Brief, in dem er uns über den Beschluss informierte. Da konnten wir die Schließung nicht mehr zurückdrehen. Ich denke aber, dass wir in den nächsten Tagen gemeinsam eine Lösung finden können, zumal die Mitarbeiter des Hofes keine Kündigung erhalten haben“, erklärte die zuständige Dezernentin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, Bettina Paetsch, auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

Auch die Stadt hat auf unsere Nachfrage reagiert. Das hört sich dann so an: „Der Bürgermeister hat den Landrat unmittelbar danach über den Beschluss in Kenntnis gesetzt und gleichzeitig gebeten, dass sich die zuständigen Mitarbeiter des Landkreises hierzu mit der Stadt Waren in Verbindung setzen mögen. Hierzu gibt es bis zum heutigen Tag noch keine Reaktion.“

Woran es jetzt auch gelegen haben mag, dass der Wertstoffhof Ost derzeit geschlossen ist: Es sieht so aus, als wenn die Warener nur kurz auf ihn verzichten müssen.


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