In der Diskussion: Mehr Kurtaxe, dafür aber kostenlose Busfahrten

12. Mai 2017

Der Urlaub an der Müritz wird möglicherweise bald teurer. Und „Schuld“ daran ist das Projekt  „Müritz rundum“, das mit einer Erhöhung der Kurabgabe um mindestens 40 Cent pro Tag einhergeht. Allerdings erhalten die Touristen dafür auch eine Gegenleistung: Gäste, die Kurtaxe zahlen, dürfen in den teilnehmenden Orten ab kommenden Jahr von April bis Oktober den öffentlichen Personennahverkehr um die Müritz kostenfrei nutzen. Angedacht ist diese so genannte Mobilitätspauschale von 40 Cent je Tag derzeit in Waren, Röbel, Rechlin und Klink.

Für dann insgesamt 1,90 Euro am Tag – auch von 2 Euro ist die Rede – dürfen die Urlauber beispielsweise die datBus Strecke von Waren über Röbel nach Rechlin sowie die Strecke von Waren nach Boek via der Nationalparklinie per Bus und Schiff kostenlos nutzen. Außerdem soll der Stadtverkehr innerhalb Warens für Kurkarteninhaber kostenfrei sein.

Die Projektpartner orientieren sich dabei an bereits bestehenden Angeboten wie der „Bodenseecard“, der „Hochschwarzwald Card“ oder der „Saarlandcard“.

Durch die Mobilitätspauschale, die in Waren, Röbel, Rechlin und Klink erhoben werden soll, könnten insgesamt 368 000 Euro in die Kasse kommen. Das wäre mit ein paar Übernachtungen mehr als heute dann auch kostendeckend. Um die Summe aber rund zu machen, steht auch der Vorschlag im Raum, statt um 40 gleich um 50 Cent, also auf zwei Euro Kurtaxe am Tag zu erhöhen.

Die zusätzlichen Einnahmen, so die Verantwortlichen, könnten für weitere Projekte genutzt werden.

Die Städte und Gemeinden, die das Projekt „Müritz rundum“ derzeit diskutieren, hoffen, dass sich weitere Orten beteiligen. Reges Interesse hätten bereits Mirow, Wesenberg und Neustrelitz bekundet.


4 Antworten zu “In der Diskussion: Mehr Kurtaxe, dafür aber kostenlose Busfahrten”

  1. Andre sagt:

    368.000 Euro Mehreinnahmen sind nur „kostendeckend“?
    Wird überhaupt ein einziger Bus zusätzlich fahren?
    Vermutlich wird das Angebot nicht ausgeweitet und die 368.000 Euro sind Reingewinn für die klammen Gemeindekassen.
    Mal wieder eine Gebührenerhöhung unter dem Deckmantel ökologischer Wohltaten.

  2. HaPe sagt:

    Und was ist mit all denen, die überhaupt keinen Bus nutzen? Beim Geldeintreiben ist die Komune wirklich schamlos erfinderisch.

  3. Schacht sagt:

    Es ist eine gute Sache! Schön wäre es wenn der Busfahrplan sich an den ankommenden Zügen anpasst!

  4. Petzibär sagt:

    Zumindest ein guter Ansatz. Ich war mit meinem Sohn in den Winterferien eine Woche wandern im Harz und sind mit der Bahn angereist. Im Hotel hat man uns dann die HTIX Karte überreicht, mit der wir alle Busse kostenlos nutzen konnten. Dadurch konnten wir problemlos verschiedene Wanderrouten erreichen. Eine gute Sache. Die Anbindung an die Bahn ist natürlich ein wichtiger Passus. Das ist durch die unsägliche Privatisierung des ÖPNV u.der Bahn sehr schwierig, da sich ja unzählige Unternehmen auf Strasse und Schiene tummeln. Zum Glück ist zumindest in MC Pomm die DB wieder fast alleine vertreten.