In Waren lebendes Ehepaar erhält morgen Verdienstkreuz

15. Februar 2017

Ein Ehepaar, das jetzt in Waren wohnt, nämlich Magdalene und Joachim Anders, erhält morgen in Schwerin das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. „Mit dieser hohen Auszeichnung ehren wir Menschen, die etwas ganz Besonderes, etwas Herausragendes geleistet haben, die sich mit viel Idealismus und Einsatz einer Aufgabe widmen, die der Gemeinschaft, die uns allen zugutekommt – so wie es das Ehepaar Anders getan hat“, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Lorenz Caffier.

Begeisterte Pilger seien beide seit über 25 Jahren und auf einer dieser Reisen sei der Wunsch entstanden, eine feste Herberge zu finden, „zum gemeinsamen Beten und Arbeiten, einen Ort der Ruhe und Rast, einen Ort des Innehaltens“.

Die Kantorin und der Pastor entdeckten ganz in der Nähe ihrer Gemeinde Sternberg die alte Klosteranlage Tempzin, mit ihrer Geschichte als einzige Antoniter-Präzeptorei in Norddeutschland und Skandinavien mit langer Heilungs- und Pilgertradition. Von der besonderen Ausstrahlung des Klosters hätte sich das Ehepaar anstecken lassen und mit engagierten Mitstreitern den Verein „Pilgerherberge Kloster Tempzin“ gegründet.

Caffier: „Nur wenige haben daran geglaubt, dass sie es schaffen. Zu groß schien die Herausforderung. Die Anlage war in einem schlechten Zustand, die Bausubstanz marode. Das ganze Klosterensemble als Pilgerherberge denkmalgerecht herzurichten – das war ein kolossaler Kraftakt.“

Beide hätten aber daran geglaubt, sich nicht abbringen lassen, „haben all ihre Kraft und Zeit in die Anlage gesteckt, und das neben Beruf und Familie. Mit großer Ausdauer und Hartnäckigkeit konnten sie mit ihrer Idee einer Pilgerherberge im Kloster überzeugen, haben Fördergelder beantragt, Spenden eingeworben und konnten so das Gutsverwalterhaus erwerben, später das Warmhaus.“

All die Mühen, die das Ehepaar in den letzten Jahren auf sich genommen habe, „hat sich gelohnt. Heute erstrahlt das alte Kloster in neuem Glanz. Die Anlage ist dank der Unterstützung des Landes, des Landkreises, von Stiftern und privaten Helfern wieder hergestellt.“ Familie Anders habe ein ganz besonderes Zeugnis der Geschichte und Kultur des Landes gerettet und gleichzeitig eine ganz besondere Begegnungsstätte geschaffen, eine Herberge für Christen und Nichtchristen, offen für alle, die nach sich selbst suchen, nach neuen Perspektiven, die eine Auszeit brauchen.“

Die Ausgezeichneten seien nicht nur Bauherren und Handwerker gewesen, sondern auch Herbergsleiter, Zuhörer, Begleiter, Gastgeber und Seelsorger. „Sie haben das Kloster Tempzin wieder zum Leben erweckt und es lebendig gehalten.“

Im Dezember 2014 hätten Magdalene und Joachim Anders aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Klosteranlage aufgeben müssen, stünden der neuen Leitung aber mit Rat und Tat zur Seite. Darüber hinaus engagierten sie sich in der „Gemeinschaft der Klosterstätten in Mecklenburg-Vorpommern“.

Caffier: „Insgesamt ein wirklich großes Engagement, das unseren Dank verdient. Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist die angemessene Würdigung für ihren beispielhaften Einsatz beim Erhalt und Wiederaufbau des Baudenkmals Klosteranlage Tempzin und ihre Verdienste um dessen nachhaltige Nutzung als Pilgerherberge.“

Bild: Magdalene und Joachim Anders bei ihrer Verabschiedung im Pilger-Kolster Tempzin.
Foto: Pilger-Kloster Tempzin e.V.


Kommentare sind geschlossen.