Katzenbabys – manche im Glück, viele in Not 

31. Juli 2017

Die Initiative „Müritzer für Tiere“ informiert heute über Katzenbabys, die gefunden wurden, von den ehrenamtlichen Helfern gepflegt werden und jetzt ein neues Zuhause suchen.


Unsere Katzenbabys heißen Konstantin, Charlotte, Pünktchen, Paula, Jakob, Queen,  Nero, Eva, Tiger, Felix und anders. Sie lagen hilflos unter Büschen, am Straßenrand, in Holzmieten. Tierfreunde konnten nicht einfach wegsehen. So kamen die Babys in die Obhut von „Müritzer für Tiere“. Dass sie Namen haben, ist auch ein Hinweis darauf, dass es ihnen jetzt gut geht. Diese Katzenbabys hatten Glück.

Doch mit 14 Katzenbabys sind unsere Pflegestellen belegt, so dass wir aktuell nicht mehr aufnehmen können. Zwei von ihnen sind vergeben und ziehen in nächster Zeit aus. Doch 12 Babys – das sind vier Mädchen und acht Jungs – suchen noch ein liebevolles Zuhause. Fünf sind schon geimpft (zwei bereits zweimal, drei einmal), gechipt und entwurmt und können ausziehen. Die anderen Babys müssen noch wenige Wochen bei uns bleiben, um dann auch groß genug zu sein.

Bei der Vermittlung bekommen alle eine Infomappe, Spielzeug sowie Futter und Streu für die ersten Tage mit.

Was wird aus den anderen?

Veröffentlicht man Fotos von kleinen Katzen, dann sind sie im Volksmund alle „soo süß“. Dass davon auch in Deutschland mehr geboren als adoptiert werden können, wird in dem Gefühl vernachlässigt. Trotz Tierschutzgesetz, das hohe Strafen (bis 25 000 € oder 3 Jahre Haft) für Töten, Misshandeln, Vernachlässigen im Fall einer Gerichtsverhandlung vorsieht, kommen wir im Schutz dieser Tiere nur mühsam voran.

Das Problem ist das große Katzenheer, das der menschlichen Obhut „entkommen“ ist. Es wird nicht kastriert. Viele vegetieren, wenn sie die Geburt überleben. Manche haben das Glück von Katzenfreunden versorgt und kastriert zu werden.

In Deutschland gibt es alleine zwei Millionen Straßenkatzen, die niemandem gehören.

Die Politik hat sich, um dieses Elend irgendwann zu beherrschen, die Kastrationspflicht einfallen lassen. Was anderswo in Deutschland schon Erfolge zeigt, scheint in Mecklenburg Vorpommern wieder erst 100 Jahre später zu kommen. Nur Rostock hat bisher diese Kastrationspflicht. Kürzlich hat Minister Backhaus die Zuschüsse des Landes zur Kastration gestrichen. Das ist, nachdem die Kastration von Katzen einige Jahre finanziell unterstützt wurde, ein Schritt zurück. Leidtragende sind die Herrenlosen und Menschen, die sich ihrer annehmen. Wer soll privat das Geld aufbringen, um ganze Gruppen kastrieren zu lassen? Aber das müsste über lange Zeit passieren.

Zur Erinnerung: Die Katze wird in regelmäßigen Abständen rollig und das ist Stress, auch für die Katze. Mehrmals im Jahr kann die Katze einen Wurf Junge – es können schon mal acht sein – gebären. Nicht kastrierte Kater gehen auf Wanderschaft, kilometerweit, bis sie endlich eine Katze finden. Eine Kastration für einen Kater kostet zwischen 60 und 90 Euro. Eine Kastration für eine Katze kostet zwischen 90 und 150 Euro. Das ist regional unterschiedlich, ist aber eine einmalige Ausgabe, die viel Elend verhindert.

Fazit: Egal ob Katze oder Kater, beide müssen kastriert werden, um die Vermehrung einzudämmen. Jeder Katzenhalter, der meint, der Natur freien Lauf zu lassen, hat auch Anteil daran, dass es immer wieder so viele Katzenbabys gibt.

Wenn Sie eine Katze adoptieren wollen:

„Müritzer für Tiere“
Sophie Gödecker
sophie_goedecker@aol.com
0152 – 04661623 (Whatsapp möglich)

Weitere Fotos und Informationen: facebook.com/mueritzer.fuer.tiere


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