Kreis probt Seuchen-Ernstfall

9. Dezember 2013

Übung für den Fall der Fälle: Mitglieder des Kreiskrisenzentrums zur Tierseuchenbekämpfung wappnen sich für den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen.

Für die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte begann der 5. Dezember  mit einer Alarmierung. Schon wenig später trafen sich, unter der Leitung des Dezernenten Manfred Peters, die Mitglieder des Kreiskrisenzentrums zur Tierseuchenbekämpfung in Neustrelitz.
Diese schnelle Einsatzbereitschaft überraschte den zuständigen Leiter des Veterinäramtes Dr. Guntram Wagner, allerdings kaum: „Wir hatten diese Übung angekündigt, um einmal durchspielen zu können, was im Falle des Ausbruchs von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen zu tun ist“, sagte er zum Auftakt. Es sei deshalb wichtig gewesen, alle entscheidenden Partner am Tisch zu haben. Das betraf vor allem Vertreter der Landwirtschaft, der Jägerschaft und der Polizei sowie Verwaltungsmitarbeiter des Kreises aus dem Veterinäramt, dem Umweltamt, dem Ordnungsamt und dem Büro des Landrats.

Hausschweine bei Ausbruch bedroht

In jüngster Zeit mehren sich Medienberichte über diese ursprünglich afrikanische Seuche, die u.a. Russland und Weißrussland erreicht hat. Menschen können von der Afrikanischen Schweinepest nicht infiziert werden. Aber die Seuche lässt sich bislang nur mit strikten veterinärhygienischen Maßnahmen bewältigen, weil es nach wie vor nicht gelungen ist, einen Impfstoff dagegen zu entwickeln.
Erkrankte Tiere haben im Prinzip keine Überlebenschance. Das Virus wird durch Zecken, aber auch durch direkte Kontakte zwischen bereits infizierten und gesunden Schweinen in Haustierbeständen oder in der Wildschweinepopulation übertragen. Die Erreger können aber auch von Menschen oder über den Fahrzeugverkehr eingeschleppt werden. Deshalb sind Hausschweine im Falle des Ausbruchs der Krankheit akut bedroht.

Während der Übung kam es also auch darauf an, so schnell wie möglich zu wissen, welche Hausschweinbestände zu schützen sind, welche Desinfektionsmaßnahmen notwendig sind und welche Straßen eventuell gesperrt werden müssen. Im Zentrum aller Überlegungen und Maßnahmen jedoch stand der dringend notwendige Einsatz der Jäger. Sie würden im Ausbruchsfall besonders hohe Verantwortung tragen. „Hier dürfte nicht ein einziges erlegtes Schwarzwild das Gebiet verlassen“, so Dr. Wagner

Die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland ist ein Szenario, an das niemand im Kreiskrisenzentrum glauben mochte. „Aber wir müssen uns darauf einstellen und haben damit jetzt einen ersten Schritt getan. In absehbarer Zeit, werden wir die Situation auch praktisch üben“, kündigte Dr. Wagner an. Bis dahin haben alle Beteiligten dieser Übung umfangreiche Aufgaben zu erledigen.

Leistelle

Im Krisenzentrum: Dr. Guntram Wagner und seine Stellvertreterin Dr. Monika Walter (2.v.r.) erwarten die dringend notwendigen Informationen zu Hausschweinbeständen. Foto: LK MSE


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