Kripo ermittelt im Fall von zwei Malchower Bäumen

21. Juni 2016

Zwei Malchower Bäume sind jetzt ein Fall für die Kriminalpolizei. Die beiden Weiden am Stadthafen beschäftigen die Beamten aber nicht nur, weil sie gerade ziemlich erbärmlich aussehen, sondern weil der Radikalschnitt, der Anfang Juni vorgenommen wurde, nach Meinung etlicher Malchower ein Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz ist. Deshalb hat Stadtvertreter Mirko Henschler  (Bündnisgrüne) jetzt auch Strafanzeige gestellt.

Baum2„Nachdem sich viele empört bei der Stadtverwaltung meldeten, hat die Leiterin des Bürgerservice, Konstanze Kunze, erklärt, dass es sich um keine Maßnahme zur Verkehrssicherheit gehandelt habe. Vielmehr sei eine Fachfirma mit dem Rückschnitt beauftragt worden und die müsse schließlich wissen, was man dürfe und was nicht. Doch offenbar weiß sie es nicht“, so Mirko Henschler gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Seiner Ansicht nach habe das Unternehmen das Bundesnaturschutzrecht außer acht gelassen. Denn so ein Radikalschnitt seit von März bis September verboten. Auch, weil zu dieser Zeit viele Vögel in den Bäumen brüten können und dort ihre Nester haben.

Zuständig für diesen „Baum-Fall“ ist die Kripo Röbel, die zum einen klären muss, ob eine Straftat vorliegt, und dann zum anderen, wer dafür verantwortlich ist – die Stadt oder die beauftragte Firma.

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9 Antworten zu “Kripo ermittelt im Fall von zwei Malchower Bäumen”

  1. oscar sagt:

    Bravo, Herr Henschler, wieder etwas gefunden, womit man dem Bürgermeister Herrn Putzar eine „auswischen“ kann und die ellenlange Liste der Gängeleinen gegen den Bürgermeister, die einige Malchower Volksvertreter vermutlich aus Frust wegen der Niederlage zur Bürgermeisterwahl immer länger werden lassen,um einen weiteren Punkt ergänzt..
    Ehrlich gesagt,sehen die Weiden im Moment nicht schön aus, aber statt Anzeigen zu erstatten, erwarte ich von einem grünen Politiker Lösungen. Die Kriminalpolizei pflanzt sicherlich keine neuen Bäume.

    • Mirko Henschler sagt:

      Guten Tag,

      vielen Dank für Ihre Kritik. Kritik ist wichtig, damit man weiß, wo es offene Fragen bzw. Gedankengänge gibt, auf die man reagieren sollte – auch um Informationen klar zu stellen.

      Zuerst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass mein Vorgehen nichts mit der Stadtverwaltung und noch viel weniger mit Herrn Putzar zu tun hat. Es ist ein ganz normaler Werdegang. Die Bäume wurden geschnitten, wir waren entsetzt auf Grund der Optik. Wir haben uns belesen und festgestellt, dass Regelungen hierfür im Bundesnaturschutzgesetz geregelt sind. Es gab diverse Gespräche mit Bürgern, welche alle nach einer entsprechenden Vorgehensweise meinerseits verlangt haben. Eben als ihr gewählter Stadtvertreter und dann noch „grün“ bin ich tatsächlich auch hierfür da. Des Weiteren hat unlängst Herr Putzar selbst eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben. Auf den Tatbestand begründet, dass es ein Vergehen gab im Bereich „Umwelt/Natur“.

      Was heißt das nun? Es besagt vor allem, dass rechtlich geprüft werden soll, ob es zu einem Vergehen gegen das Bundesnaturschutzgesetz gekommen ist und sollte dies der Fall sein, so wird derjenige selbstverständlich zur Rechenschaft gezogen.

      Es geht hier auch darum, dass zukünftig auch auf unsere Umwelt geachtet wird. Wir haben nur diese eine!!!!

      Außerdem darf ich Sie darüber informieren, dass auch die Stadtverwaltung von mir einbezogen wurde und informiert ist.

      Bitte berücksichtigen Sie, dass die Stadtvertreter/innen von den Bürgern gewählt wurden und gemeinsam mit der Stadtverwaltung sowie dem Bürgermeister die Stadt lenken sollen. Die Aufgaben einer Stadtvertretung ist es auch, die Verwaltung und den Bürgermeister zu prüfen sowie zu unterstützen.

      Ich finde es schade, dass Sie in meinem Vorgehen ein „Kriegsspiel“ gegen den Bürgermeister sehen. Ich finde nur die Parallelen nicht. Der Bürgermeister hat mit diesem Vorgang absolut nichts zu tun!

      Ich bin ein eigenständiger Mensch und darf mich ehrenamtlich ins Stadtgeschehen einbringen. Das ist es, was die Bürger zu recht erwarten dürfen! Ich verstehe nicht, was daran falsch sein sollte!

      Vielen Dank für Ihre Bemühungen & Ihr Verständnis!

      Mirko Henschler

  2. oscar sagt:

    Guten Abend, Herr Hentschler,
    vielen Dank für Ihre konstruktive und ausführliche Antwort.
    Sie hilft sicherlich gewisse Zusammenhänge besser zu verstehen.
    Dennoch stellt sich die Frage, wer hat den eigentlich diese Bäume derart
    unsachgemäß beschnitten und wurde fachlich im Vorfeld Rat geholt?
    Ich hoffe und wünsche für die Stadt und ihre gewählten Vertreter, dass die Angelegenheit
    schnell aufgeklärt wird und vielleicht ein ansehenswerter Ersatz für das Auge und die Natur
    geschaffen wird.
    In Übrigen ist es manchmal doch nicht so leicht, als Bürger das Verhältnis einiger Stadtvertreter
    zum Bürgermeister Herrn Putzar nachzuvollziehen, wenn seit seiner demokratischen Wahl auf Grund
    bestehender Mehrheitsverhältnisse der anderen drei „Wahlverlierer“ in der Stadtvertretung seine Arbeit
    nicht nur kontrolliert,sondern gegängelt wird. Es ist aus einigen Beschlüssen ersichtlich, wo die Kompetenzen
    ungewöhnlich „beschnitten“ wurden. Vielleicht kann man das in Zukunft ein wenig freizügiger sehen.
    Vielen Dank und freundliche Grüße

  3. k.frind sagt:

    Vielleicht hätte man ganz einfach mal das Gespräch mit der Fachfirma aufsuchen sollen die der Weide solche Rasur verpasst hat. Fehler passieren in jeder Firma es wäre schlimm wenn jeder Fehler so in der Öffendlichkeit ausgebreitet wird. Ich dencke nicht das die Fachfirma nach einem Gespräch den selben Fehler noch einmal macht und die Weiden dann so schneidet wie es sein sollte. Sterben tut nicht wirklich jemand.Die Weide wächst nach,die Vögel finden auch woanderst Platz. Eine Anzeige finde ich überzogen weil man es mit der Firma auch hätte anderst klären können. Wie soll die Strafe denn aussehen? Die Äste wieder rankleben geht nicht und von einer Geldstrafe wird die Weide auch nicht schöner. Mann sollte dem Staatsanwalt mehr Schlaf gönnen bei den eh schon vielen Terminen.

  4. M.Henschler sagt:

    Sehr geehrter Herr „Oscar“,

    vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

    Der Weg: Es wurde seitens der Stadtverwaltung ein Auftrag an eine Firma „X“ aus Waren vergeben, einige „Dinge“ in Malchow sagen wir mal zu regulieren. U.a. das Beschneiden der Bäume am Stadthafen. Diese Firma „X“ hat darauf hin diesen Auftrag ausgeführt. Es soll sich hierbei um eine Fachfirma (!) handeln. Wenn es also eine Fachfirma ist, so kennt sie sich mit dem Bundesnaturschutzgesetz aus, denn sonst wäre es ja keine Fachfirma. Wir als ehrenamtliche Stadtvertreter können dann hier nur im Nachhinein reagieren, da wir vorher nicht darüber informiert wurden. Es gab sehr viele Bürger, welche sich mit mir/ uns in Verbindung setzten und um Hilfe baten. Da ich von Ihnen gewählt wurde, habe ich Ihnen ehrenamtlich weiter geholfen und diesen Weg gewählt. Es ist der (meiner Meinung nach) korrekte Weg, da so geprüft wird, ob das Vorgehen und der Tatbestand korrekt ist. Die Staatsanwaltschaft bzw. Polizei ist genau auch hierfür zuständig. Des Weiteren hat das hoffentlich auch Auswirkung auf zukünftige Handlungen. Es ist leider so, dass es in der Vergangenheit schon des öfteren solche Vorfälle gab. Ich finde es naheliegend, dass man dann auch mal sagt, jetzt gehe ich diesen Weg und bringe es zur Anzeige, damit es geprüft werden kann.

    Nun zum Verhältnis zwischen Stadtvertreter und BM: Sie wissen sicherlich, dass auch die Stadtvertreter von den Bürger/innen gewählt wurden (Kommunalwahl). Diese haben u.a. die Aufgabe lt. Kommunalverfassung, den BM und auch die Stadtverwaltung zu prüfen, mitzuhelfen, Vorlagen zu erarbeiten, Aktivitäten der Stadtverwaltung und des BM´s letztlich auch zum Wohle der Stadt zu bestätigen oder abzulehnen. Dass dies nicht immer reibungslos laufen kann, dürfte jedem klar sein. Aber dennoch muss hier eine sachliche diplomatische Art im Umgang gefunden werden. Auf diesem Weg befinden wir uns. Ich kann eine „Gängelung“, wie von Ihnen genannt, hierbei nicht entdecken. Vertrauen muss sich auch erarbeitet werden. Es ist tatsächlich so, dass bestimmte Wertgrenzen von der Stadtvertretung fest gelegt werden. Das ist das Organ, welche die Bürger/innen gewählt haben, um die Stadtverwaltung und den BM zu kontrollieren und zu unterstützen. Genau das versuchen wir alle zu beherzigen und danach Entscheidungen zu treffen. Ich kann jetzt nur für mich sprechen – ich stehe Hr. Putzar immer für Gespräche zur Verfügung und ich „gängele“ ihn ganz gewiss nicht. Ich nehme meine Aufgabe nur ernst und genau das ist es doch, was der Bürger von mir erwartet, oder?

    Sehr geehrte Frau oder geehrter Herr Frind,

    Unsere Aufgabe ist es tatsächlich nicht, Gespräche mit der Fachfirma zu organisieren und zu führen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass unsere ehrenamtliche Zeit begrenzt ist. Ich betreue bzw. bin in einigen Initiativen hier in Malchow, ich gehe zu diversen Ausschusssitzungen, ich nehme so gut es geht viele offizielle Termine wahr, und nebenbei arbeite ich auch, um mein Geld zu verdienen. Man vergißt leicht, dass alles ehrenamtlich nach der Arbeit abläuft. Des Weiteren gab es in der Vergangenheit bereits diverse solcher Vergehen, so dass es hier tatsächlich mal an der Zeit war, zu reagieren. Das ist im Übrigen nicht nur ein „einfacher“ Fehler, sondern ein Vergehen gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Wenn ich auf der Straße geblitzt werde wegen zu schnellem Fahren, dann wird auch nicht erst mit mir geredet sondern ich bekomme eine Anzeige und darf meine Strafe bezahlen. Nochmal es war laut Stadtverwaltung eine „Fachfirma“, welche den Auftrag bekam und diese sollte doch Bescheid wissen, worauf zu achten ist. Die Größe des Schadens liegt im Auge des Betrachters. Einige sagen so richtig groß und andere schmunzeln darüber. Es ist subjektiv und von mir nicht zu werten. Ich habe dazu meine Ansicht. Letztlich habe ich als Stadtvertreter zu reagieren, wenn Bürger mich ansprechen und mich um Hilfe bitten. Das habe ich getan. Es ist der korrekte Weg – die richtige Vorgehensweise. Dafür haben wir ja nun mal Gesetze. Es ist ein wesentlicher Schaden für die Umwelt entstanden, denn die Brut und die Nester sind erst mal futsch. Es steht mir nicht zu, die Höhe des Schadens einzuschätzen. Darum geht es auch nicht. Die Fachfirma ist zu schnell gefahren und jetzt muss geprüft werden, wie schnell – das machen jetzt andere. Wie die Strafe aussehen wird, sollte festgestellt werden, dass hier ein Vergehen vorliegt, entscheidet die Staatsanwaltschaft in NB wahrscheinlich. Dazu kann ich keine Aussage treffen.
    Wie schon gesagt, ich bin nicht dazu da, mit der Fachfirma eine Auswertung vorzunehmen. Diese würden mich ohnehin belächeln.

    Bitte haben Sie Verständnis für unsere Vorgehensweise. Vielen Dank!

    Es grüßt Sie freundlich

    Mirko Henschler

  5. k.frind sagt:

    Das es schon öffter ein Vergehen dieser besagten Fachfirma gab,konnte ja keiner wissen da dieses ja nicht hier erwähnt worden ist. Dann ergibt sich daraus auch ein anderes Bild.Wenn sich so eine Fachfirma immer so austoben tut dann hat das ganze schon nichts mehr mit ,,Fach“ zu tun. Also da mus man zugeben das ein normaler Rentner mit Heckenscherre mehr drauf hat. Einmal kann so etwas ja passieren aber so oft da hätte man eventuell längst die Firma wechsel sollen. Also stimmt schon jeder Hausbesitzer hätte seinen Gärtner dann auch irgendwann verklagt.

  6. w sagt:

    Manchmal wird eine Baumpflege just dann beauftragt, wenn der Baum jemanden stört, z.B. einen Investor, der die entstehenden Eigentumswohnungen teurer mit Blick aufs Wasser ohne störendes Grün verhökern kann.
    Stets reiner Zufall.
    Jedesmal das gleiche Ergebnis: Allen tut es leid. Wer hätte es für möglich gehalten, dass ein Baum ohne Blätter eingeht.

  7. k.frind sagt:

    Ich habe heute von einem Gärtner erfahren das es tatsächlich Weiden geben soll die so kahl geschnitten werden müssen.Bei einer Weidenart soll dieser Schnitt wohl üblich sein.Dazu bin ich auch woanderst so einer kahlgeschorrenen Weide begegnet wo keine Anzeige vorliegt also vielleicht gehört die hier beschriebene Weide ja zu den Arten die so beschnitten werden müssen