Lust auf ein Frischluft-Semester?

29. Dezember 2014

Das Nationalparkamt Müritz bietet von April bis Oktober 2015 Commerzbank-Umweltpraktika für Studierende an. Die Praktikumsdauer beträgt mindestens drei Monate. Die Praktika können in der Umweltbildung und der Öffentlichkeitsarbeit absolviert werden.

Im zurückliegenden Jahr hatte die Studentin Anne Hebekeuser ein viermonatiges Praktikum im Jugendwaldheim Steinmühle, der Bildungseinrichtung des Müritz-Nationalparkes, absolviert. Die 23-Jährige, die an der Uni Bonn im 7. Semester Geographie studiert, erinnert sich gern an diese Zeit in Mecklenburg-Vorpommern.

„Mein Blick für und auf den Naturschutz wurde durch mein Frischluft-Semester im Nationalpark geschärft. Ich bin an der Aufgabe gewachsen, mich vor eine Gruppe zu stellen und – trotz anfänglicher Zweifel – eine Führung zu geben, die ich vorher nur aus Beschreibungen kannte.“
Auch im Umgang mit Kinder- und Jugendgruppen habe sie viel dazu gelernt, betont die Studentin. „Besonders schön fand ich, dass sich im Jugendwaldheim, das inmitten geschützter Natur liegt, die Gruppendynamik von Klassenverbänden so vollständig wandeln kann. Die Kinder haben dort die Chance, sich selbst ganz neu kennen zu lernen und aus ihrer bisher festgelegten Rolle auszubrechen.“

Dem Waschbären auf der Spur

Nach einem darauf folgenden sechswöchigen Forschungspraktikum im afrikanischen Ruanda schreibt Anne nun an ihrer Bachelor-Arbeit. Das Thema lautet: „Die gesellschaftliche Akzeptanz des Waschbären in Mecklenburg-Vorpommern.“ Wie kam die Studentin gerade auf dieses Thema? „Im Naturschutz wird der Umgang mit Neobiota – also fremden Arten, die in ein Gebiet zugewandert sind und sich dort ausbreiten – auch aktuell recht kontrovers diskutiert“, erklärt die Studentin. „Ich habe mich für den Waschbären als Fallbeispiel entschieden, weil ich während meines Praktikums mit dem Waschbär-Berater vom Nationalparkamt Müritz zusammengearbeitet habe, der die Anwohner des Schutzgebietes bei Problemen mit Waschbären berät.“

Für die Recherche zu ihrer Bachelor-Arbeit wird Anne nun Mitte Januar für eine Woche in den Nationalpark zurückkehren und Interviews mit Anwohnern führen, die schon des öfteren Besuch von den nicht immer nur putzigen „Neubürgern“ im Waschbärpelz bekommen haben.

Im Gegensatz zum Praktikum in der Umweltbildung unterstützt die künftige Praktikantin bzw. der Praktikant für Öffentlichkeitsarbeit vor allem bei der Organisation und Durchführung zahlreicher Veranstaltungen wie etwa der traditionellen „Fledermausnacht“ in Kratzeburg oder beim Naturfilmfestival in Neustrelitz oder wirkt an der Entwicklung von Ausstellungen mit.

Ganz allgemein gilt: Bewerber für die Praktikumsstellen sollten kontaktfreudig sein und dabei einfühlsam mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen umgehen können. Vorausgesetzt werden naturkundliche Grundkenntnisse, die Fähigkeit zum selbständigen und kreativen Arbeiten sowie Teamfähigkeit. Ein Auto ist unerlässlich, vor allem für die Stelle der Öffentlichkeitsarbeit. Ansonsten ist das Fahrrad ein wichtiges Fortbewegungsmittel im Nationalpark.

Insgesamt ermöglicht die Commerzbank im nächsten Jahr wieder in 25 deutschen Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten spannende Praxissemester. Die Bank unterstützt die Praktikanten mit einem Entgelt und sorgt für die Unterkunft. Die fachliche Betreuung wird von den Verwaltungen der Schutzgebiete übernommen.

Die Bewerbung zum Commerzbank-Umweltpraktikum ist ab sofort ausschließlich online unter www.umweltpraktikum.com möglich. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Januar 2015.

Bild: Wie funktioniert denn so ein Ameisenstaat? Die Bonner Studentin Anne Hebekeuser verstand es während ihres Praktikums im Müritz-Nationalpark, mit spannenden Geschichten, kindgerechten Erklärungen und lustigen Wissenstests auch bei ganz jungen Exkursionsteilnehmern viel Interesse für die Natur und ihr Schutzbedürfnis zu wecken.

Anne

Text und Foto: Hannes Grünwaldt/Nationalparkamt Müritz


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