„Maremüritz“-Investoren gehen nach Kritik auf die Warener zu

9. März 2017

Das Projekt „Maremüritz“  hat in den vergangenen Wochen für einige negative Schlagzeilen gesorgt. Zum einen, weil geplante Änderungen bei den Stadtvertretern durchgefallen sind, zum anderen, weil vor einer Woche in einer Nacht- und Nebelaktion Bäume, die eigentlich erhalten bleiben sollten, herausgerissen wurden (WsM berichtete). Das angeschlagene Image wollen die Investoren wieder „kitten“ und laden jetzt am 15. April zum Tag der offenen Tür, oder besser Tag des offenen Bauzaunes ein.

Kritisiert haben die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses unter anderem, dass auf der gegenüberliegenden Seite direkt am Ufer der Feisneck Parkplätze entstehen sollen und dass eine Appartementanlage höher werden soll als ursprünglich geplant.

“Die geforderten Höhen zur Appartementanlage C wurden unsererseits zu jeder Zeit eingehalten. Wir haben hier zudem die mit Baugenehmigung vorliegende Planung in der Form optimiert, dass das Gebäude nun niedriger ist und nicht mehr 1.20 m, sondern nur noch 1.00 m über dem Gelände liegt.”, erklärt Kai Richter, Geschäftsführender Gesellschafter der 12.18. Investment GmbH.

Und weiter: „Die erforderliche Anzahl der Parkplätze wurde in der Planung zu keiner Zeit unterschritten. Mit dem Vorschlag zum Bau weiterer Parkplätze auf der Feisneckseite wollte das Unternehmen lediglich zusätzliche Stellplätze schaffen, um der ohnehin kritischen Parkplatzsituation in Waren entgegenzuwirken. Bedauerlicherweise wurde unser gut gemeinter Vorschlag fehlinterpretiert.”, kommentiert Jörg Lindner die aktuelle Situation.

Aus diesem Grund verzichtet das Düsseldorfer Unternehmen auch auf die beantragten Rederechte zur erneuten Erläuterung des Projekts im Rahmen des heutigen Hauptausschusses und wird das Projekt im Rahmen der Baugenehmigung gemeinsam mit dem Architekturbüro DGI Bauwerk entsprechend der genehmigten Planung weiter umsetzen.

Insgesamt plant 12.18. gemeinsam mit einem institutionellen Investor den Bau von 184 Ferienwohnungen, einer Hafenanlage mit 150 Liegeplätzen, eigener Hafengastronomie und einer Wellness-Oase.

Den Eigentümern ist nach eigenen Angaben sehr daran gelegen, den Bauprozess gegenüber der Öffentlichkeit und den Anwohnern transparent und offen zu halten. Daher sind alle Interessierten zu einem offenen Dialog, Austausch und Besichtigung der Anlage am Samstag, den 15. April  ab 11.30 Uhr auf das Grundstück am Seeufer 52a eingeladen.

Wie schon bei der Grundsteinlegung im vergangenen Jahr werden Getränke und ein gemütliches Barbecue vom Schlosshotel Fleesensee zur Verfügung gestellt.

Foto: 12.18. Investment Management GmbH


4 Antworten zu “„Maremüritz“-Investoren gehen nach Kritik auf die Warener zu”

  1. HaPe sagt:

    Alles schön und gut. Über den begangenen erneuten Baumfrevel in Waren täuscht das alles allerdings nicht hinweg. Offensichtlich gibt es für Waren keine Baumsatzung mit harten Sanktionen bei den sich immer wiederholenden Verstößen ….. sehr traurig!

  2. oscar sagt:

    Na ja- ob mit Barbecue und Getränken das verlorene Vertrauen in die Herren Investoren zurückerlangt werden kann ist fraglich?
    Aber immerhin ein Anfang. Bei den Politikern hat es ja mit dem fürstlichen Grünkohlessen letzte Woche auch geklappt, wenn man liest, das die Herren der CDU Spohr und Seidel ohne Bedenken hinter diesem Projekt mit allen seinen Problemen stehen.
    Sollte ich am 15.4. zum „Tag des offenen Bauzaunes “ gehen, möchte ich aber meine Bratwurst bezahlen, da ich nicht bestechlich bin und Geld dafür besitze. (Ich verdiene allerdings weniger als die Herren aus der Politik, die sich beim Grünkohlessen versammelt hatten).

  3. Michael sagt:

    Wir Warener werden doch eh nur nach Strich und Faden verarscht.

  4. Elimar sagt:

    Unser Bm – nicht zu beneiden! Einerseits drohte erwartungsgemäß dieser Investor indirekt, sich zurückzuziehen, weil, ohne die erwünschten Zugeständnisse beim B-Plan, soll sich das Ganze ja nicht rechnen (Aussage im Stadtentwicklungsausschuss am 17.2.). Andererseits müsste das Stadtoberhaupt & Doppeltalent Dr. Lüdde den Umweltfrevel ahnden lassen. Müsste. Dagegen steht die Sorge bei vielen Stadtvertretern, diesen Investor auch nur ein bischen zu ärgern. Das zwingt zur Räson.
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    Warum kommen unsere Oberen in so eine Zwickmühle? Ich sehe es so: Unsere Ratsherren schanzen in trauter Einigkeit mit der Verwaltung endliches Gemeineigentum an Boden, Recht ausschöpfend, daherkommenden „Investoren“ ohne Ausschreibung, quasi unter dem Tisch, zu. So steht aber kein Überbotener in der zweiten Reihe, der jederzeit übernehmen könnte und am Ende trotzdem seinen (dann akzeptablen) Gewinn erwirtschaftet. Müsste ein Investor damit rechnen, würde er sich Umweltschandtaten verkneifen. Weil es so keine, evtl. lukrative Einflussnahme gäbe, rechne ich nicht damit, dass sich was ändert.
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    Das Volk wird eingeladen, dass endlich der Frust über den geduldeten Umweltvandalismus verdrängt wird. Positive Emotionen stellen sich bekanntlich mit hochwertig gefülltem Magen leichter ein. Weil im Nationalpark noch viele Bäume stehen, mache ich mit, aber nur, wenn Johann Lafer mit Lübzer ablöscht.
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