Massive Vorwürfe gegen DRK-Geschäftsführung

4. Januar 2018

Nachdem der NDR vor zwei Tagen über schlechte Bezahlung und hohe Arbeitsbelastung der Retter des Deutschen Roten Kreuzes Mecklenburgische Seenplatte berichtet hat, gibt es jetzt weitere massive Vorwürfe gegen die Geschäftsführung des DRK.

In einem anonymen Brief ist von Vetternwirtschaft die Rede, sogar Vergleiche zum AWO-Müritz-Skandal werden gezogen.

Geschäftsführer Uwe Jahn kennt die Vorwürfe, äußern will er sich aber noch nicht. Wie er „Wir sind Müritzer“ schriftlich mitgeteilt hat, soll es erst „voraussichtlich“ am Dienstag eine Presseerklärung – gemeinsam mit dem Landesverband – zu den Vorwürfen geben. Die DRK-Führung braucht also rund sechs Tage, um sich zu den Anschuldigungen zu äußern.

Worum geht es im Einzelnen: Zum einen um den Chef des DRK-Präsidums – eine Art Kontrollgremium. Der heißt Edmund Sacher und betreibt eine Provinzial-Versicherungsagentur. Und über jene Agentur sollen sowohl die Altersvorsorge-Verträge der Mitarbeiter als auch Versicherungen für Fahrzeuge etc. abgeschlossen worden sein. Eine Verquickung also von Ehrenamt und Beruf.

Weiterhin im Präsidium – die Warener Ärztin Dr. Kathrin Schützler-Zeitz – Frau des Geschäftsführers Uwe Jahn – und Nils Schmidt, ein Mediziner aus Neustrelitz. Beide, auch das steht in dem anonymen Schreiben, arbeiten in DRK-Einrichtungen, für die Uwe Jahn (Foto rechts) verantwortlich zeichnet, und verdienen damit Geld.

Das gelte auch für die Ehefrau von Stellvertreter Ronny Stier, die eine Physiotherapie-Praxis in Wesenberg betreibt und ebenfalls von DRK-Einrichtungen profitieren soll.

Hinzu kommen Vorwürfe über teure Dienstwagen, hohe Gehälter sowie weitere private Vorteilsnahmen. All das bislang unbewiesen, aber auch nicht entkräftet. Denn Uwe Jahn und Ronny Stier schweigen – trotz der Angebote von mehreren Medien, Stellung zu nehmen.

Mitarbeiter von Jahn und Stier schweigen aber nicht. Sie haben sich nach dem Beitrag des NDR auch an „Wir sind Müritzer“ gewandt haben und bestätigen die schlechte Bezahlung und vor allem ein Klima der Angst, das von der Geschäftsführung ausgehe.

Die Mitarbeiter freuen sich, dass die Öffentlichkeit ihre Probleme ernst genommen und Medien berichtet haben und hoffen, dass sich im DRK Mecklenburgische Seenplatte endlich etwas tut.

„Wir alle haben den AWO-Skandal verfolgt, und wir alle wissen, dass es nicht nur bei der AWO solche Probleme gibt“, so ein Mitarbeiter gegenüber WsM.

Sobald es eine offizielle Stellungnahme der DRK-Geschäftsführung gibt, berichten wir umgehen.

 


5 Antworten zu “Massive Vorwürfe gegen DRK-Geschäftsführung”

  1. Besserwisser sagt:

    Fairerweise muss hier mal gesagt werden, dass nicht alle Mitarbeiter des DRK von Angst, schlechter Bezahlung und schlechtem Betriebsklima betroffen sind. Vielmehr ist es so, dass dort eine Zwei-Klassen-Kultur herrscht. Da gibt es zum einen die „Gewogenen“ und zum anderen den „Pöbel“.
    Die Gewogenen findet man sehr häufig in kleineren und größeren Führungsfunktionen oder Beauftragungen. Gern sind sie auch im Betriebsrat tätig. Sie erhalten zumeist ein Vielfaches mehr an Gehalt. Ihre Dankbarkeit bringen sie zum Ausdruck, indem sie den Pöbel bedrohen, die Klappe zu halten und die Geschäftsführung machen zu lassen. Nein, kein Vorwurf! Wie heißt es doch so schön: „Wenn jeder an sich denkt,…..!“. Da kann man auch nachts gut schlafen.
    Der Pöbel ist wohl gemeint, wenn man die Presse verfolgt. Was soll er auch machen, wenn selbst im Betriebsrat einige „Gewogene“ zu finden sind. Er holt sich von seinem mageren Gehalt also Hilfe von Außen durch Verdi. Und wieder scheint sich der Hilferuf in Wohlgefallen aufzulösen, denn was passiert? Die Schlammschlacht beginnt und das eigentliche Ziel, nämlich die gerechte Vergütung und Würdigung der Tätigkeit als Retter im Landkreis, wird aus den Augen verloren. Lieber wird Schmutzwäsche gewaschen. Es wird wohl dauern, armer Pöbel. Aber ich wünsche euch alles Glück! Ihr habt es auch mal verdient! So schwer kann es nicht sein, wenn die Nachbarkreise das können, liebe Geschäftsführung des DRK.

  2. Maik sagt:

    Ich bin entsetzt aber nicht überrascht. Wer den gezeigten Lebensstil der beiden Chefs beobachtet hat musste ahnen, dass da was nicht stimmt.

  3. Torsten sagt:

    Wenn es stimmt, dass Herr Sacher fast alle Mitarbeiter ( ca. 700 ) eine Betriebliche Altersversorgung verkauft hat , wo für er im durchschnitt eventuell eine Provision von 750,00 € bekommt, dann hat er doch gut verdient. ( 375.000,00 ) + Folge Provision + Provision aus den Versicherungen der Dienstfahrzeugen + Provision für Gebäudeversicherungen die dem DRK gehören usw. Ich schätze ca. 400.000,00 € für alle Abschlüsse und ca. 60.000,00 € Folgeprovision jählich. Das wären ja dann in 10 Jahren ca. 1.000.000,00 € . Respekt !!!! Also ich sehe ( wenn ich meine Augen verbinde ) keinen Interessenkonflikt ….. lach…..

  4. U.h sagt:

    Vor unseren Rettungswachen stehen auch keine Schriftarten,also so schlecht kann die Bezahlung nicht sein.Und das soll nicht heissen,das ich ihnen das nicht gönne,wir sind alle froh wenn sie im Notfall da sind.Und das die GF schon einiges mehr verdient als ich sei ihnen gegönnt.

  5. U.h sagt:

    Ich meinte Schrottkarren sorry