Mehr als 100 000 Euro und Münzsammlung gestohlen: Prozess endet mit Haftstrafen und Revision

14. Juli 2017

Verbrechen lohnt sich eben doch nicht, obwohl die Beute manchmal verlockend nah erscheint: Der erste Prozess um eine aufsehenerregende Einbruchserie in und um Stavenhagen und Malchin Ende 2016 ist mit zwei Haftstrafen zu Ende gegangen.

Die beiden 27 und 23 Jahren alten Malchiner, beide arbeitslos, hatten vor dem Landgericht Neubrandenburg im Mai in einem „Geständnis light“ zugegeben, tagsüber bei einem Mann in Stavenhagen eingebrochen zu sein. Dort waren 107 000 Euro und eine Münzsammlung aus Gold verschwunden, deren Wert der Eigentümer auf etwa 50 000 Euro geschätzt hat. Das Duo erhielt jeweils 33 Monate Freiheitsstrafe, was die Anwälte aber wohl nicht akzeptieren wollen, erklärte ein Gerichtssprecher. Sie haben bereits Revision eingelegt, trotzdem bleiben die Einbrecher weiter in U-Haft.

„Wir waren regelmäßig unterwegs“, hatte einer der Angeklagten erklärt und Geldnot als Motiv angegeben. Woher die auto- und handyvernarrten Männer den Tipp bekamen, dass das Opfer, ein Autoschlosser, soviel Geld in seiner Plattenbauwohnung im obersten Stockwerk hatte, blieb unklar. „Wir haben an der Wohnung geklingelt, um zu sehen, ob auch keiner da ist.“ Dann habe man mit einer Brechstange die Tür aufgehebelt, habe den Tresor im Schlafzimmerschrank gefunden und sei damit die Treppe wieder hinunter, schilderte einer der Männer.

Im Tresor fanden die Männer das viele Geld, von dem sie 14 000 Euro innerhalb eines Tages ausgaben. Für ein anderes Auto und Handys. Dann schnappte ein Sonderkommando der Polizei mit Schüssen, um deren Wagen zu stoppen, das Duo. Der Grund: Ihre Telefone wurden schon länger abgehört. So soll die Bande im September davor gleich zweimal mit einem Auto in das Einkaufszentrum Reutereiche hineingefahren sein. Die Tür ging dabei zu Bruch, ein Wachmann wurde verletzt. Die Spuren sind noch immer zu sehen. Die Einbrecher wollten einen Geldautomaten „knacken“, scheiterten aber beide Male.

Auch ein Einbruch bei einem Autohändler in Remplin, bei dem sechs Autos verschwanden, wird der Gruppe angelastet. Und einen Radlader sollen sie auch noch gestohlen haben. Die Anklagen sind zum Großteil bereits fertig, die Prozesse sollen demnächst beginnen.

Die wertvolle Münzsammlung des Geschädigten aus Stavenhagen ist aber noch immer verschwunden. Die abgehörten Telefonate legen nahe, dass es Komplizen gegeben hat – wie auch in den anderen Fällen. Die Einbruchserie ist allerdings gestoppt worden.


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