Mehr Schatten als Licht in Malchow

25. November 2014

In Malchow ist ein neuer Streit entbrannt. Und nein, es geht ausnahmsweise nicht um die Poller, die schon seit längerem nicht mehr funktionieren. Stein des Anstoßes sind geplante Lampen in der Gartenstraße. Die bisherigen Laternen, die wie üblich auf dem Gehweg stehen, sollen ersetzt werden. Allerdings nicht durch „stehende“ Leuchten, sondern durch hängende. Die Stadt möchte sie an die Häuser in der Gartenstraße montieren.

hgkDie betroffenen Anwohner monieren zum einen, dass mit ihnen im Vorfeld nicht gesprochen wurde und wollen zum anderen auch nicht unbedingt Lampen und Kabel an ihren sanierten Fassaden anbringen lassen. „Es gibt doch nach wie vor die Möglichkeit, wieder ganz normale Straßenlaternen zu installieren. Ich sehe keinen zwingenden Grund, dass die Lampen an die Fassaden müssen“, so eine Hausbesitzerin gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Mit einem mehr als zynischen Artikel hat Malchows Bürgermeister Joachim Stein (Grüne) jetzt noch einmal kräftig Öl ins Feuer gegossen.Die Betroffenen fühlen sich durch die Zeilen von ihrem Stadtoberhaupt regelrecht verhöhnt.

Hier ein paar Auszüge aus dem Bürgermeister-Text:

„Ohne Übertreibung kann ich Ihnen versichern, dass uns daher zum Jahresende ein absoluter Leckerbissen ins Haus steht: Nämlich der ewige Kampf zwischen Gut und Böse! In der roten Ecke wartet der Titelverteidiger oder besser die Titelverteidigerin, die gute alte Mastaufsatzleuchte. Majestätisch mit einer Länge von etwa 4 – 5 Metern überragt sie ihre Herausforderin nicht nur in der Größe, sondern auch im Preis deutlich. Sie steht zwar nicht selten hier und dort im Weg herum, aber sorry, das ist nun mal ihr Job. Durch ihr schier grenzenloses Selbstbewusstsein hält sie sich aber selbst in Schieflage noch für unheimlich sexy. Dass sie zudem liebend gern als Untergrund für diverse Aufkleber-Attacken mit häufig zweifelhaften Inhalten heimgesucht wird, konnte ihrem Image als Champion bislang nichts anhaben.

… in der blauen Ecke … die … beinahe zierlich wirkendende Wandleuchte, die mit Vorliebe in engen Straßen und Gassen der Altstadt Zuflucht sucht. Natürlich ist sie von Natur aus als bösartig und gefährlich einzuschätzen, weil sie sich mit ihren krallenartigen Schrauben sehr gern an bunten Häuserfassaden festhält. Damit tut sie es zwar lediglich ihrem Bruder Briefkasten und ihrer Schwester Werbeanlage gleich, mit Adoptivkindern jedoch tut man sich dabei offenbar viel schwerer. Obendrein zieht sie auch noch einen knapp 4 m langen Leitungsschwanz hinter sich her, welchen sie jedoch am liebsten unter dem Putz versteckt……

Verehrtes Publikum, Sie können dieses Duell mit Ihrer Stimme mitentscheiden! Mit Mast oder ohne, das ist hier Frage! Fest an der Wand hängend oder weiterhin im Raum stehend? Was denken Sie: Ist die Zeit reif für eine Wachablösung in der Leuchtenpolitik oder soll die Wandleuchte in Malchow auch weiterhin ein unbedeutendes Dasein als Nischenprodukt fristen?“


Eine Antwort zu “Mehr Schatten als Licht in Malchow”

  1. Heinz-Peter Schifflers sagt:

    Er „steht zwar nicht selten hier und dort im Weg herum“, „durch -sein- (Ihr) schier grenzenloses Selbstbewusstsein hält -er- (sie) sich aber selbst in Schieflage noch für unheimlich sexy“. „Verehrtes Publikum, Sie können dieses Duell mit Ihrer Stimme mitentscheiden“. „Ist die Zeit reif für eine Wachablösung ….“ ….. dieser
    „Wandleuchte in Malchow “ ??
    Eine wahrlich authentische Selbstdarstellung des Malchower Kabarettisten !! Sie spricht für sich und bedarf keines weiteren Kommentars.