Minister Glawe wirbt weiter das Impfen – MV auf vorderen Plätzen

19. Oktober 2017

Im Landtag ist am Donnerstag das Thema „Prävention stärken – Kampagne für das Impfen“ diskutiert worden. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein impffreudiges Land. Wir liegen im bundesweiten Vergleich auf den vorderen Plätzen bei den Durchimpfungsraten und haben dadurch bei vielen Krankheitserregern einen Kollektivschutz in der Bevölkerung erreicht. Das ist erfreulich, dennoch müssen wir weiter intensiv auf die Vorteile des Impfens aufmerksam machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Schwerin.

Auch die Impfquoten der eingeschulten Kinder sind bei uns sehr hoch: „Gemeinsam mit Brandenburg sind wir die einzigen Bundesländer, die die für die angestrebte Masern-Eliminierung geforderten 95 Prozent bei der zweiten Masern-Impfung erreichen. Diese hohen Werte wollen wir halten oder noch weiter verbessern. Beides passiert nicht von selbst, sondern wir tun viel dafür: Alle Gesundheitsämter bieten in Impfsprechstunden die öffentlich empfohlenen Impfungen an“, so Glawe weiter.

 

Mit den Krankenkassen hat Mecklenburg-Vorpommern gibt es bereits seit Jahren eine Impfvereinbarung gemäß SGB V, nach der die Kosten für Impfstoffe und Verbrauchsmaterialien der von den Gesundheitsämtern durchgeführten Impfungen erstattet werden. Auf der Basis von Verträgen mit den Gesundheitsämtern bieten auch Betriebsärzte diese Impfungen an, so dass auch Beschäftigte damit erreicht werden. „Alle Ärzte, die in Mecklenburg-Vorpommern impfen, sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und ein Impfzertifikat zu erwerben, das alle fünf Jahre erneuert werden muss. Unsere Ärzte sind also beim Thema Impfen immer auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand“, erläuterte Gesundheitsminister Glawe.

Öffentlichkeit über die Bedeutung des Impfens informieren

„Wichtig ist es, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wie notwendig es ist, sich impfen zu lassen. Mindestens genauso wichtig ist es, auch den Impfschutz zu aktualisieren“, sagte Glawe im Landtag. Ganz aktuell wird zurzeit die Implementierung des krankenkassenfinanzierten Projektes „Wissen schützt“ gemeinsam mit dem Bildungsministerium und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales geplant. „Im Rahmen dieses Projektes sollen Schüler sowie ihre Eltern gezielte Informationen zum Nutzen von Impfungen durch zuvor geschulte Lehrer erhalten. Dies ist ein wichtiger Beitrag, die Gesundheitskompetenz der Schüler zu fördern“, so Glawe.

„Wir begrüßen alle Schritte, die das Impfverhalten positiv beeinflussen. Eine solch positive Beeinflussung kann auch ein Gesetz sein“, betonte Gesundheitsminister Glawe im Landtag. Der Bund hat mit dem Präventionsgesetz eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg gebracht, wonach Eltern eine ärztliche Impfberatung nachweisen müssen, wenn ihr Kind in eine Kindertagesstätte aufgenommen wird. „Das ist aber etwas anderes als eine gesetzliche Impfpflicht einzuführen“, sagte Glawe.

Durchsetzung einer Impfpflicht – Thema für neue Bundesregierung

Derzeit hätte das Bundesgesundheitsministerium nach dem Infektionsschutzgesetz die Möglichkeit – mit Zustimmung des Bundesrates – Bürger zu einer Impfung zu verpflichten. Allerdings nur, wenn bei der Krankheit, um die es geht, eine epidemische Verbreitung mit klinisch schweren Verlaufsformen wahrscheinlich ist, also Krankheiten, die in aller Regel zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod führen.

„Eine solche gesetzlich geregelte Verpflichtung macht nur Sinn, wenn sie eine bundesweite Regelung ist. Krankheitserreger machen schließlich nicht an der Landesgrenze halt. Für uns in Mecklenburg-Vorpommern wäre eine echte Verbesserung nur mit einem Bundesgesetz zu erzielen. Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag die Forderung zur Durchsetzung einer Impfpflicht aufgenommen. Dieses Thema gehört unseres Erachtens auf die gesundheitspolitische Agenda der neuen Bundesregierung“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Glawe abschließend.


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