Ministerin: „Nicht jeder Schüler muss das Abitur erwerben“

10. Dezember 2016

In Mecklenburg-Vorpommern ist im vergangenen Schuljahr die Quote der Abiturienten nahezu auf das Niveau des Jahres 2014 gesunken. Das geht aus den Zahlen der Amtlichen Schulstatistik hervor. Danach lag die Quote der Schüler mit Hochschulreife im Jahr 2016 bei 35,9 Prozent, im Jahr 2015 waren es 37,1 Prozent und im Jahr 2014 35,3 Prozent. Im Schuljahr 2015/2016 haben insgesamt 12.446 Schüler das allgemein bildende Schulsystem verlassen.

„Die Abiturientenquote im Land steigt nicht mehr weiter an. Das muss aber kein Nachteil sein“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Nicht jeder Schüler muss das Abitur erwerben. Auch eine Berufsausbildung ist für Schulabgänger sehr attraktiv und eine sehr gute Perspektive. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele freie Lehrstellen. Insbesondere kleinere Unternehmen freuen sich über junge Menschen, die von Beginn an in die Firmen hineinwachsen“, sagte Hesse.

Im Schuljahr 2015/2016 ist die Quote der Schüler, die die Schule mit der Berufsreife verlassen haben, im Vergleich zum Vorjahr auf konstantem Niveau von 12,7 Prozent geblieben. Die Quote der Schüler ohne Berufsreife ist im Jahr 2016 im Vergleich zu den beiden Vorjahren jedoch gestiegen. Gegenüber einer Quote von 8,4 Prozent der Schüler, die in den Jahren 2014 und 2015 den Abschluss der Berufsreife nicht erreicht haben, liegt die Quote in diesem Jahr bei 9,2 Prozent. Das ist ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte.

„Jeder Schüler, der die Schule ohne einen bundesweit anerkannten Abschluss verlässt, ist einer zu viel“, betonte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Aus den Zahlen wird aber auch deutlich, dass sich das freiwillige 10. Schuljahr an Förderschulen bewährt hat. Die gestiegene Quote an Schülern ohne Berufsreife ist auf gestiegene Zahlen der Abgänger ohne Abschluss an der Regionalen Schule zurückzuführen. Wir müssen diese Entwicklung genau beobachten. Mein Ziel ist es, alle Maßnahmen wie das freiwillige 10. Schuljahr, 9+, das Produktive Lernen und das Praxislernen zu einem Landesprogramm für mehr erfolgreiche Schulabschlüsse weiterzuentwickeln“, sagte Hesse.

 


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