Mist ist wertvoll – Bauern weisen Vorwürfe der Überdüngung zurück

12. Januar 2017

Sechs Landwirte aus Mecklenburg-Vorpommern – auch Bauern aus der Müritz-Region – setzen sich gegen Berichte zur Wehr, dass Bauern verantwortungslos mit Stickstoffdünger und Gülle umgehen. In einem offenen Brief, der WsM vorliegt, weisen die Landwirte – darunter Kai Siefke aus Jabel bei Waren – darauf hin, dass zwischen Seenplatte und Ostsee die Böden im bundesweiten Vergleich am geringsten mit Stickstoff und Nitrat belastet sind. Das geht auch aus dem aktuellen Nitratbericht der Bundesregierung hervor.

Demnach wurde 2014 ein Stickstoffüberschuss in MV von 42 Kilogramm je Hektar Landwirtschaftlicher Fläche ermittelt. Damit liege Mecklenburg-Vorpommern mit Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hamburg am unteren Ende der Stickstoffüberschüsse, die die Differenz zwischen Zufuhr und Abbau zeigt. Schleswig-Holstein liege mit 71, Niedersachsen mit 78 und Nordrhein-Westfalen mit 80 Kilogramm Stickstoff pro Hektar am höchsten.

Jeder Hobbygärtner weiß eine Fuhre Dung zu schätzen, erklären die Landwirte. Viele Umweltverbände brächten Mist und Gülle und die damit verbundene Tierhaltung aber immer wieder stark in Verruf.

Stickstoff gilt als Motor des Pflanzenwachstums und gelangt organisch als Gülle, Mist und Gärsubstrat aus Biogasanlagen oder als Mineraldünger auf den Acker. Landwirte schätzen die Abfälle aus der Tierhaltung, da sie so teuren Mineraldünger sparen können. Mist und Gülle wirkten sich zudem auch positiv auf Bodenlebewesen und Humusgehalt des Bodens aus.

Behörden kontrollieren allerdings, dass nicht zu viel Stickstoff in Böden gelangt, da zu viel des Stoffes zu Nitrat umgewandelt und ins Grund- und Trinkwasser gelangen kann. Messungen hätten aber ergeben, dass der Nitratgehalt im Grundwasser und in den oberen Wasserschichten in Mecklenburg-Vorpommern leicht rückläufig sei. Trotzdem gebe es noch Regionen, wo noch verantwortungsvoller un punktgenauer mit Dünger umgegangen werden muss, sagen die Landwirte.

Bericht der Bundesregierung: http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Binnengewaesser/nitratbericht_2016_bf.pdf


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