Mit Rehen und Wildschweinen müssen Autofahrer sowieso rechnen: Jetzt auch mit Bibern

19. Mai 2017

Eigentlich leben die Europäischen Biber (Castor fiber) ja an Flüssen und Wasserstraßen oder auch im Müritz-Nationalpark. Doch jetzt haben es die sympathischen Nager im Süden Mecklenburg-Vorpommerns auch in die Verkehrsunfallstatistik der Polizei „geschafft“.

Ein Polizeisprecher bestätigte „Wir sind Müritzer“ am Donnerstag, dass eines der Pelztiere Ursache für einen Unfall mit mehreren Tausend Euro Schaden am Vortag  auf der Bundesstraße 191 bei Dömitz im Kreis Ludwigslust-Parchim war.

Eine Autofahrerin sah den Biber, der statt auf der Wasserstraße, auf der Landstraße unterwegs war – und reagierte mit einer Vollbremsung. Es nutzte nicht: Der dahinter fahrende Lkw fuhr auf. Das Auto der Frau musste abgeschleppt werden. Die bremsende Fahrerin erlitt einen leichten Schock, sie und der Lkw-Fahrer blieben aber äußerlich unverletzt. Der Biber allerdings überstand den Zusammenprall nicht.

Biber-Unfälle seien sehr selten und „bisher kein Einsatzschwerpunkt der Polizei bei Wildunfällen“», sagte der Polizist. Bauern und Forstwirte beklagen landesweit aber schon länger steigende Schäden durch stark angestiegene Biberbestände im Nordosten.
Die eifrigen Nager stauen Wasserwege an und sorgen so für nasse Böden. Die Landwirte und Waldbesitzer fordern angesichts der Zunahme bei den Pflanzenfressern eine Lockerung des Eu-weiten strengen Schutzes.

Die Landesbehörden schätzen den Bestand an Bibern im Nordosten derzeit auf rund 2300 Tiere – Tendenz noch steigend.


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