MRT im MediClin Müritz-Klinikum in Betrieb genommen

15. Februar 2017

Ende vergangenen Jahres hat das MediClin Müritz-Klinikum einen Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) bekommen. Seit wenigen Tagen  ist das medizinische Großgerät nun in Betrieb. Dabei handelt es sich um einen hochmodernen  offenen Kernspintomograph der neuesten Generation, mit dem die Patienten, die stationär oder vorstationär im MediClin Müritz-Klinikum aufgenommen werden, ab sofort untersucht werden können – auch beatmete.

„Durch eine neue, innovative Technologie ermöglicht das Gerät höchste Qualität in der diagnostischen Bildgebung. Mit diesem neuen „High-End“ Gerät erschließen wir zusätzliche diagnostische Möglichkeiten in unserem Klinikum“, sagt Christian Stöckigt, Chefarzt der Radiologie.

Besondere diagnostische Möglichkeiten sind z.B. Herzdiagnostik (Kardio-MR), Prostata-MR, die Untersuchung bei entzündlichen Darmerkrankungen oder auch das Vermessen des Beckens bei Beckenendlage des Ungeborenen in der Schwangerschaft.

Der neue MRT im Klinikum hat jede Menge Vorteile, wie etwa eine extra weite Patientenöffnung. Chefarzt Stöckigt erklärt: „Mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern ist diese größer als bei herkömmlichen Geräten und die Untersuchungsröhre kürzer, so dass der Untersuchungskomfort verbessert wird. Beispielsweise befindet sich der Kopf bei einer Untersuchung der Lendenwirbelsäule – je nach Körpergröße – im Freien. Besonders Patienten, die bisher entweder gar nicht oder nur erschwert im MRT untersucht werden konnten, wie z.B. Kinder, Personen mit Platzangst oder mit Übergewicht (bis zu 250 Kg), profitieren davon.“  Dank der großzügigen neu geschaffenen Räumlichkeiten können sogar Beatmungspatienten im MRT untersucht werden.

Deutlich leiser und kürzere Untersuchungszeit

Ein weiteres Merkmal des Gerätes sind seine besonders leisen MRT-Sequenzen, so dass die bisher üblichen lauten und hämmernden Geräusche während der Untersuchung deutlich gedämpft sind. Dadurch wird die Untersuchung für Patienten komfortabler. Durch modernste Sequenztechnik sind die Untersuchungszeiten stark verringert. Dieses Gerät bietet den Patienten neben dem sehr hohen Untersuchungskomfort eine exzellente Bildqualität, die eine sehr gute Diagnostik ermöglicht. Der neue MRT macht es sogar möglich, Tumore mit besonders hoher Präzision zu erfassen.

Die ersten Patienten wurden nach Inbetriebnahme bereits „in die Röhre“ geschoben und untersucht. Während der Untersuchung, sprich der Bilderstellung durch das Gerät, werden die Patienten gebeten, möglichst still liegen zu bleiben. Bei einigen Untersuchungen kann es sogar nötig sein, dass der zu untersuchende Patient während des Erstellens der Bilder für einige Sekunden den Atem anhält.  Für Kinder und Patienten mit Platzangst ist dies oft sehr schwierig.

Siebenjähriger Junge bekommt Kurznarkose

Dr. Bergt, der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin erklärt: „In solchen Fällen können beispielsweise Beruhigungsmittel verabreicht oder sogar eine Narkose durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um eine Kurznarkose, die nur für den Zeitraum der Untersuchung andauert. Diese  risikoarmen Kurznarkosen kommen bei Kindern und auch bei Patienten mit starker Platzangst zum Einsatz, wenn eine bewegungslose Durchführung der Untersuchung ohne die Narkose nicht möglich erscheint.“

Einen ersten kleinen Patienten mit Narkose im MRT im Klinikum in Waren, gab es sogar bereits. Ein 7-jähriger Junge wurde gestern in Kurznarkose im MRT am Kopf untersucht. „Schon einige Momente nach der Verabreichung der Medikamente wirkt die Narkose und der Patient wird für die Dauer der Untersuchung künstlich beatmet“, sagt Dr. Stefan Bergt. Christian Stöckigt fügt hinzu: „In den meisten Fällen dauert die Untersuchung nur 15-30 Minuten, weshalb auch die Zeit unter Narkose in der Regel sehr kurz ist.“

Nach der Untersuchung wird der Patient in einen sogenannten Aufwachraum gebracht und von einem Anästhesisten betreut bis ein selbstständiges Atmen wieder möglich ist. Der kleine tapfere „Recke“ war schnell wieder wach und froh, die Untersuchung hinter sich gebracht zu haben.

Foto unten: Christian Stöckigt, Chefarzt der Radiologie (r.) und Dr. Stefan Bergt, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin demonstrieren die Untersuchung im MRT von Beatmungspatienten.

Text und Fotos: Jenny Thoma/MediClin Müritz-Klinikum


4 Antworten zu “MRT im MediClin Müritz-Klinikum in Betrieb genommen”

  1. HaPe sagt:

    MRT stellt absolute Spitzentechnologie in der medizinischen Diagnostik dar. Hervorragend, daß „wir“ soetwas im Warener MediClin-Müritzklinikum haben.
    Es wäre interessant zu wissen, wie hoch die Anschaffungskosten für ein so hochwertiges Gerät sind.

  2. Daniel sagt:

    Man hätte noch dazu schreiben können welche Feldstärke dieses Gerät läuft. Schließlich liegen zwischen 1,5 und 3 Tesla qualitative Unterschiede

  3. Ich sagt:

    Es ist zwar schön, dass wir so ein tolles Gerät im Müritz Klinikum haben, leider kann es nicht für Außenstehende genutzt werden. Ich selber muss alle 2 Jahre zur Kontrollhntersuchung in’s MRT. Seit 2008 wurde die Untersuchung im MRT am Turnplatz durchgeführt. Seit diesem Jahr ist es dort nicht mehr möglich. Warum? Eine Untersuchung im Klinikum ist nicht möglich zwecks Kostenübernahme. Entweder man zahlt selber oder muss für eine Nacht stationär aufgenommen werden. Nun heißt es für mich a in’s MRT nach Neubrandenburg.