Müritz Hotel schließt Anfang Januar – 130 Jobs weg

2. September 2014

Herber Schlag für die gesamte Müritz-Region: Trotz aller Bemühungen, das Haus zu retten, scheint das Ende des traditionsreichen Müritz Hotel besiegelt. Wie Direktorin Barbara Janka-Pontzen auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ bestätigte, hat die Geschäftsführung der Müritz Hotel GmbH entschieden, den Betrieb Anfang Januar 2015 einzustellen. Die ersten der rund 130 Mitarbeiter haben ihre Kündigungen bereits erhalten, die anderen bekommen sie in den nächsten Wochen.

„Das ist richtig schlimm und bei uns sind in den vergangenen Tagen viele Tränen geflossen, aber die AVILA will das Ende“, so Barbara Janka-Pontzen. Die AVILA ist Eigentümer der Immobilie und will – wir berichteten mehrfach – den Pachtvertrag nicht verlängern.

Für die Mitarbeiter, so die Direktorin, gebe es einen Sozialplan, der ihnen Abfindungen zusichere, doch der Wegfall des großen Hotels werde auch andere Firmen hart treffen. Immerhin zählt das Haus im Jahr rund 100 000 Übernachtungen, die dann ab 2015 wegbrechen. Zulieferer und Dienstleister verlieren wichtige Aufträge.

AVILA-Chef Dr. Douglas Fernando hatte schon vor Jahren angekündigt, das Müritz Hotel abreißen und ein neues bauen zu wollen. Nach WsM-Recherchen gibt es bislang aber weder konkrete Planungen noch entsprechende Anträge in den zuständigen Behörden. Auch deshalb befürchten viele Müritzer, dass die AVILA das lukrative Müritz-Grundstück als Spekulationsobjekt nutzt. Dafür sprechen auch zahlreiche Veröffentlichungen, die im Internet zu finden sind. Demnach haben Firmen von Dr. Douglas Fernando in Österreich erhebliche finanzielle Probleme, Bauruinen des Unternehmens verärgern Politiker und Bürger, und auf den Liegenschaften lasten Millionen-Pfandrechte.

KLLuft


3 Antworten zu “Müritz Hotel schließt Anfang Januar – 130 Jobs weg”

  1. M.K. sagt:

    Das Objekt gewinnt sicher keinen Schönheitswettbewerb, aber offensichtlich fanden sich viele Urlauber, die sich hier gern für einen angemessenen Preis erholen wollten. Ein Trauerspiel, dass wir hier bald eine marode Bauruine vorfinden werden..!

  2. Silke Ibanez sagt:

    Ich hoffe immer noch, dass Herr Dr. Fernando in den nächsten drei Monaten eine menschliche Seite in sich entdeckt, er bedenkt wie viele Existenzen an der Schließung hängen und sich doch noch alles zum Gutem für die Mitarbeiter wendet.
    Aber wahrscheinlich wird es bei dieser Hoffnung bleiben…
    Für mich wäre es noch verständlich, wenn schon die Planung für einen Neubau vorliegen würde und man wüsste, dass in ein, zwei Jahren die (jetzt noch) Beschäftigten neue Arbeitsverträge unterschreiben könnten. Aber einen Machtkampf auf Kosten derer auszutragen, die das Hotel so „am Laufen“ gehalten haben und ihren Sommer geopfert haben, damit die Urlauber einen so angenehmen Aufenthalt verleben durften, zeugt für mich nicht von besonders hohem Niveau. Sorry, aber für mich ist dies alles nicht nachvollziehbar.

  3. onieh nhaz sagt:

    “ Unser Maßstab ist der Mensch “ sind die Worte der AVILA – Gruppe und ihres Chef´s , Dr. Fernando.
    Um welche Menschen geht es dabei ??? Bestimmt nicht um die 130 Angestellten des Müritzhotels, die ihre
    Kündigungen erhalten haben bzw. noch erhalten. Sicherlich auch nicht um die Übernachtungsgäste des Hotels.
    Und schon garnicht um die gesamten Zulieferbetriebe und die Ausflugsziele der Umgebung, wie das Müritzeum,
    die Weiße und die Blau-weiße Flotte, die Therme in Röbel um nur einige zu nennen. Eine Kette ohne Ende.
    Hoffentlich bedanken sich alle und sagen Danke Herr Dr. Fernando und denken Sie daran, Ihr Maßstab ist der Mensch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.