Müritz Therme derzeit nur für „Trockenschwimmer“

13. Dezember 2013
Therme1Feiner Staub liegt in der Luft, es ist schummrig in der Müritz Therme. Überall herrscht emsiges, lautes Treiben. Hier haben derzeit die Bauarbeiter das Sagen. Seit September ist das Spaßbad für Badegäste geschlossen. Es muss dringend saniert werden.
Röbels Bürgermeister Heinz Fritz Müller ist froh, dass die Maßnahme endlich losgehen konnte. „Beim Bau der Therme hat es erhebliche Mängel gegeben“, sagte er. Jahrelang konnte Wasser in den Betonkörper eindringen, Teile des Mörtels haben sich bereits aufgelöst, ein Zustand, der nicht mehr tragbar war.
Das bestätigen auch die Bauleute um Sebastian Welk aus Sorgenlos. Das Unternehmen hat den Auftrag erhalten, die Fliesen zu entfernen. „Ja, wir liegen im Zeitplan“, sagt der junge Mann. Zwar seien im Verlaufe der Baustelle noch einige Aufträge dazu gekommen, aber er und seine Mitarbeiter hätten das im Griff. „Am 20.Dezember müssen wir fertig sein“, sagt er.
Laut dröhnen die Presslufthammer, millimeterweise arbeiten sich die Männer durch den Estrich. „Der muss auch raus, und da müssen wir ganz vorsichtig sein, damit wir nicht zuviel vom Beton zerstören“, erklärt der Fachmann. Von der einst leuchtenden türkisen Farbe der Beckenfliesen ist nichts mehr zu sehen. Alles ist grau in grau.

Akribische Vorbereitung

„Am schlimmsten sieht es unter den Becken aus. Die ganzen Zuleitungen sind schon angefressen vom Chlor und dem Wasser“, erzählt er weiter.

Ab Januar geht es dann an die eigentliche Beckenkopfsanierung. Bürgermeister Müller erklärt: „Der Beckenkopf ist das, wo das ganze Schwallwasser aufgefangen und kontrolliert weiter geleitet wird. Das ist beim Bau der Therme falsch gemacht worden, das Wasser konnte ungehindert in den Baukörper dringen. Der gesamte obere Bereich der Becken muss jetzt mit neuen Zu- und Ableitungen versehen, und dann muss alles abgedichtet werden“, so die Kurzversion.
Insgesamt stehen 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. „Ich denke, dass es reichen wird. Unsere Planer haben alles berechnet und akribisch vorbereitet“, sagt Müller weiter. Das sehen die Bauleute nicht ganz so. „Man kann auf dem Bau nie so genau wissen, was noch kommt. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail.“
Rund 15 Jahre alt ist die Therme –erbaut als Entschädigung für den Verlust des Kreisstadtstatus von Röbel nach der Kreisgebietsreform. Eine kommunale Einrichtung, in die jedes Jahr Stadt und Landkreis keine unerheblichen Mittel stecken mussten, da die Einrichtung nicht kostendeckend arbeitete. Unter anderem wegen des hohen Wasserverbrauchs.
Im September 2014 soll die Halle wieder öffnen. Ganz kostenneutral wird der Betrieb dann  zwar immer noch nicht laufen. Und dennoch, und da ist man sich auch im Großkreis einig, die Therme ist ein touristischer Anziehungspunkt, und den gilt es zu erhalten. Immerhin 100 000 Gäste haben sich jährlich in der Müritz-Therme erholt.

Kommentare sind geschlossen.