Neue Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns steht

1. November 2016

Erwin Sellering (SPD) ist heute zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns gewählt worden. Der 67-Jährige erhielt 41 von 71  Stimmen, bei 29 Gegenstimmen und einer Enthaltung. Damit fehlte Sellering mindestens eine Stimme aus der rot-schwarzen Koalition, die über 42 Sitze verfügt.

Sellering steht nun zum dritten Mal an der Spitze einer Koalition aus SPD und CDU und ist seit Oktober 2008 Regierungschef im Nordosten.

Und das sind die Kabinettsmitglied: Lorenz Caffier (CDU), Stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Inneres und Europa; Katy Hoffmeister (CDU), Justizministerin; Mathias Brodkorb (SPD), Finanzminister; Harry Glawe (CDU), Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit; Dr. Till Backhaus (SPD), Minister für Landwirtschaft und Umwelt; Birgit Hesse (SPD), Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, ; Christian Pegel (SPD), Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung; Stefanie Drese (SPD), Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung

Kurzbiografien

Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) wurde am 18. Oktober 1949 in Sprockhövel geboren. Er studierte Rechts­wissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Bochum und Münster. Nach den beiden juristischen Staatsprüfungen 1975 und 1978 war er als Verwaltungsrichter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen tätig, ab 1994 am Verwaltungsgericht Greifswald. Von 1998 bis 2000 war er Abteilungsleiter in der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern. Am 20. September 2000 wurde er zum Justizminister des Landes berufen. 2006 wechselte er als Minister in das Ressort Soziales und Gesundheit. Er ist seit 1994 Mitglied der SPD, seit 1997 Mitglied des Landesvorstandes und seit 2007 Landesvorsitzender seiner Partei. Dem Landtag gehört Sellering seit der Landtagswahl 2002 an. Am 6. Oktober 2008 wählte der Landtag Erwin Sellering zum Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Nach den Landtagswahlen 2011 und 2016 wurde er im Amt bestätigt.

Schwerin Schloss NachtaufnahmeDer Minister für Inneres und Europa Lorenz Caffier (CDU), zugleich Stellvertretender Ministerpräsident, wurde am 24. Dezember 1954 in Dresden geboren. Nach seiner Berufsausbildung mit Abitur zum Forstfacharbeiter studierte er von 1976 bis 1980 an der Ingenieur-Hochschule Berlin-Wartenberg, wurde anschließend Kundendienstingenieur im Kombinat „Fortschritt“ Landmaschinen, später Technischer Leiter und von 1989 bis 1990 LPG-Vorsitzender. Er war Abgeordneter der ersten freigewählten Volkskammer und gehört seit 1990 dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern an. Von 1990 bis 2006 war er Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Landtag. Von 1993 bis 2005 war er Schatzmeister der CDU Mecklenburg-Vorpommern, im Anschluss daran bis 2009 Generalsekretär der Landespartei. Seit November 2009 ist Lorenz Caffier Landesvorsitzender der CDU. Er steht seit dem 7. November 2006 an der Spitze des Innenministeriums des Landes Mecklenburg-Vorpommern, zunächst von 2006 bis 2011 als Innenminister, von 2011 bis 2016 als Minister für Inneres und Sport und künftig als Minister für Inneres und Europa.

Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) wurde am 17. April 1973 in Kühlungsborn geboren. Nach dem Abitur in Bad Doberan studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Rostock. 1996 legte sie das erste Staatsexamen ab. Von 1997 bis 1999 absolvierte sie ihr Rechtsreferendariat in Schleswig-Holstein, das sie mit dem zweiten Staatsexamen abschloss. Von 2000 bis 2003 war sie Assistentin an der Juristischen Fakultät der Universität Rostock am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Sozialrecht. Von 2003 bis 2016 arbeitete Katy Hoffmeister bei der Universitätsmedizin Rostock. Zuletzt war sie Stellvertreten­der Kaufmännischer Vorstand, Leiterin des Geschäftsbereiches Personal und Recht, Leiterin der Geschäftsstelle des Aufsichts­rats und Mitgeschäftsführerin dreier Medizinischer Versorgungs­zentren GmbHs. Katy Hoffmeister ist seit 1999 Mitglied der CDU und gehört dem CDU-Landesvorstand an. Sie tritt als Justiz­ministerin neu ins Kabinett ein.

Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) wurde am 20. März 1977 in Rostock geboren. 1996 absolvierte er das Wirtschafts­gymnasium in Rostock und leistete danach seinen Zivildienst ab. Anschließend studierte er Philosophie und Altgriechisch an der Universität Rostock. Von 1994 bis 1997 war er Mitglied der PDS. 1997 trat er in die SPD ein und war von 1998 bis 2000 Landes­vorsitzender der Jusos in der SPD. Von 1999 bis 2009 war Mathias Brodkorb Mitglied des SPD-Landesvorstandes, von 2003 bis 2009 Stellvertretender Landesvorsitzender. Seit 2002 ist er Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern. 2008 bis 2011 war er Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Land­tagsfraktion. Am 25. Oktober 2011 wurde er zum Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern berufen. Im Oktober 2016 war er kurzzeitig Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. Jetzt kehrt Brodkorb als Finanzminister in die Landesregierung zurück.

Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe (CDU) wurde am 15. Dezember 1953 in Greifswald geboren. Von 1970 bis 1973 absolvierte er ein Studium an der Medizinischen Fachschule Greifswald zum Krankenpfleger, 1989 beendete er ein Hochschulfernstudium an der Humboldt-Univer­sität Berlin zum Diplomkrankenpfleger. Ab 1978 war Harry Glawe Stationskrankenpfleger an der Klinik für Neurologie und Psychia­trie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Seit 1990 ist er Mitglied der CDU und war von 1991 bis 1994 Kreisgeschäfts­führer im Kreis Grimmen. Von 2003 bis 2011 war er Kreisvor­sitzender der CDU im Kreis Nordvorpommern. Seitdem hat er dasselbe Amt im Kreis Vorpommern-Rügen inne. Harry Glawe ist seit 1994 Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. Von 2006 bis 2009 war er Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion, anschließend bis 2011 Fraktionsvorsitzender. Am 25. Oktober 2011 wurde er zum Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus berufen. Auch in der neuen Landesregierung steht Glawe an der Spitze des Wirtschaftsministeriums, nun als Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit.

Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus (SPD) wurde am 13. März 1959 in Neuhaus/Elbe geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er an der Universität in Rostock und wurde Diplom-Agrar-Ingenieur, Pflanzenproduk­tion. Im Anschluss war er in der LPG Neuhaus leitend tätig. Danach arbeitete er als Abteilungsleiter in der LPG Lübtheen. Till Backhaus zählt zu den Begründern der SPD im Amt Neuhaus (Kreis Hagenow). Er war Abgeordneter der ersten freigewählten Volkskammer und gehört seit 1990 dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern an. Von 2003 bis 2007 war er Landes­vorsitzender der SPD in Mecklenburg-Vorpommern. Till Back­haus wurde am 3. November 1998 zum Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei ernannt. Er ist damit das dienstälteste Regierungsmitglied in Deutschland. Von 2006 bis 2016 war er Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Backhaus bleibt Minister für Landwirtschaft und Umwelt.

Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Birgit Hesse (SPD) wurde am 16. Februar 1975 in Elmshorn geboren. Nach dem Abitur studierte sie Rechtswissenschaften in Kiel. 1999 legte sie ihr erstes, 2001 ihr zweites juristisches Staats­examen ab. Anschließend trat sie in den Polizeidienst des Landes Mecklenburg-Vorpommern ein. Dort leitete sie unter anderem das Polizeirevier in Wismar. 2005 wurde Hesse Beigeordnete des Landkreises Nordwestmecklenburg und war in dieser Funktion für die Themen Jugend und Soziales zuständig. 2008 wurde sie in einer Direktwahl zur Landrätin des Kreises Nordwestmecklenburg gewählt. In diesem Amt wurde sie 2011 von den Wählerinnen und Wählern des inzwischen um die Hanse­stadt Wismar erweiterten Kreises bestätigt. Am 14. Januar 2014 wurde sie zur Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales ernannt. Seit der Landtagswahl gehört sie auch dem Landtag an. In der neuen Landesregierung wird Hesse das Amt der Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur übernehmen.

Der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Christian Pegel (SPD) wurde am 7. Januar 1974 in Hamburg geboren. Nach Abitur und Zivildienst in Elmshorn studierte er Rechtswissenschaften in Greifswald und legte 2001 sein erstes Staatsexamen ab. Von 2001 bis 2002 war er Pressesprecher im Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern. Anschließend absolvierte Pegel sein Rechtsreferendariat. Nach dem zweiten Staatsexamen war er ab 2005 als Anwalt in Greifswald und Stralsund tätig. Von April 2006 bis Dezember 2011 war er zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Im Juni 2012 wurde er von Ministerpräsident Sellering zum Chef der Staatskanzlei ernannt. Am 14. Januar 2014 wurde er zum Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern berufen. Er ist Stellvertretender Landesvorsitzender der SPD und seit der Landtagswahl 2016 Mitglied des Land­tages. Pegel steht in der neuen Landesregierung an der Spitze des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung.

Die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung Stefanie Drese (SPD) wurde am 9. Dezember 1976 in Rostock geboren. Nach dem Abitur in ihrer Heimatstadt studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Rostock. Nach dem ersten Staatsexamen im Jahr 2000 absolvierte Drese ihr Rechts­referendariat am Landgericht Mühlhausen in Thüringen. Nach dem zweiten Staatsexamen war sie ab 2003 als selbstständige Rechtsanwältin in Bad Doberan tätig. Im selben Jahr trat sie in die SPD ein. Heute ist sie Kreisvorsitzende ihrer Partei im Land­kreis Rostock. 2011 wurde sie Mitglied des Landtages Mecklen­burg-Vorpommern. Von 2011 bis 2016 war sie Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion. Drese tritt als Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung neu ins Kabinett ein.

Außerdem wurde Patrick Dahlemann zum Parlamentarischen Staatssekretär für Vorpommern ernannt. Dahlemann wurde am 18. Juli 1988 in Pasewalk geboren. Nach dem Abitur in Uecker­münde studierte er Politische Wissenschaft und Öffentliches Recht an der Universität Greifswald und ist heute an der Fernuni­versität Hagen eingeschrieben. Der SPD gehört Dahlemann seit 2004 an. Von 2011 bis 2014 arbeitete er als Büroleiter einer Landtagsabgeordneten. Seit 2014 ist er Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern.

 


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