Panne beim Adressbuch

13. November 2013

AdressbuchDas ist wohl gründlich in die Hose gegangen: Unabhängig davon, dass das neue Adressbuch der Stadt Waren bei einigen Einheimischen nicht unbedingt auf Gegenliebe gestoßen ist, gibt es jetzt auch rechtliche Probleme. Und zwar so gravierende, dass dieses Heftchen vorerst nicht mehr verkauft werden darf.

Die gute Nachricht: Die Stadt Waren spielt mit offenen Karten und verheimlicht nicht, dass ihr bei der Übermittlung der Daten für das Adressbuch ein richtig mieser Fehler unterlaufen ist. Ein Fehler in der EDV, wie Ordnungsamtsleiter Dietmar Henkel gegenüber „Wir sind Müritzer“ bestätigte. Seinen Angaben zufolge sind in dem Buch nämlich auch Warener mit Namen und Adresse erschienen, die da nicht hätten drin stehen dürfen. „Es gibt besonders schützenswerte Personendaten, die in solchen Publikationen nicht stehen dürfen. Die sind durch einen Fehler in der EDV leider durchgerutscht“, so der Amtsleiter. Seinen Angaben zufolge betrifft das insgesamt 48 Personen. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Bundeswehrsoldaten, aber auch Polizisten und Anwälte. „Diese Frauen und Männer müssen ihren besonderen Schutz alle zwei Jahre neu beantragen“, so Dietmar Henkel.

Als die Stadt mitbekommen hat, dass bei besagter Personengruppe etwas schief gelaufen ist, weil ein Soldat, der im Ausland Dienst schiebt, die Verwaltung darauf hingewiesen hat, ist der Verkauf des Heftchens umgehend gestoppt worden. Wie viele Adressbücher in den vergangenen Wochen aber schon über den Ladentisch gingen – dazu gab es gestern keine Auskunft aus der Stadtverwaltung.

Doch was passiert jetzt mit den Exemplaren? Guter Rat ist teuer. Alles einstampfen lassen und neu drucken? Das würde fast 20 000 Euro kosten, ob die Versicherung zahlt, ist unklar. Deshalb plädiert Ordnungsamtsleiter Dietmar Henkel für das Schwärzen der entsprechenden Namen. Wer allerdings in tausenden Heftchen immerhin jeweils 48 Namen schwärzen soll, kann der Amtsleiter heute noch nicht sagen.
Fest steht: Das Buch soll, ja muss wieder auf den Markt kommen. Denn in dem Heft gibt’s jede Menge bezahlte Anzeigen. Sollte die Broschüre mit den rund 17 000 Warener Namen und Adressen gar nicht mehr in den Verkauf gelangen, müssten die Gelder, die für die Anzeigen bezahlt wurden, wohl auch retour gehen. In welcher Höhe, kann heute noch niemand sagen.


2 Antworten zu “Panne beim Adressbuch”

  1. Robert Warta sagt:

    Hallo. Ich gehe davon aus, dass ich da auch drin stehe, möchte es aber nicht. Was muss ich tun?
    LG Robert Warta