Pastorennachwuchs fehlt: Kirchgemeinde Sietow teilt sich auf

1. April 2018

Die Probleme beim Pastorennachwuchs und der schrumpfenden Kirchengemeinden gehen auch an der Müritz-Region nicht vorbei. Wie „Wir sind Müritzer“ aus Sietow erfuhr, wird die Stelle des „Hirten“ der evangelisch-lutherische Gemeinde Sietow nach dem Ausscheiden von Dietrich Scharnowski aus Altersgründen nicht wieder neu besetzt.

Das hat der Kirchengemeinderat beschlossen. Damit wird derzeit diskutiert, wohin die Gläubigen dieses alten Pfarrsprengels sich neu orientieren und wer mit den Sietowern fusioniert.

Die Ausgangslage ist so: Die Kirchengemeinde umfasst die Orte: Eldenburg, Eldenburg Süd, Klink (Kirche), Klink Urlaubersiedlung, Grabenitz, Hinrichsberg, Göhren-Lebbin, Poppentin (Kirche), Sembzin, Sietow (Kirche), Sietow-Dorf, Wendhof und Zierzow.

Rein rechtlich kommen natürlich zuerst die Nachbarregionen in Frage. So hat es bei der St. Georgengemeinde in Waren bereits ein Gespräch gegeben, ob die Gläubigen aus der Region Klink mit der Georgengemeinde fusionieren. „Einige Leute aus Klink haben sich in der Vergangenheit ohnehin schon nach Waren orientiert“, erläuterte Pastorin Anja Lünert. Das betreffe zum Beispiel die Konfirmationsvorbereitung. In der Georgengemeinde treffe das auf Zustimmung. Es wäre der erste Zusammenschluss der westlichen Warener Stadtgemeinde mit einer Landgemeinde. Die Eldenburger und Eldenholzer dürften sich ohnehin schon lange als „Warener“ fühlen.

Ähnliches lief vor Jahren bereits mit der St. Marienkirche und der Kirchgemeinde Kargow, zu der auch Federow und Speck gehören. „Man muss auch die Chancen solcher Zusammenschlüsse sehen“, erklärte ein Mitglied der Mariengemeinde.  Ohne den Zusammenschluss wäre eine Sanierung der Kirchen, die heute kulturelle Leuchttürme ihrer Orte sind, deutlich  schwieriger gewesen.

Anders ist das in den Kirchenregionen von Poppentin und Sietow. Während die Poppentiner von Anfang an versuchten, sich mit der Kirchengemeinde Grüssow-Satow zu vereinigen, wollten einige Sietower erst nach Röbel. Das soll inzwischen aber wieder vom Tisch sein. Nun stehe eine Gesamtvereinigung Sietow/Poppentin mit Grüssow-Satow an, die bisher schon viele Dörfer rund um Malchow betreuen. Für die endgültige Entscheidung müssen nach weiteren Gesprächen die entsprechenden Gremien der Kirchengemeinden noch Beschlüsse fassen.

Unterdessen läuft in Sietow die Sanierung des Kirchturms. In Poppentin, wo die Kirche etwa eineinhalb Kilometer abseits des Ortes – was im Sommer sehr idyllisch ist – liegt,  haben Unbekannte ein Fenster der Kirche zerstört und versucht, die Tür aufzubrechen, wie Spuren an der Tür verraten.


Kommentare sind geschlossen.