Pastorin beantragt Fläche für muslimische Bestattungen

26. Januar 2017

Die Mitglieder des Hauptausschusses der Stadt Waren beschäftigen sich in diesen Tagen mit einem Antrag der Kirchgemeinde St. Georgen. Sie bittet, auf dem Friedhof der Stadt die Möglichkeit für muslimische Bestattungen zu schaffen.

„Seit über einem Jahr haben wir eine nicht unbeträchtliche Anzahl Menschen muslimischen Glaubens in unserer Stadt und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Viele gute und wichtige Schritte zur Integration sind gegangen worden. Die meisten der Geflüchteten fühlen sich in Waren wohl und sind bei uns angekommen. Etliche in der Umgebung haben den Wunsch, nach Waren zu ziehen, denn genauso wie wir auch, erleben sie Waren als eine lebenswerte und fröhliche Stadt. Sie suchen Heimat und Sicherheit“, schreibt Pastorin Anja Lünert.

Eng mit dem Thema Heimat verbunden sei die Frage: Was wird mit unseren Toten? Gerade als Pastorin mache sie immer wieder die Erfahrung, wie wichtig Gräber der Vorfahren für das eigene Gefühl der Verwurzelung werden und sein können. Im Landkreis müssten daher Möglichkeiten geschaffen werden, den Menschen muslimischen Glaubens eine würdige Bestattung zu gewähren.

In sehr großen Städten sei das möglich. Jedoch werde der Wunsch geäußert, auch in unmittelbarer Nähe die Möglichkeit zu bekommen, Familienangehörige zu betrauern und zu begraben.

„Wir denken, dass in Waren gute Voraussetzungen gegeben sind, da der Friedhof großzügige Freiflächen hat, so dass ein eigenes Gräberfeld und sicher auch eine Gebetsfläche geschaffen werden können“, so Anja Lünert.


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