Pläne für Umbau des Naturbades werden komplett überarbeitet

23. März 2018

Die Kritiker haben sich durchgesetzt: So, wie er geplant war, wird der Ausbau des Naturbades an der Feisneck nicht kommen.

Warens Bürgermeister Norbert Möller teilte den Mitgliedern des Hauptausschusses gestern Abend mit, dass die Stadt die Vorlage zurückziehe. Schließlich seien die Planungen mit großer Mehrheit in den zuständigen Ausschüssen abgelehnt worden und würden auch in der Bevölkerung nicht auf Gegenliebe stoßen.

Doch, so Norbert Möller gegenüber „Wir sind Müritzer“, das wollten die Stadtvertreter dann auch. Denn unter anderem sei man als Stadt auch verpflichtet, die öffentlichen Bäder behindertengerecht auszustatten und nicht alle Punkte des Konzeptes seien abgelehnt worden.

Jetzt soll die Verwaltung die vielen Anregungen, die es dazu in den Ausschüssen gab, einarbeiten und erneut vorstellen.


7 Antworten zu “Pläne für Umbau des Naturbades werden komplett überarbeitet”

  1. Liane sagt:

    Gegen „behindertengerecht“ lässt sich natürlich zunächst mal nichts einwenden. Genauer betrachtet finde ich es jedoch irritierend, dass an Orten, die für die Bewältigung des Alltags sehr zentral sind seit langem nichts geschieht. Wie soll jemand im Rollstuhl mit dem Zug nach Waren kommen und wieder weg? Ich wünsche mir, dass in Zukunft bei solchen Planungen auch bedacht wird, dass es auch in dieser Region Menschen gibt, die sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Wenn nur bei Neuplanungen darauf geachtet wird, ob sie behindertengerecht sind, dann entsteht eine sonderbare Schieflage, die sich überhaupt nicht an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert. Da müsste grundsätzlicher draufgeschaut werden. Sollte ich mal auf einen Rollstuhl angewiesen sein, so bräuchte ich keinen Parkplatz an der Feisneck. Ich würde dann eben das Volksbad nutzen. Da kann ich mit leben.

  2. Peter Sohr sagt:

    Behindertengerechtes Naturbad? Also ich unterstütze grundsätzlich Bemühungen Behinderte besser am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen in dem Barrieren abgebaut oder verhindert werden.
    Ich kann es aber überhaupt nicht verstehen wenn es heißt, die Stadt sei verpflichtet, die öffentlichen Bäder behindertengerecht auszustatten. Ich bitte hierbei zu beachten, das Waren in der glücklichen Verfassung ist grundsätzlich mehrere öffentlichen Bäder zur Verfügung zu haben. Man hat auch als Behinderter eine große Auswahl an Bädern. Nicht jedes, und schon gar nicht jedes Naturbad muss daher unbedingt behindertengerecht ausgestattet sein. Es käme ja auch Niemand auf die Idee, nun sämtliche Waldwege behindertengerecht zu gestalten, nur um jedem Behindertem einen freien Zugang zum Wald zu ermöglichen.
    Bezüglich einer behindertengerechten Toilette in Form eines Containers stehe ich selbstverständlich aufgeschlossen gegenüber.

  3. Elimar sagt:

    Ein Naturbad war mal (war mal) eine Stelle, an der wegen dem Badebetrieb kein Schilf hochkam, also ein schmaler Strand entstand. Schäfer sorgten dafür, dass das Gras auf der Wiese dahinter kurz blieb. Das sieht man heute anders.
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    Wenn die Verwaltung plötzlich Handlungsbedarf entdeckt, hier hinsichtlich der Behindertengerechtigkeit, werde ich skeptisch. Vielleicht fügt sich alles wieder schön, für umliegende Hoteliers, immerdieselben Bauunternehmungen und andere, die finanziellen Vorteil daraus ziehen, mit Winkelzügen abgekartet, als dass Ausschreibung und Wettberwerb nur noch Formalien seien. Klar, dass die Idee hochploppt, wenn passend dazu Fördergelder abgegriffen werden können, die vom Himmel fallen, für die –nö– niemand zahlt. Muss noch das obligatorische, tausende Euro kostende Umweltscreening und eventuell eine Zehntausende kostende landschaftspflegerische Begleitplanung her, als dass das Baggern und Betonieren gut für die Umwelt sei. Wird wirklich ein Lift eingebaut, sodass Rollis elektrisch ins Kühle abfieren können, gibt es, weil dazu die komplette E-Anlage auf den Stand der Technik gebracht werden muss, nur Gewinner. Eine Kanalisation mit Hebewerk muss auch her. Nicht nur für die ordentliche Toilettenanlage, sondern auch für mich, wenn mir übel wird.

  4. Peter Sohr sagt:

    Es steht der Vorwurf im Raum, ein Teil der Bürger der Stadt Waren (Müritz) wären Lobbyisten weil sie sich gegen beratungsresistente, bornierten Meinung weniger Blitzideengeber bei den politischen Vertretern bezüglich Ausbau des Naturbades verwehren. Das ist schon ganz harter Tobak den man in seiner Gesamtheit erst einmal begreifen muss. Hier muss man sich fragen, von wem kam diese anmaßende Titulierung und aus welchem Anlass wurde diese ausgegeben. Kein anderer weniger als der BM der Stadt Waren (MÜritz) persönlich erlaubte sich eine derartige verbale Entgleisung!

    Das Feisneckbad liegt nun einmal im Müritz-Nationalpark. Als beliebte öffentliche Badestelle verbieten sich daher Bauvorhaben denn die sind laut Gesetz nicht erlaubt. Auch nicht, wenn ein Herr Möller und einige Wenige das gern so hätten.
    Angeblich fehlende Parkplätze sind bereits genügend vorhanden und liegen seit Jahren ungenutzt am Federower Weg nördlich der Badestelle. Man muss schließlich nicht mit dem Auto bis an den Strand fahren können. Wer zu einem Bad möchte, wird auch 200 m laufen können. Das geht am Volksbad in Waren (Müritz) doch auch!
    Über Fahrradständer und einer behindertengerechten Containertoilette außerhalb des ausgewiesenem Naturschutzbereiches die im Winter einlagerungsfähig transportabel ausgefertigt werden kann, sollte es auch keine Widerstände geben. Hier kann in Absprache mit den als „Lobbyisten“ bezeichneten Fachberatern eine durchaus kompromissbereite Lösung gefunden werden.

    Aber wenn es heißt die Stadt werde das Sanierungsprojekt am Naturbad Feisneck nicht weiter vorantreiben und es würde zunächst keinen Sinn machen das Vorhaben weiter zu verfolgen, da es von zwei Fachausschüssen mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde um dann hinterher die Pläne für Umbau des Naturbades überarbeiten zu wollen nur um angebliche Lobbyisten auszuschalten, da frage ich mich, was soll das?

    • Herr Sohr, wir haben Ihren Kommentar freigeschaltet, obwohl er unwahre Behauptungen enthält, denn Herr Möller hat das so nie gesagt. Sie zitieren sicher aus einer kleinen lokalen Zeitung, in der das so verbreitet wurde, aber das ist so nicht richtig.

      Herr Möller wollte die Vorlage zurückziehen und den Ausbau damit sein lassen, eben weil er gesehen hat, dass es keine Mehrheit dafür gibt. Es waren die Hauptausschussmitglieder, die das nicht gut fanden.

      Wir veröffentlichen hier einmal die Pressemitteilung im Wortlaut: Sehr geehrte Damen und Herren,

      der BM hat mit dem Hauptausschuss beraten, wie mit dem Thema „Barrierefreier Umbau des Naturbades an der Feisneck“ weiter verfahren werden soll. Nach seiner Auffassung machte es zunächst keinen Sinn, das Vorhaben weiter zu verfolgen, da es von zwei Fachausschüssen mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde. Dem widersprachen die Mitglieder des Hauptausschusses deutlich. Die Verwaltung wurde beauftragt die Planung, auf der Grundlage der Hinweise aus dem STEA zu überarbeiten und dann den Ausschüssen erneut vorzulegen.
      Grundtenor war im Hauptausschuss, dass das Bad Feisneck eine beliebte öffentliche Badestelle für unsere Bürger und Gäste ist, die barrierefrei ausgebaut werden muss und die über eine zeitgemäße Infrastruktur (Toiletten, Parkplätze, Fahrradständer, Wegeführung) verfügen muss. Es kann zukünftig nicht sein, dass die weitere Stadtentwicklung in unserer Stadt von einzelnen Interessenvertretern bestimmt wird. Hierbei muss auch zukünftig das Allgemeinwohl im Vordergrund stehen.

      Pressestelle
      der Stadt Waren (Müritz)

  5. Peter Sohr sagt:

    So klein ist die lokale Zeitung nicht. Auch habe ich keinen Zugang zu der Pressemitteilung. Mir bleibt nur das was ich visuell aus den mir zur Verfügung stehenden Medien entnehmen kann. Sollte diesbezüglich die Informationen dazu irreführend sein und als unwahre Behauptung dargestellt werden, erbitte ich zukünftig eindeutige Informationsausgaben seitens der Stadt.

  6. W sagt:

    Grundtenor war … dass das Bad … barrierefrei ausgebaut werden M U S S und … eine zeitgemäße Infrastruktur verfügen M U S S . Es kann zukünftig nicht sein, dass die … Stadtentwicklung von einzelnen Interessenvertretern bestimmt wird. Hierbei M U S S auch zukünftig das Allgemeinwohl im Vordergrund stehen.
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    Sehr geehrte Stadtvertreter. lieber Bümei,
    Auf welcher Grundlage M U S S das alles denn sein? Ich kenne keine $$, die uns zwingt, jede Badestelle mit einer Baumaßnahme zu überziehen, die im schlimmsten Falle dazu führt, dass die Nutzung so zunimmt, dass diese bald durch eine noch Größere ersetzt werden M U S S . Das alles ist — K A N N — und im Nationalpark sollte das dann heißen, für die Natur M Ö G L I C H S T N I C H T, auch wenn es für den Tourismus und die Bürger kurzsichtig betrachtet etwas nachteilig ist. Aber dann will ein Grüppchen ja nur noch ein kleines Bisschen was bauen. Seit vielen Jahren sehe ich diese Salamitaktik, mit der die Natur bis in die Kernzone des Nationalparks der Tourismuswirtschaft untergeordnet und mit immer weiteren Ausbauten, wie Wander- und Radwege, Aussichtstürme und vielem Anderen zunehmend gestört wird. Das ist nicht nur wegen der zügellosen Baumfällungen, die in Wahrheit für die Aussicht von Touristen-Terrassen dienen, unübersehbar und das wissen Sie, Bümei genau. Ehrliches Abwägen ist in einer Stadt, in der Syndikate mit konkret kurzsichtigen Wirtschaftsinteressen unter dem Tisch Gefechte austragen, nicht möglich. Den Kürzeren ziehen beim Spiel der Gewalten immer die Schwächsten: die „kleinen“ Bürger und die nach wie vor als Hindernis betrachtete Natur.

    Wir MÜSSEN auch nicht. Nicht diese Truppenteile wählen.