Prostata- und Brustkrebs auch an der Müritz am häufigsten

5. Februar 2016

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind in den Jahren 2008 bis 2012 genau 7588 Menschen neu an Krebs erkrankt – 4261 Männer und 3327 Frauen. Das geht aus dem ersten umfangreichen Krebsbericht für Mecklenburg-Vorpommern hervor, den Sozialministerin Birgit Hesse gestern vorgestellt hat.

Demnach erkrankten im genannten Zeitraum von 100 000 Männer im Kreis 420 an Krebs, bei dem Frauen erhielten von 100 000 genau 288 eine Tumordiagnose. Die häufigste Krebsart bei den Männer ist mit fast 27 Prozent Prostata-Krebs, gefolgt von Tumoren der Lunge (14,2 Prozent) und des Dickdarms (7,9 Prozent).

Spritze-StethoskopBei den Frauen wird mit fast 33 Prozent am häufigsten Brustkrebs diagnostiziert, auf Platz zwei der häufigsten Krebsarten bei Frauen steht der Lungenkrebs, auf Platz drei Tumore des Dickdarms und fast genauso häufig der Gebärmutter.

Erstmals liegen für Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Daten über Krebserkrankungen vor. „Durch die Datenerhebung und Auswertung werden Diagnosen und Therapien künftig besser vergleichbar sein und die Behandlungsqualität erhöht werden können. Das ist wichtig für die behandelnden Ärzte und die Patienten“, so Sozialministerin Hesse. „Mit dem Bericht beweist Mecklenburg-Vorpommern seine deutschlandweit starke Stellung in der Krebsregistrierung. “

Das Klinische Krebsregistergesetz Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht erstmalig eine landesweite Auswertung über die Behandlungsmethoden, den Verlauf und die Nachsorge von Tumorerkrankungen von 2008-2012 für ganz Mecklenburg-Vorpommern.

„Dieser Bericht ist das Ergebnis einer intensiven, gemeinsamen Arbeit der regionalen Klinischen Krebsregistern in Rostock, Greifswald, Schwerin und Neubrandenburg, dem Zentralen Klinischen Krebsregister (ZKKR) sowie der Unabhängigen Treuhandstelle des Zentralen Klinischen Krebsregisters“, macht Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Leiter des ZKKR, deutlich.

Die Zusammenführung der Daten aus den vier regionalen Klinischen Krebsregistern war die Voraussetzung für eine landesweite Auswertung der Häufigkeiten, der Behandlung und der Überlebenszeiten der bösartigen Neubildungen der Lippe, der Mundhöhle und des Rachens, der Speiseröhre, des Magens, des Darms, der Bauchspeicheldrüse, der Lunge, der Brustdrüse und der Prostata sowie der Non-Hodgkin-Lymphome.

Berücksichtigt wurden Erstdiagnosen im Zeitraum von 2008-2012 für ganz Mecklenburg-Vorpommern. Die Fünf-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit für Krebs gesamt liegt in diesem Zeitraum bei den Männern bei etwas über 50 Prozent, bei den Frauen sogar annähernd bei 60 Prozent.

Quelle der Daten sind die Meldungen aus Krankenhäusern, onkologischen Zentren und von niedergelassenen Fach- und Hausärzten.

Der gesamte Bericht ist auf den Internetseiten des Sozialministeriums unter http://www.regierung-mv.de/Landesregierung/sm/gesundheit/Zahlen,-Daten,-Fakten?id=10453&processor=veroeff zu lesen.

Statistik unten: Krebs-Neuerkrankungen nach Alter und Geschlecht

Alter

 

 


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