Prozess um Tod der Warener Anwältin im Sommer

21. April 2018

Was treibt einen 79 Jahre alten Mann dazu, mittags in eine Kanzlei zu gehen und dort eine Anwältin mit drei Schüssen in den Kopf regelrecht hinzurichten? Mit dieser Frage muss sich ab Ende Juli das Landgericht Neubrandenburg beschäftigen. Dann soll dieser Fall, der im Februar dieses Jahres Waren in Aufruhr versetzte, verhandelt werden. „Wir sind Müritzer“ hat in den vergangenen Wochen im Umfeld von Täter und Opfer recherchiert.

Im Amtsdeutsch hieß es bereits kurz nach der schrecklichen Tat: „Langjährige vermögensrechtliche Auseinandersetzungen“ sollen der Grund sein. Doch, was heißt das? Nach Recherchen von „Wir sind Müritzer“ soll der Mann der getöteten 67 Jahre alten Anwältin in den vergangenen Jahren viel Geld verspielt haben. Unter anderem auch an den jetzt beschuldigten Warener.

Der Angeklagte wollte, so heißt es aus dem Umfeld, auch das Haus der Anwältin in der Nähe von Waren, in dem sie mit ihrem Mann gewohnt hat, als Spielschuld übernehmen. Und genau darum ging der jahrelange Streit.
Nach WsM-Informationen wurde in der Wohnung des Verdächtigen, der als Einzelgänger und sehr ruhiger Zeitgenosse gilt, in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße sehr viel Geld gefunden. Die Rede ist von einem hohen sechsstelligen Betrag.

Die Tatwaffe fehlt trotz groß angelegter Suche zwar weiterhin, doch offenbar haben die Ermittler andere Beweise, die für den 79-Jährigen Warener als Täter sprechen. Unter anderem die Kleidung, die er während der Tat getragen haben soll und an der auch Hinweise auf die getötete Anwältin gefunden wurden.

Der Prozess im Sommer ist öffentlich, der Warener sitzt  nach wie vor in Untersuchungshaft.


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