„Rendezvous“ im Operationssaal des Müritz-Klinikums

15. März 2017

Jeder Leser wird mit dem Wort „Rendezvous“ besondere Momente verbinden. Das französische Wort steht für Treffen oder Begegnungen. Für die Mediziner ist dieses Wort auch mit speziellen OP-Verfahren verbunden. Sie sprechen von einem Rendezvous, wenn verschiedene Fachrichtungen sich in dem Körper eines Menschen auf verschiedenen Wegen treffen, um einen chirurgischen Eingriff durchzuführen.
Ein solches Rendezvous-Verfahren fand Anfang März im OP-Saal des MediClin Müritz-Klinikums in Waren unter Teilnahme von Anästhesisten, Internisten und Chirurgen statt. Dr. med. Methodi Jantschulev, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, hat für „Wir sind Müritzer“ in unserer Reihe „Gesundheit“ aufgeschrieben, worum es bei dieser Operation ging.

In der Praxis des niedergelassenen Facharztes für Innere Medizin, Dipl. Med. Christian Riesel in Waren, wurde bei einer 55-jährigen Patientin im Zuge einer Vorsorge-Darmspiegelung ein Dickdarmpolyp in ungünstiger Lage und Ausbreitung festgestellt. Eine sofortige Abtragung ist in solchen Fällen nicht möglich. Die Mediziner erläuterten den Fall gemeinsam und entschlossen sich zu einem besonderen Rendezvous-Verfahren im OP.

Dabei erfolgte zunächst die Vorbereitung und die Narkoseeinleitung durch den Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Dr. Stefan Bergt. In Rückenlagerung wurde im Anschluss die laparoskopische Operation eingeleitet. Das bedeutet, dass mittels Schlüssellochtechnik eine spezielle hochauflösende HD-Kamera in den Bauch eingeführt wird. Unter Ausleuchtung von Xenon-Licht und Zugabe von C02 werden weitere Instrumente eingeführt. Der betroffene Bereich wurde vom Chefarzt der Klinik für Chirurgie, Dr. Methodi Jantschulev mit spezieller Technik vorbereitet.

Dann kam es zum eigentlichen „Rendezvous“ mit Oberarzt Dr. Andreas Weltz, dem Leiter der Endoskopieabteilung des Hauses. Er führte ein Koloskop (medizinisches Gerät zur Dickdarmspiegelung) in den Dickdarm ein und ortet den bereits bekannten Polypen. Dabei trafen sich nun die optischen Geräte im Bauch des Patienten und leuchteten mit speziellem Licht den Befund aus. Nach genauer Ortung erfolgte eine Tuschemarkierung. Dann trennten sich die Mediziner auch schon wieder, indem das Koloskop entfernt wurde.

Anschließend übernahm der chirurgische Chefarzt Dr. Jantschulev, der den Bereich vorsichtig entfernte und über eine Minilaparotomie (Mini-Bauchschnitt) aus der Bauchhöhle zur weiteren Untersuchung an den Pathologen sendete. Die kleine Darmöffnung und die winzigen Hautschnitte wurden vorsichtig verschlossen. Am Ende des Eingriffs sorgte Dr. Stefan Bergt für ein sanftes Aufwachen aus der Allgemeinnarkose.

Auf diesem Wege hat das „Rendezvous“ dieser drei Ärzte zu einem guten Ausgang für die Patientin geführt.

Foto unten: Hatten eine Redezvous im OP: Dr. med. Methodi Jantschulev, Dr. Stefan Bergt und Dr. Andreas Weltz (von links)


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