Rentner um 1500 Euro „erleichert“ – Täter legt Berufung ein

8. Dezember 2016

Der aufsehenerregende Raubfall, bei dem einem Rentner in Malchin ein Beutel mit 1500 Euro entrissen wurde, wird wohl noch einmal vor Gericht verhandelt. Wie eine Sprecherin des Amtsgerichtes Neubrandenburg WsM sagte, hat der 33-jährige Täter Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Gavel, symbol of judicial decisions and justiceNun müsste sich das Landgericht damit befassen. Der Mann war vor gut einer Woche nach einem Geständnis zu einem Jahr und drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nach dem Fall aus dem Jahr 2014 hatten sich viele ältere Menschen gefragt, ob sie noch sicher sind, wenn sie allein Geld von der Bank abholen?

Der Verurteilte hatte gestanden, dass er in der Bank gesehen hatte, wie der 82-jährige Malchiner 1500 Euro Geld abhob. Er entriss dem Opfer nach einem plötzlichen Entschluss mittags auf der Straße einfach den Beutel und flüchtete. Die Henkel rissen ab, weil der Rentner sie sich um die Hand gewickelt hatte. Als Grund erklärte der Täter, dass seine Freundin und deren Sohn Geld brauchten. Dem arbeitslosen Verurteilten waren die Videoüberwachung in der Bank und eine DNA-Analyse des Beutels zum Verhängnis geworden.

„Bisher hat der Strafvollzug noch nicht besonders auf sie eingewirkt“, stellte Richterin Tanja Krüske in der Urteilsbegründung fest. Vorher hatte sie die 15 Punkte lange Vorstrafenliste des Täters vorgetragen, der schon mehrere Diebstähle „auf dem Konto“ hat. „Was Sie getan haben, beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl älterer Menschen“, gab Richterin Krüske dem Verurteilten mit auf den Weg. Er solle sich zudem von Spielotheken fernhalten.

Wie das Berufungsgericht dann den Fall und die Spzialprognose für den Mann beurteilt, der inzwischen Vater einer vier Monate alten Tochter ist, ist schwer im Vorfeld einzuschätzen.


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