Röbel: Die bunte Stadt am kleinen Meer mausert sich

19. Januar 2018

Neue Grundstücke und Wohnungen für Röbel – das ist ein wichtiges Anliegen von Stadtverwaltung und Politikern der kleinen bunten Müritzstadt. Und das scheint auch zu klappen, wie Bürgermeister Andreas Sprick heute Abend auf dem Neujahrsempfang der Stadt verkündete. Immerhin sind in verschiedenen Gebieten Röbels bis zu 171 Grundstücke für Einfamilienhäuser und 76 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in Sicht. „Damit haben wir einen Vorlauf geschaffen, der auf viele Jahre hinaus den Wohnraumbedarf decken wird“, so Andreas Sprick.

Und auch ansonsten muss sich Röbel mit seiner Bilanz des vergangenen Jahres nicht hinter den größeren Städten der Region verstecken. Im Baugebiet „Am Hafen“ entstehen mit Aldi und Edeka zwei neue Märkte sowie acht Stadtvillen mit weiteren Gewerbeflächen und Wohnungen. Dafür mussten 280 Röbeler ihre Garagen abgeben. Darüber waren natürlich viele Müritzer traurig, dennoch ging die Übergabe an die Stadt sehr ruhig und sachlich über die Bühne. Der Abriss ist inzwischen bereits in vollem Gange.

Nicht ganz so glücklich ist Bürgermeister Sprick mit der Straßensanierung in seiner Stadt, denn eigentlich sollte die Straße „Am Mühlentor“ zwischen der Kreuzung „Ludorfer Weg“ und „Mirower Straße“ ausgebaut werden. Doch die erwarteten Fördermittel kamen nicht und ohne die auch kein Ausbau. Inzwischen ist der Fördermittelbescheid aber eingetrudelt, so dass es in diesem Jahr losgehen kann.

Auch beim NAWI-Haus, also dem Neubau für die naturwissenschaftlichen Fächer am Schulcampus, lief nicht alles nach Plan. Erst zogen sich die Untersuchungen der Bodendenkmalpflege hin, weil sich an diesem Standort mal ein Friedhof befunden hat, dann machte der viele Regen im Jahr 2017 einen Swimmingpool aus der Baustelle.

Viele Anstrengungen sind nach Aussage von Andreas Sprick noch nötig, um die Grundschule der Stadt umfassend zu sanieren. Hier ist die Förderung noch unklar, doch die Stadt will bis Ende 2020 rund 5,4 Millionen Euro investieren.

Dagegen ist schon klar, was aus der einstigen Förderschule wird. Die hat das DRK Mecklenburgische Seenplatte gekauft. Das Rote Kreuz will das alte Gebäude abreißen und eine neue Kita bauen. Zum Glück, denn Röbel hat nach Aussage von Andreas Sprick derzeit rund 50 Kita-Plätze zu wenig.

Zufrieden zeigt sich Hobby-Meteorologe Andreas Sprick auch mit der Entwicklung des Tourismus. Zwar sei die Regenmenge mit 786 mm/qm im vergangenen Jahr ziemlich deftig gewesen, dennoch konnte die Tourist-Information der Stadt mit mehr als 34 500 Besuchern ein deutliches Plus verbuchen.

Die Auszeichnungen:

„Gelungene Gestaltung“ im Wettbewerb „Schönstes Haus 2017“: Fritz-Reuter-Straße 24, Bauherren Maria Schröder und Toni Barner:

Das Originalhaus bot keinen schönen Anblick, diverse Anbauten und Sanierungsaktionen haben alles nur verschlimmert. Doch die Bauherren haben daraus ein kleines Schmuckkästchen, gestaltet mit Klinkerfassade, gemacht. „Mit relativ schlichten Mitteln wurde dem Haus ein besonderes liebenswertes Gesicht gegeben. Schon von außen strahlt es Wohnlichkeit aus. So kann junges Leben in der Altstadt aussehen. Insgesamt wird hier Handwerkskunst zu einem großen Auftritt“, heißt es in der Begründung.

„Gelungene Gestaltung“ im Wettbewerb „Schönstes Haus 2017“: Fritz-Reuter-Straße 8, Bauherren Maren und Heiko Heinemann:

Das sehr große Gebäude stand viele Jahre leer. Die ungünstige Aufteilung der Räume, niedrige Deckenhöhen sowie die desolaten Anbauten und großen Nebengebäude im Hof schreckten viele ab. Nicht so die mutigen Investoren. Sie punkten bei der Sanierung mit vielen Kleinigkeiten, die das gesamte Haus letztlich ausmachen. Wie die Schmucksimse, die repräsentative Haustür mit ihrer gelungenen Teilung und den liebevollen historischen Details und nicht zuletzt das starke Rot der Fassade, das Selbstbewusstsein ausstrahlt.

Preisträger „Beste Gestaltung“ im Wettbewerb „Schönstes Haus 2017“: Große Stavenstraße 6, Bauherren Sylvia und Olaf Bergmann:

In seiner alten Gestalt konnte das Haus mit seinen sanierten Nachbarn nicht mithalten. Ein unschöner Keramiksockel und ein häßlicher Rauputz gaben wenig Hinweise auf die verborgene Fachwerkschönheit. Doch mit der Entfernung des Putzes und der Sockelverkleidung kamen auch die enormen Bauschäden zum Vorschein. Die Bauherren ließen sich nicht entmutigen und „zauberten“ ein Häuschen, das so aussieht, als würde es schon immer so in Röbels schnuckeliger Altstadt stehen. „Die hochwertige Ausführung mit Biberdach, Schmuckrahmen, historischer Türform und die Wiederverwendung alter Balken verleihen dem Haus echte Klasse“, heißt es in der Begründung.

Darüber hinaus hat Bürgermeister Andreas Sprick zwei Bürger geehrt:

Brunhilde Klein, die seit mehr als 20 Jahren die Frauensportgruppe des TSV 90 Röbel leitet. „Bruni“, wie sie liebevoll genannt wird, war mit ihren Frauen im vergangenen Jahr sogar beim Internationalen Deutschen Turnfest in Berlin und trat mit ihnen vor über 50 000 Zuschauern im Olympiastadion auf.

Holger Gerhardt  gehört mit zu den Mitbegründern der Blaskapelle Röbel und hat mit ihr in 35 Jahren viele Höhen und Tiefen durchlebt. Lange war er Vereinsvorsitzender, später musikalischer Leiter. „Wir wollen Dich insbesondere dafür ehren, dass Du einen großen Anteil hast, dass die Blaskapelle Röbel einen ganz bedeutenden Beitrag für das kulturelle Leben in der Stadt Röbel leistet und Blasmusik in der bunten Stadt am kleinen Meer einen festen Platz hat“, so Bürgermeister Andreas Sprick.

In unserer Galerie finden Sie die Geehrten sowie die ausgezeichneten Häuser vor und nach der Sanierung.

Fotos Häuser: Stadt Röbel/Müritz – Karsten Thorun

 


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