Röbel: So erlebte ich den Angriff auf unseren Rettungswagen

24. Juli 2017

Es war ein Wochenende wie jedes andere auch. Die Stimmung ausgelassen und die Menschen entspannt. Seefest-Wochenende bedeutet in Röbel vor allem eins – Spaß. Doch die Stimmung an diesem Wochenende blieb nicht entspannt. Und so spielte sich in Röbel das ab, was schon in anderen Bundesländern für Schlagzeilen sorgte. Alleine am vergangenen Wochenende kam es bundesweit gleich zu mehreren Angriffen auf Rettungskräfte, so auch in Röbel.

Michael Schöne (35) ist Rettungsassistent. Seit sechs Jahren ist er hauptberuflich im Rettungsdienst an der Seenplatte beschäftigt. Sein Arbeitsort ist die DRK Rettungswache in Bollewick. Zusammen mit seinem Kollegen wurde er in der Nacht zu Sonnabend zu einer Schlägerei nach Röbel alarmiert. „Wir fuhren ganz normal zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt waren noch viele Menschen auf den Straßen unterwegs. Als wir den Einsatzort erreichten, kümmerten wir uns um den Patienten. Nach der Erstversorgung wollten wir dann ins Klinikum fahren“, sagt Schöne.

Kurze Zeit später kam mir ein Mann entgegen. Ich musste mit dem Rettungswagen um ihn herumfahren. Plötzlich schlug der Mann gegen den Spiegel“, schildert Schöne. Der Spiegel ging zu Bruch und Schöne stoppte den Rettungswagen. „Dann legte sicher der Angreifer auf die Straße und schrie, er sei angefahren worden. Ein junges Pärchen redete auf den Mann ein. Doch der schrie immer weiter. Plötzlich nahm der Angreifer Anlauf und sprang mit voller Wucht gegen unseren Rettungswagen.“ Die Situation vor Ort eskalierte.

Während Michael Schöne die Polizei alarmierte, ging der Angreifer auf das Pärchen los. „Ich bin dann ausgestiegen, und zusammen konnten wir den Mann bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Das Paar hat couragiert gehandelt“, meint Schöne.

Wenige Minuten später traf die Polizei ein und nahm den polizeibekannten Mann in Gewahrsam. Erst auf der Rettungswache realisiert Michael Schöne, in welcher Gefahr er und sein Kollege sich befanden. Die Polizei fand bei der Durchsuchung des Mannes ein Messer. „Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn der Angreifer es eingesetzt hätte“, sagt Schöne und schaut ins Leere.

Zurück in der Rettungswache versuchen die Kollegen, den Vorfall aufzuarbeiten. „Für mich war es ein Schock. Wir leben ja auf dem Land“, gibt Schöne zu. „Wir haben ja gelernt, wie wir reagieren sollen. Zudem sollen wir immer die Polizei dazu holen. Aber wenn sich jemand so verhält, weiß man im ersten Moment gar nicht, was als Nächstes passiert“, so Schöne.

Auch im Kreisverband des DRK an der Seenplatte nimmt man den Vorfall sehr ernst. Ronny Stier ist Leiter des Rettungsdienstes und findet deutliche Worte. „Wir stehen, insbesondere in diesen Situationen definitiv hinter unseren Mitarbeitern und arbeiten eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um solche Fälle auch aufklären zu können. Unser Mitarbeiter hat äußerst besonnen reagiert“, sagt Stier.

Der Kreisverband hofft, dass aufgrund der geänderten Gesetzeslage, die Strafen für Gewalttäter die Rettungskräfte angreifen, empfindlich ausfallen. „Es kann nicht sein, dass unsere Rettungskräfte die sich im Einsatz befinden, von Gewalttätern attackiert werden und diese nur milde bestraft werden“, ergänzt Stier. Im konkreten Fall hat die Polizei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Widerstand gegen Personen, die Vollstreckungsbeamten gleichstehen, aufgenommen. Demnach wird auch bestraft, wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not Hilfeleistende der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes oder eines Rettungsdienstes durch Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt behindert oder sie dabei tätlich angreift.

Für Michael Schöne ist die Geschichte vorerst durch. Heute hatte der 35-Jährige seinen ersten Dienst nach diesem Angriff. Und so wird, sobald der Pieper ruft, in der nächsten Zeit immer ein komisches Gefühl mit an Bord sein. Und für Ronny Stier steht fest: „Wir werden in den nächsten Tagen überlegen, wie wir unsere Mitarbeiter noch besser auf solche Situationen vorbereiten können. Unsere Hoffnung ist, dass sich so ein Vorfall am besten gar nicht erst wiederholt“, so Stier.

Text und Fotos: Nonstopnews Müritz

 


Eine Antwort zu “Röbel: So erlebte ich den Angriff auf unseren Rettungswagen”

  1. East West sagt:

    Haut doch diesen Idioten,mal Richtig eins auf die Fresse. Und anschließend Namen notieren und wenn diese Leute selbst mal ein Rettungsdienst brauchen,dann sollte man es ablehnen diese Idioten zu behandeln. Diese Leute die auf Rettungdienste losgehen,sind wahrscheinlich irgendwelche Penner,die mit ihrem Leben nicht mehr klar kommen,und sich nicht mehr anders beweisen können,weil es armselige Leute sind, die keiner mehr wo anders braucht.