Scharfe Sachen: Prozess wegen Maschinenpistole und viel Munition

19. Oktober 2016

Wer zu Hause noch eine MPi oder scharfe Patronen im Schrank hat – vielleicht aus Erinnerung und Nostalgie – sollte sich heute das Ergebnis eines Prozesses am Amtsgericht in Waren genau ansehen. Dort muss sich ein 40 Jahre alter Mann aus Neustrelitz wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

amtsgerichtDer Grund: Bei dem Mann wurden eine Maschinenpistole – vermutlich tschechischer Bauart – und 184 Schuss scharfe Munition entdeckt. Das ist kein kleines Delikt, meinen Rechtsexperten, denn Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz können auch mit Freiheitsstrafe belegt werden.

Warum der Neustrelitzer die Waffe und die Patronen zu Hause hatte, ist bisher noch nicht geklärt. Besonders ins Gewicht fällt auch noch, dass der 40-Jährige damals – wohl ziemlich alkoholisiert– den Polizisten seine Waffe nicht freiwillig herausgeben wollte. Bei der Auseinandersetzung in seiner Wohnung im September 2014 wurde ein Polizist dann auch leicht verletzt.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Landgericht Neubrandenburg einen ehemaligen Rocker in einem ähnlichen Fall zu zehn Monaten Haftstrafe verurteilt, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Bei ihm waren zwei Pistolen und auch Munition, allerdings viel weniger als in Neustrelitz, gefunden worden. Der Verurteilte habe viel Glück gehabt, dass es diesmal noch keine Freiheitsstrafe wurde, meinte der Richter.


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