Stadt stößt Sportfreunde in Waren-West vor den Kopf

14. März 2017

Verriegelt und verrammelt: Wieder eine Freizeitmöglichkeit weniger in Waren, wieder schiebt die Stadtverwaltung dem Freizeitvergnügen vieler Warener einen Riegel vor. Der Sportplatz an der Käthe-Kollwitz-Schule, auf dem nach Feierabend in der Woche, aber insbesondere am Wochenende viele Bewohner des gesamten Wohngebietes Waren-West sportlich aktiv sind, ist von der Stadt dicht gemacht worden. Der Grund: Anwohner-Beschwerden.

„Seit vielen Monaten spielen wir – Eltern und ihre Mädchen und Jungen – vor allem am Wochenende Fußball oder auch Basketball auf diesem Platz. Und plötzlich ist da ein Zaun vor. Wir haben nie für Ärger gesorgt, alles immer ordentlich hinterlassen und werden jetzt alle ausgesperrt“, so ein Vater im Namen zahlreicher Anwohner gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Der Sportplatz ist bestens ausgestattet – mit Toren, tollem Belag sowie Basketball-Körben – für einen öffentlichen Platz alles auch ganz gut in Schuss.
Warum also plötzlich die Abriegelung? Wir haben bei der Stadt nachgefragt und Sprecherin Steffi Schabbel bestätigte, dass es in den vergangenen Wochen viele Beschwerden von Anwohnern gegeben hat. Die Nutzer des Platzes hätten die Öffnungszeiten, die auf einem Schild angegeben waren, ignoriert und auch spät abends noch ordentlich Lärm gemacht.

Das haben uns auch Anwohner erzählt, als wie vor Ort waren. Das Pikante: Bei den „grölenden“ Jugendlichen, die Ihre Zigarettenstummel offenbar auch im teuren Belag ausgedrückt haben, handelt es sich Augenzeugen-Berichten zufolge nicht um Warener Jugendliche, sondern um Flüchtlinge, die den Sportplatz nach Einbruch der Dunkelheit als ihren Treffpunkt auserkoren haben und die auch zur normalen Schlafenszeit noch putzmunter und vor allem lautstark aktiv waren. Und genau das ist der Grund für die jetzige Schließung.

„Das heißt im Klartext, wir dürfen keinen Sport mehr machen, weil die Flüchtlinge nachts herum krakelen. Das kann ja wohl nicht sein. Wir bitten dazu um eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit der Stadt. Dieses heimliche Verriegeln hilft keiner Seite, sondern schürt Dinge, die wir nicht schüren wollen“, so ein Vater.

Nach Auskunft von Stadt-Sprecherin Steffi Schabbel ist man auch in der Verwaltung auf der Suche nach einer anderen Lösung. Denkbar wäre die Anschaffung eines Tores, das dann zu bestimmten Zeiten verriegelt wird. Dazu muss allerdings erst der Haushalt beschlossen werden.

Anmerkung: Vielleicht hätte man erst nach einer anderen Lösung suchen sollen, statt so viele Anwohner einfach vor den Kopf zu stoßen.


22 Antworten zu “Stadt stößt Sportfreunde in Waren-West vor den Kopf”

  1. Schröder sagt:

    Hallo alle mit einander! Uns gehört das Haus, das am dichtesten überhaupt an diesem schönen Platz steht und wir wohnten 27 Jahre dort sehr schön. Zu denjenigen, die dort nachts aktiv sind, kann ich nur sagen, ja, die sind es. Ansonsten waren und sind wir der Meinung: lasst den Jugendlichen und auch allen anderen Leuten diese sinnvolle Freizeitbeschäftigung , denn sehr viel hat Waren davon nicht zu bieten. Und mit denjenigen, die sich dort betätigen, hatten wir nie Probleme, auch, wenn sich mal ein Ball in unseren Garten verirrte. Es ist vieles eine Frage wie man miteinander umgeht. Liebe Stadtmütter und -väter, setzt Nachtruhezeiten durch. Das geht natürlich nicht im Alleingang, aber läuft, wenn sich alle daran gewöhnt haben. Freundliche Grüße

  2. Bülow, Christine sagt:

    Es gibt doch eine Menge Leute, die sich für Intergration einsetzen. Dann muss man da mal abends hingehen und denen, die dort Lärm machen, erklären, wie das bei uns so läuft mit der Nachtruhe und wenn diejenigen dann beim Sport noch
    mitmachen würden, dann hätten sie ihre Energie richtig eingesetzt. Das würde ich unter Integration verstehen.

  3. Hermann sagt:

    Ich verstehe zwar ihr Anliegen aber man muss auch sehen das diese Flüchtlinge keinen Ausgleich in Ihrem Leben haben. Die meisten von denen sind doch traumatisiert, sie kennen sich mit unseren Gesetzen noch nicht so gut aus. Ich denke wir müssen den Menschen Zeit lassen sich umzustellen. Und wenn es garnicht geht könnten wir ja auch umdenken indem wir dann vielleicht später ins Bett gehen. Wir wollen doch das diese Menschen ein schönes Leben haben bei all dem Leid was sie erfahren haben. Seien wir doch tolerant.

  4. w sagt:

    In der Westsiedlung gibt es, wie überall, verschiedene Leute. Gestern besuchte ich das Papiergeschäftchen in der Bonhoeffer-Straße. Als ich kam, fuhr ein Auto los, aus dem, geradeso noch hörbar, besonders intonierte Musik klang. Das animalisierte einen anderen Geschäfttreibenden dort unter Zeugen wüst Kamelfic*** zu brüllen. Ich stellte ihn und antwortete: „Ob der soetwas macht, weiß ich nicht. Was ich genau weiß, ist, wer sich hier nicht benehmen kann.“ Dieselbe rohe Formulierung schleuderte dieser Zeitgenosse dann gegen mich, wieder unter Zeugen. Ich werde dort nicht kaufen, handelt es sich doch um Produkte, die es überall gibt.

    Warum ich das hier schreibe?
    Ich will hiermit klarmachen, vor welchen Karren sich unsere unbesonnene Verwaltung spannen lässt. Bevor man zu so einer bürgerfeindlichen Maßnahme greift, hätte Herr Möller mal das Gespräch zu unserer Initiative „müritz hilft“ suchen können. Wir kennen die Flüchtlinge, wer oft unangepasst ist und wer sich vorbildlich verhält. Die sollen nicht in einen Topf geworfen werden, denn ich will dies mit dem oben genannten Oberdeutschen auch nicht.
    Auch die Polizei kann mal den Platz bestreifen.

    Jedenfalls hat die Verwaltung eines geschafft: Manche werden denken: Wir können keinen Sport machen und die Flüchtlinge sind schuld. Die Rassisten lachen sich sicher ein Loch in den Bauch. Bravo.

    • Splitt peter sagt:

      Du bist ein richtig guter Mann, du mischt dich in Sachen ein die Dir nichts angehen.
      Wir haben mit unseren Arabischen Geschäftspartnern ein sehr gutes Verhältnis.
      Wenn Du ab und zu mal vorbei guckst und dir was auffängst, was in Wort und Ton nicht ganz korrekt ist.
      Aber für uns als Witz gehalten wird untereinander, brauchst Du dich als Ober gut Mensch nicht einzumischen.
      Mit freundlichen Grüßen
      :

    • h.k. sagt:

      Wie sieht es aus der Lärm vor ihrer Tür?Ich bin auch gegen Beschimpfungen ,aber so geht es auch nicht.

  5. Ein Bürger Warens sagt:

    man,man…
    nun wartet doch erstmal ab.
    Die Stadt als Pächter/Besitzer muss erstmal reagieren, sonst kommt es zur Anzeige wegen Ruhestörung bis zu Gerichtsverhandlung, wo es dann für den Pächter/Besitzer teuer wird.
    Wo anders sind letztes Jahr ganze Turnhallen geschlossen worden. Und?
    Das ist dann halt so, und meist nicht von langer Dauer.

    „auch in der Verwaltung auf der Suche nach einer anderen Lösung. Denkbar wäre die Anschaffung eines Tores, das dann zu bestimmten Zeiten verriegelt wird. Dazu muss allerdings erst der Haushalt beschlossen werden.“

    Was wollt ihr mehr?

  6. Jugend Waren sagt:

    Ein weiterer Schritt Waren`s Verelendung.
    Erst bekommt das Pub neue Auflagen, dann muss eine andere Bar vll sogar schließen und jetzt werden die Spielmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen gestrichen. Was man hier nicht alles liest. Diese Stadt wird von waren Duckmäusern geleitet. Es ist den Bewohnern zu laut. Es ist den Bewohnern ja schon zu laut wenn ein Hund bellt, wenn ein Baby nachts schreit, wenn sich gestritten wird, oder man das auto auto startet um 4 Uhr morgens weil man zu Arbeit muss. Meckern auf hohem Niveau passiert immer dann wenn es einem zu gut geht. Ich verstehe jeden Bürger der sagt er möchte doch gerne seine Nachtruhe egal zu welcher zeit er ins Bett gehen muss. Aber kann man nicht eine andere Lösung finden? Mein Gott in Waren leben doch nicht eine Million Flüchtlinge die verstreut hier wohnen. Man kann doch mit Ihnen reden. Das Ganze ist jetzt natürlich wieder schöner Zunder für die Rechten da draußen. Ich will das gar nicht schön reden und sagen dass man damit klar kommen muss, aber wenn ein Großteil „Die alternative für Deutschland“ wählt dann schafft auch bitte mal Alternativen. Und nicht immer gleich Verbote hin oder her. Man schaue auf die Leute in der Goethe oder den Bewohnern der Kietzstraße wie lange die sich schon mit Baulärm und Baustellen vor der Tür abfinden müssen. Früher ging es doch auch zwar mit weniger Menschen aber die Welt rückt zusammen und da sind wir alle ein kleines bisschen dran Schuld, aber die Masse macht es. Also liebe Stadt Waren macht euch Gedanken wie ihr die Leute die noch hier wohnen behalten könnt und unterstützt die Landflucht nicht noch. Diese Stadt ist so unattraktiv wie nie zu vor mit all diesen luxus Kurhäusern die nur weitere alte Menschen in Scharen anlocken. Die Jugend ist auch noch hier, macht mal was damit das noch bleibt und wartet nicht erst wieder bis ein reicher Mann kommt und euch ein Jugendzentrum baut.

  7. Oschkinat sagt:

    Lieber Hermann,meinen Sie das Ernst was Sie da geschrieben haben oder ist das Sarkasmus.

  8. Anwohnerin sagt:

    Ich bin schon etwas irritiert über diese Lärmdiskussionen. Haben wir nicht in Waren das größte Verkehrslärmproblem, welches man sich vorstellen kann, die B 192. Sie schlängelt sich durch die gesamte Stadt und überschreitet die vorgegebenen Verkehrslärmwerte bei Tag und bei Nacht permanent, obwohl reichlich Anwohner ganz in der Nähe leben. Dieses immer wieder diskutierte Lärmproblem wird von unseren Stadtvertretern und vor allem von unserem Bürgermeister komplett ignoriert. Es liegen Messergebnisse vor, die die ganze Misere im Heilbad dokumentieren und bestätigen, aber es wird seit vielen Jahren nichts, aber auch gar nichts unternommen, um diese Messwerte im sehr kritischen gesundheitlichen Lärmbereich zu minimieren. Nein, es wird einfach nur ausgesessen. Ist ja nicht so wichtig, sind ja nur die eigenen Anwohner und nicht die Touristen. Ein generelles Umdenken unserer Stadtvertreter in Richtung Priorität wäre längst angebracht.

  9. Wolle sagt:

    Warum werden die Diskussionen schon wieder ins politische gezogen von Leuten die nicht am Sportplatz wohnen . Fakt ist das Bewohner das Gespräch mit den Flüchtlingen gesucht und versucht haben und auf das übelste Beleidigt wurden bis zur Gewaltandrohung . Ich weiß nicht ob es so Begeisterung hervor ruft wenn Nachts 2 Uhr muslemische Musik erschallt das es bei geschlossenem Fenster zu hören ist. Woher kommen die zerborstenen Schnapsflaschen die dort zerschlagen herum liegen und den Kindern gefährlich werden . Auf dem daneben liegenden Spielplatz der Käthe Kollwitz Schule , wurde randaliert und viele Spielgeräte wurden mutwillig zerstört so das die Stadt wieder Geld in die Hand nehmen musste um alles wieder für unsere Kinder fit zu machen . Auch ich bin Anwohner und habe es mit eigenen Augen verfolgen können was dort am Abend abgeht , es ist ein Treffpunkt von Flüchtlingen geworden und von wegen sie trinken kein Alkohol das stimmt nicht . Auch ich habe das Gespräch mit den Flüchtlingen gesucht und wurde auf ,s übelste beschimpft das ist die Tatsache die unsere Anwohner bestätigen können . Nun ich weiß nicht wie lange die Anwohner sich dieses noch bieten lassen müssen es gibt doch zum zusammen leben auch bestimmte Regeln oder ?

  10. Ich sagt:

    Sobald man Ruhestörung wahrnimmt, einfach mal sie Polizei rufen. Wahrscheinlich wissen die Ausländer noch nicht was sich gehört. Dass man hier ruhezeiten hat usw. Aber bald gehört waren ja sowieso zur rentnerstadt. Es wird ja alles dicht gemacht für die Jugend und immer neue teure Privatwohnungen für die reichen Bonzen geschaffen. Willkommen in der rentnerStadt waren müritz!

  11. Ossi sagt:

    Der Wahnsinn geht weiter ! Habe gerade gehört, die Stadt hat einen Rückzieher gemacht. Das Tor ist wieder auf oder soll wieder aufgemacht werden. Werde wohl weg ziehen….

  12. Wolle sagt:

    Ja das Tor ist wieder offen und die Stadt ist wieder einmal eingeknickt . Lieber Herr ,, Ich “ so oft wurde die Polizei Nachts von den Anwohnern angerufen aber nichts ist passiert . Es geht auch um unsere Kinder es ist nun mal die einzigste Möglichkeit Sport und Fußball zu spielen so soll es auch bleiben . Es geht einfach um den Lärm den Jugendliche Flüchtlinge des Nachts veranstalten von sehr lauter Musik bis Gegröle und man wird angepöbelt wenn man das Gespräch sucht und um etwas Ruhe bittet . Wir Anwohner zahlen alle pünktlich unsere Miete und müssen morgens früh zur Arbeit so ist es doch nicht zuviel verlangt Nachts seine Ruhe zu haben . Es gibt doch Regel für das zusammen leben es ging doch bis vor 3 Jahren auch , denn wenn unsere Kinder morgens in die Schule gehen müssen sind sie nicht des nachts um 2 mit Alkohol und Gegröle auf dem Sportplatz . Ich weiß nicht ich glaube unsere neuen Mitbürger haben zu viel Freizeit dann können sie in der Stadt mit helfen den Frühjahrsputz zu erledigen wie sie vor geraumer Zeit auf den neuen Markt öffentlich versprochen haben . Nun ich habe noch keinen mit Schaufel und Besen von den Jugendlichen gesehen ,aber pünktlich ihr Geld vom Amt bekommen . Ich denke es gibt genug arbeiten in unserer Stadt zu erledigen damit alles sauber und blüht zum Saison beginn .

  13. k.frind sagt:

    Also das ,,,unsere Kinder“ nicht bis Nachts auf Tour gingen vor drei Jahren u kein Alkohol getrunken haben stimmt so nicht. Ich habe schon vor Jahren miterlebt wie sich Jugendliche aus Waren,Röbel usw in verschiedenen Orten getroffen haben,um Nachts abzufeiern. In einem bestimmten Ort wurden Nachts dann im Suff von öffendlichen Gebäuden die Türdrücker bepinkelt,Bierflaschen rumgeschmiessen u der Lärm war auch nicht ohne. Ich habe auch erlebt wie ein Jugendlicher früh morgends so betrunken war,das er ungelogen auf alle vieren unbedingt noch zur Schule kriechen wollte weil er Prüfung hatte. Also auch ,,unsere Kindee“ sind nicht ohne.Es liegt eher daran das es auch Jugendliche gibt die ebend nicht ganz so sind wie es die Gesellschaft gerne hätte.Warum soll das in anderen Kulturen anderst sein? Wenn abends das Tor verschlossen wird wäre es doch gut.Was dann natürlich nicht bedeutet das es ruhiger wird Nachts.

  14. Waran sagt:

    Wollewolle
    niemand zog die Diskussion mehr ins Politische als Sie, denn Sie schreiben von „Flüchtlingen“. O.k. das kann sein und ist dann traurig und sowieso müssen wir mit Vielen noch üben, wie das hier geht. Nur, woher wissen Sie, dass das Flüchtlinge waren? Sprechen Sie Ihre Sprache? Dann wissen Sie das so genau. Ansonsten hätte ich eingeworfen, dass es in der Stadt neben Kriegsflüchtlingen auch Bewerber um politisches Asyl aller Diktatoren Länder, im 2. Weltkrieg Vertriebene, Ost-Aussiedler, angeheiratete Ausländer, innerhalb Deutschland umgezogene Ausländer und andere Mirganten gibt. Keinesfalls urteilten Sie nach dem Aussehen oder einer nicht verstandener Sprache. Sie fragen ins Internet, woher zerborstene Flaschen stammen, schieben uns aber gleich eine für Sie plausible Antwort unter. Würden Sie nicht die Sprache sprechen, hielte ich das für billige Stimmungsmache und zwar politische. Woher ich weiß, dass Sie sie sprechen? Sie schrieben von „muslemischer“ Musik (man beachte die Schreibweise). Offenbar verstanden Sie den Text mit seinem religiösen Inhalt. Vergessen Sie das Gesangsbuch nicht, wenn Sie mal wieder in die Kirche gehen.

  15. Moni sagt:

    Eins kann ich mal sagen: Ich kenne etliche Leute die nach dem Krieg Flüchtlinge waren und Schreckliches erlebt haben. Sie durften hier noch nicht mal SAGEN, dass sie Flüchtlinge waren, geschweige denn ihre Heimatgebiete erwähnen. Und das unter Menschen gleicher Nationalität. Willkommenskultur? Fehlanzeige! (Dass Deutschland den Krieg angezettelt u. zu Recht verloren hat, wird hier nicht bezweifelt!) Keineswegs möchte ich mit meinen Worten andeuten, dass es anderen Menschen in der Gegenwart auch so schwer gemacht werden soll. Aber eines steht mal fest: Wenn man irgendwo neu ist, sollte man sich ruhig, bescheiden und angepasst verhalten. Das gilt auch für Flüchtlinge.

    Ich selbst bin in der Berliner S-Bahn von einer Gruppe junger männlicher Flüchtlinge eingekreist, bedrängt, beschimpft und am Verlassen des Bahnwaggons gehindert worden. Es war am 9.2.2016. Ich war winterlich gekleidet, das heißt außer Gesicht und Händen war alles bekleidet. Ich hatte Reisegepäck dabei, war müde und in Eile. Und ich bin keine 17 mehr verdammt! Alles was ich wollte war, den Anschlusszug zu erreichen. In dem Waggon gab es weiter hinten noch ähnlichen Tumult. Auch andere Fahrgäste wurden belästigt. Ich/wir wurde u.a. beschimpft als Deutsche. Es waren viele junge Männer mit olivfarbener Haut und krausem schwarzem Haar. Schließlich bildete sich ein Sprechchor. Die Männer
    brüllten: „Deutsche! Deutsche! Deutsch! Deutsch! Deutsche zuerst! Die Deutschen! Lasst die DEUTSCHEN zuerst aussteigen, Deutsche zuerst!!! Lasst die Deutschen doch aussteigen!“ Und während sie das brüllten, drängten sie uns von den Ausgängen des Waggons ab.
    In den Medien zu hören, dass es „irgendwo“ Zwischenfälle gab, na ja. Es selbst zu erleben – Etwas das man nie, definitiv nie erwartet hätte – das ist schon mal eine andere Qualität!. Meine Meinung über diese sogenannten Flüchtlinge hat sich seitdem verändert. Wer wirklich aus Not hierher kommt müsste sich eigentlich anders zeigen.

    Daraus folgt: Diese Leute sollen sich hier verdammtnochmal benehmen, oder verschwinden!!!

  16. k.frind sagt:

    Sehr geehrte Moni.Warum hat denn niemand die Polizei alarmiert? Die von ihnen beschriebenen Männer mit der olivfarbenen Haut,hätte man sicherlich schnell gefunden.Weil solche Hautfarbe hat ja nun nicht wirklich jeder. Mann sollte trotz allem nicht alle Menschen über einen Kamm scherren. Weil Hetze kann für unschuldige Menschen,die hier leben,üble Folgen haben. Ich dencke dabei an einer sehr netten,hilfsbereiten, fleißigen Studentin,die hier in Deutschland geboren wurde u seid ihrer Geburt vor 20 Jahren hier auch lebt.Sie hat es hier im Land nicht leicht nur weil sie das Aussehen ihres indischen Vaters hat. Und niemand wüscht seiner Tochter solche Gehässigkeiten wie dieses Mädchen hier erlebt. Auf dem Weg zur Uni, ist ihr ein deutscher Mann entgegen gekommen,der ihr am vorbeigehen ganz deutlich mit Gesten gezeigt hat,das man ihr die Kehle aufschneiden sollte. Ein anderen Tag saß diese Studentin in ein Cafe,wo eine Gruppe Deutscher Leute reingekommen ist.Die Gruppe meinte mal ebend so das Ausländer sich ja einen Kaffee leisten könnten.Dann wurde die Studentin beschimpft als faul,Assozial u sie lebe auf Steuerkosten. Das alles nur,weil dieses Mädchen eine dunklere Hautfarbe hat u schwarze Haare. Kein Mensch denckt darüber nach wie sich so ein Mädel fühlt wenn sie nach Hause geht. Weil sie ist hier geboren,sie studiert u geht nach der Uni bis 22.00 Uhr noch kellnern,um ihre Miete zu zahlen. Dieses Mädel kennt Indien garnicht,sie kennt nur Deutschland.Sie ist auch bestimmt fleißiger wie manch andere Jugendlicher hier.Denn nach der Uni u kellnern bis 22.00 Uhr,kommen noch Hausaufgaben usw. Hier im Land wird rumgehetzt ohne nach zu dencken. Nur weil sich welche daneben benehmen sind nicht alle so.Wie man sehen kann sind Deutsche auch nicht besser.Weil sone Geste mit Kehle durchschneiden geht garnicht und erst Recht nicht ein Mädel gegenüber. Wenn dann müsten sich alle benehmen egal welcher Herkunft. Es ist nicht schön was in der S Bahn passiert ist aber genauso unschön ist es,was manche auf Grund ihres Aussehens durchleben müssen.Es gab u gibt immer Leute die sich daneben benehmen,was nicht bedeutet das alle so sind.

  17. Moni sagt:

    Sehr geehrte(r) k.frind, ich hatte Reaktionen wie die Ihre erwartet. Jahrzehntelang hatte ich eine Meinung, die Ihrer gar nicht unähnlich war/ist. Etwa bis zum Spätherbst 2015 hätten Sie mit Ihren Worten bei mir die sprichwörtlich offenen Türen eingerannt. Ich habe und hatte gute, richtig gute, und ganz normale Kontakte und Bekanntschaften zu Mitbürgern, die selbst – oder deren Vorfahren – nicht aus Deutschland stammen.Man kommt halt jeden Tag mit ihnen in Berührung, seien es Arbeitskollegen, Nachbarn, die türkische Bäckerei in der ich meine Kekse kaufe, der ausländisch aussehende Arzt, der mich behandelt und nicht gut unsere Sprache spricht(egal,Hauptsache er hilft!), meine englische Dozentin(die mir kurioserweise erklärt hat, dass GB nicht so viele Flüchtlinge aufnehmen kann, da GB eine Insel ist)usw., usw… . Man ist halt tolerant und hat eine weltoffene Einstellung. Wer in Not ist benötigt Hilfe, ganz klar, ganz normal!

    Die Stimmung bezüglich der aktuellen sogenannten Flüchtlingskrise ist leider irgendwann gekippt. Ich hatte etwa 14 Tage vor dem oben beschriebenen Vorfall ein anderes, aber ähnlich negatives Erlebnis. Ich will es uns hier ersparen.

    Feindliche Hetze definitiv zu verurteilen! Allerdings ist es ebenso falsch, dass man sich als Bundesbürgerin schon fast entschuldigen, sich umständlich erklären und sich womöglich mies fühlen soll, wenn man wahrheitsgemäß ein negatives Ereignis schildert bei dem ausländische Mitbürger offensichtlich die Ursache sind. Das ist wie die Story von der Frau die an ihrer Vergewaltigung selbst schuld ist, weil ihr Rock war zu kurz war! Ich wünsche mir, dass die staatlichen Organe hier konsequenter reagieren. Wer sich nicht benimmt muss gehen.

    Zu Ihrer Frage, warum nicht die Polizei gerufen wurde kann ich nur sagen, dass ich nicht weiß ob sie gerufen wurde. Da mehrere Personen betroffen waren ist es durchaus möglich,dass sie gerufen wurde. Ich selbst musste eine S-Bahnstation weiter fahren, dann in den Gegenüberzug springen, eine Station zurückfahren, um schweißgebadet in letzter Minute den für diesen Tag letzten Fernzug nach Hause zu erwischen. Einer meiner Angehörigen war akut ernstlich erkrankt, ich war sehr in Sorge und das Letzte was ich an diesem Tag gebrauchen konnte war der Vorfall in der S-Bahn!
    Übrigens: Berlin war zu dieser Zeit randvoll mit Flüchtlingen. Also die olivfarbene Haut und diese Gruppierungen junger Männer(die kostenlos von Bahn zu Bahn springen konnten) waren nicht so selten!

  18. Waran an der Müritz sagt:

    Moni,
    „wer sich nicht benimmt, muss gehen“ Kann das wahr sein? Ich dachte, auf solche Ideen kommen Rassisten. Wollen Sie einen 19-jährigen Bengel in ein nicht mehr vorhandenes Zuhause nach Aleppo schicken, weil er nachts auf dem Sportplatz rumkrakeelt hat? Menschen! Ihr bezahlt für Eure Sicherheit Polizisten, Juristen und Strafvollzug. Wir Warane finden, echt Kriminelle gehören für angemessene Zeit in den Bau. Das kann sich ein ziemlich reiches Land leisten. Niemand sollte, schon gar nicht für Unbedachtheiten, gleich in Elend, Tod oder die Fänge des IS geschickt werden. Auch weil sie dann bald wieder da sein könnten: mit Bomben. Für ungehobelte Bengel reichen gemeinnützige Stunden als Ausgleich für wirklich kriminelle Baumfällungen: beim Schaffen eines Biotops für uns Warane. Der mitteleuropäisch aussehende Mensch, der gestern hier herumkrakeelt hat, kann gleich mitmachen.
    https://mueritzwaran.jimdo.com/

  19. k.frind sagt:

    Sehr geehrte Moni.Ich habe auch schon negative Erfahrungen gemacht was das betrifft. Nur werde ich diese Fälle nicht in der Öffendlichkeit ausbreiten.Ich könnte jetze auch eine sehr negative Geschichte mit einem Flüchtling erzählen. Ich bin mir sicher das dann der Mop los toben wird.Ich habe nämlich selber erst etwas richtig krasses mitbekommen. Aber ich werde die Sache nicht überall breit treten. Ebend weil nicht alle so sind u ich dadurch Menschen schade die niemanden etwas tun würden. Durch dieses breit treten entsteht definitiv Hetze wo auch unschuldige Menschen reingeraten. Dazu kann man nur hoffen das andere Länder gastfreundlicher zu unseren Jugendlichen sind. Denn in den nächsten Monaten mus eine Gruppe deutscher Jugendlicher beruflich eine Zeit lang im Ausland verbringen. Es werden davon drei nach Indien reisen.Und ich hoffe sehr das die indischen Studenten ,,nichts“ von den Anfeindungen erzählen die sie hier in unserem Land erlebt haben.Ich glaube kein deutsches Elternteil möchte das ihre Kinder in Indien das durch machen was den indischen Studenen hier wiederfahren ist. Ich hoffe das in Indien nicht alle Deutschen über einen Kamm geschorren werden nur weil einige sich daneben benehmen mit ihren dummen Sprüchen. Ich finde gut das diese Menschen aus China,Indien usw trotzdem gastfreundich bleiben in ihren Ländern obwohl sie hier nicht so willkommen waren. Es ist schon peinlich das ausländische Studenten hier als Schmarotzer oder sonstwas für Anfeindungen manchmal entgegengebracht werden. Richtig blamabel ist das. Es gibt sogar schon Deutsche die im Ausland einfach garnicht erwähnen woher sie kommen.Weil die sich schon schämen. Genau aus diesem Grund werde ich negative Erfahrungen mit Flüchtlingen nicht breit tratschen.Es endet nur in Hetzerei was andere Bürger ausbaden. Egal woher man kommt es gibt immer u überall welche die sich nicht im Griff haben hier im Land das betrifft ja nicht nur Flüchtlinge

  20. Moni sagt:

    Gelegentlich muss man schon mal etwas äußern können, ohne dass es gleich in Hetze ausartet. Eine Ursache ist das Fehlverhalten einiger Weniger, ein leider streckenweise gut etablierter Fremdenhass und ein sehr schlechtes Management der Flüchtlingskrise. Es gibt noch andere Ursachen, aber das würde hier zu weit führen. Wer Flüchtlinge aufnimmt muss auch für sie sorgen. Sonst entstehen Frustration, Aggression und in der Folge Spaltungen in der Gesellschaft, die – wie ich glaube – sich inzwischen durch alle Gesellschaftsschichten ziehen. Die Anfeindungen gegenüber ausländisch aussehenden Mitbürgern (wie k.frind sie beschreibt) sind schlicht eine Sauerei. Woher wissen wir davon? Diese angefeindeten Menschen sagen uns das. Und auch wir müssen uns äußern können in unser aller Bundesrepublik. Ich glaube es gibt schon viel zu viele Menschen, die schweigend erst irritiert sind, dann verärgert, dann wütend und dann ein noch schlimmeres Empfinden haben. Und das schweigend. Darin liegt nichts Gutes. Möglich, dass es einem konstruktiven Dialog dienlicher wäre, geschütztere Gesprächsräume zu nutzen um Hassern keine Vorlage zu liefern.

    Nein, ich würde keinen Jugendlichen,der mal über die „Stränge schlägt“ in ein Gebiet zurückschicken in dem täglich Bomben fallen. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel muss gewahrt bleiben. Allerdings kommen nicht alle Flüchtlinge aus solchen Gebieten. Was glauben Sie denn was uns geschehen würde, wenn wir uns in den Heimatländern dieser Menschen kräftig daneben benehmen würden, vor allem wir Frauen?? Man würde uns ganz sicher NICHT den Kopf tätscheln und sagen:“DuDu, das darfst Du aber nicht.“ Nein, bei kriminellem Verhalten bin ich für schnelle, ernste Konsequenzen. Abschiebungen in sichere Herkunftsländer gehören dazu.

    Das Projekt mit den Forstarbeiten für Häftlinge mit guter Führung finde ich gut, so wie es in Schweden praktiziert wird.

    Was die Sache allerdings mit Waranen zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Diese wechselwarmen Tiere benötigen viel Wärme zum Überleben so wie es sie z.B. in Ländern südlich des Mittelmeeres reichlich gibt. Smile. Scherzende.

    Damit ziehe ich mich aus dieser Debatte zurück, auch weil ganz viel davon schon unzählige Male öffentlich diskutiert worden ist. Wir wiederholen es hier nur.
    Seien Sie freundlich gegrüßt!