Stadt Waren will den Einwohnern in die Tasche greifen

11. August 2016

Wer momentan durch Waren läuft, mag es zwar nicht glauben, aber die Stadt möchte noch mehr Urlauber und Übernachtungen. Dafür ist sie offenbar sogar bereit, den Einwohnern, insbesondere Unternehmen und Vermietern, in die Tasche zu greifen. Zwar gibt es in Waren schon eine Kurabgabe, aber die ist anscheinend nicht genug, jetzt soll eine neue Steuer, die Fremdenverkehrsabgabe, her. Natürlich nur, um den Tourismus zu finanzieren.

GeldscheineÜber das Thema Kur- und Fremdenverkehrsabgabe ist in dieser Woche sehr ausgiebig und hitzig im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert worden. Ergebnis: Die Stadt soll Modelle entwickelt, wie diese neue Abgabe erhoben werden kann.

Diese ungeliebte Abgabe ist übrigens nicht das erste Mal im Gespräch für Waren, wurde vor einigen Jahren aber mehrheitlich abgebügelt. Damals verstanden sich CDU und SPD auch noch nicht so gut wie heute, was bedeuten könnte, dass die Fremdenverkehrsabgabe jetzt doch kommt. Und davon ist dann fast jeder betroffen. Denn während die Kurabgabe von den Urlaubern gezahlt wird, muss die Fremdenverkehrsabgabe „blechen“, wer in irgendeiner Form vom Tourismus profitiert.

Wer sich dazu in Städten umhört, in denen es diese Steuer gibt, weiß, dass der Friseur genauso wenig verschont bleibt wie der Bäcker, der Physiotherapeut, der Händler, der Arzt, die Bank, die Autowerkstatt, der Ferienwohnungsvermieter, und, und, und.

Die Stadt Waren rechnet so unterm Strich, also nach Abzug aller dadurch entstehenden Verwaltungskosten, im Jahr 350 000 Euro einnehmen zu können.

Ob oder ob nicht, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.


5 Antworten zu “Stadt Waren will den Einwohnern in die Tasche greifen”

  1. Ich sagt:

    Ich weiß, wer nicht mehr als Bürgermeister gewählt wird.

  2. H sagt:

    Volkes Zorn wird sie ereilen. Schlimmer wie in der DDR und was es noch davor alles gab.

  3. AA sagt:

    Fremdenverkehrsabgabe! Zahlen sollen all jene, die vom Tourismus profitieren! Nein das ist doch so… zahlen wird der kleine Bürger, wohnhaft in Waren und Umgebung, denn diese Abgaben werden doch wieder weitergereicht, wie alles was Staat und Stadt sich nimmt. Waren ist jetzt schon, für den kleinen Bürger aufgrund der Kur- und Bäderstadt, ein teures Pflaster und trotzdem ein Billiglohnbereich!
    Da wäre es evtl. mal gescheiter, im öffentl. Dienst der Stadt abzuspecken , zwei Stellen würden da schon reichen, übers Jahr und langfristig gesehen!

  4. Anja sagt:

    Geldgier hat mit kaufmännischem Geschick nichts, aber auch gar nichts zu tun. Die Knöllchenstadt Waren erlaubt sich einen weiteren Griff in die Zauberkiste für Anfänger. Dabei lebt diese Stadt doch ganz entscheidend vom Thourismus, sie sollte ihn fördern, nicht erschweren.

  5. w sagt:

    H, ein Griff in die Schmuddelkiste ist schlimmer.
    Was vorher war? Im ersten Weltkrieg wurden Glocken, versilbertes Messingbesteck, Wärmeflaschen aus Kupfer und Schmuck eingeschmolzen, um daraus Munition zu machen. Im Zweiten dann wurden die Autos konfisziert, ein Eintopfsonntag eingeführt und die Frauen zum Pulswärmerstricken verdonnert, damit es an der Front weitergeht.

    Zur Sache selbst:
    Kein Geld? Wer hat den den Mist mit den horrenden laufenden Kosten für den Raucher- und Billardclub Joo, dem Hafen, dem Zuschuss für die Ärzte im Bahnhofsgebäude usw. verzapft?

    Aber! Wir haben doch noch Nachholebedarf im Konzentrationsprozess: Ehe nicht das Ferienwohnungsunwesen gedämpft wird, weil alles Geld abgeschöpft und an große Anbieter durchgereicht wird, fällt unseren Volksverarschern und Unternehmervertretern bestimmt noch was ein.
    Vorschläge: Verbot von Ferienwohnungen in Wohngebieten. Dafür dann Aufschüttung der Flachwasserbereiche vor Privathäusern (zwecks Hochziehen von Ferienanlagen mit Planschparks und Privatstrand) auf Pump durch die Stadt finanziert. Und dann Steuern Atemluft, Katzen und Wellensittiche

    Ich höre mal auf. Wir sehen das dann ja.